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Piëch, Ferdinand#


* 17. 4. 1937, Wien

† 25. 8. 2019, Rosenheim (Deutschland)


Automobiltechniker und Manager


Ferdinand Piëch. Foto, 1995, © Porsche Austria GmbH., Salzburg, Foto Hannes Huber, für AEIOU
Ferdinand Piëch. Foto, 1995
© Porsche Austria GmbH., Salzburg, Foto Hannes Huber, für AEIOU

Ferdinand Karl Piëch wurde am 17. April 1937 in Wien als drittes von vier Kindern des Rechtsanwalts Dr. Anton Piëch (1894-1952) geboren.
(Sein Großvater mütterlicherseits war der Autopionier Ferdinand Porsche, der die bekannte Stuttgarter Autofirma Porsche gegründet und 1933 den legendären VW-"Käfer" und später den Auto-Union-Rennwagen entworfen hatte. Sein Vater war während des Zweiten Weltkriegs ein Geschäftsführer des Volkswagenwerkes in Wolfsburg, seine Mutter Louise Piëch blieb bis ins hohe Alter als Seniorchefin und Ehrenvorsitzende des Aufsichtsrates der Porsche Holding OHG in Salzburg aktiv.)

Nach der Matura an einem Schweizer Internatsgymnasium absolvierte er ab 1958 an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich ein Maschinenbau-Studium, das er 1962 mit einer Diplomarbeit zur Entwicklung eines Formel-1-Motors abschloss.

1963 begann er seine Karriere unter seinem Onkel Ferry Porsche bei der Porsche KG in Zuffenhausen. Ab 1965 leitete er dort die Entwicklungsabteilung und 1971 wurde er "Technischer Geschäftsführer".

Nachdem sich 1972 alle Familienmitglieder aus der Geschäftsführung bei Porsche zurückziehen mussten, gründete er in Stuttgart ein eigenes Konstruktionsbüro, wo er für Daimler-Benz einen Dieselmotor konstruierte.

Ab 1972 arbeitete Ferdinand Piëch bei der VW-Tochtergesellschaft Audi AG in Ingolstadt, wo er als Leiter der technischen Entwicklung ab 1975 Vorstandsmitglied war. (Er war u.a. verantwortlich für die Konzeption des Audi 80 und des Audi 100.)

1993 wurde Ferdinand Piëch vom Volkswagen-Konzern, der damals hohe Verluste erwirtschaftete, als Retter nach Wolfsburg geholt und wurde Vorstandsvorsitzender. Mit umfangreichen Umstrukturierungs- und Rationalisierungsmaßnahmen zur Kostensenkung gelang es ihm, den Konzern bald wieder in die Gewinnzone zu bringen. Der mächtige Patriarch Ferdinand Piëch formte aus VW einen Weltkonzern, den er mit strenger Hand leitete.

Bis 2002 war Ferdinand Piëch VW-Vorstandsvorsitzender, danach bis April 2015 Vorsitzender des Aufsichtsrates.

Nach massiven Differenzen mit dem Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn trat Ferdinand Piëch 2015 von allen Mandaten im Volkswagen-Konzern zurück. Er trat nur mehr selten in der Öffentlichkeit auf und zog sich zurück auf seine Residenz in Salzburg zurück.

Über eine Privatstiftung war er noch mittelbar an der Porsche Automobil Holding SE (PSE) beteiligt; 2017 verkaufte er den größten Teil seiner Stammaktien an die Familien Porsche und Piëch.

Ferdinand K. Piëch starb am 25. August 2019 im Alter von 82 Jahren.

Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#

  • Ehrendoktorat der TU Wien, 1984
  • Ehrendoktorat der ETH Zürich, 1999
  • Ehrenbürger von Zwickau, 1999
  • Automobilmanager des 20. Jahrhunderts" (gewählt von der Global Automotive Elections Foundation), 1999
  • Ehrenbürger von Ingolstadt, 2001
  • Ehrenbürger von Wolfsburg, 2002
  • Wilhelm-Exner-Medaille, 2002
  • Grashof-Denkmünze des Vereins Deutscher Ingenieure, 2003
  • "wichtigsten Manager seit 1971" (gewählt vom "manager magazin"), 2011
  • Honorarprofessor für Kraftfahrzeugtechnik an der Westsächsischen Hochschule Zwickau, 2012
  • Ehrenbürger von Braunschweig, 2014
  • Ehrensenator der Technischen Universität Wien, 2014

Literatur#

  • R. Stiens, F. Piëch. Der Auto-Macher, 1999
  • J. Grässlin, F. Piëch. Techniker der Macht, 2000

Quellen#

Redaktion: I. Schinnerl


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