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Pilz, Peter#


* 22. 1. 1954, Kapfenberg


Sozialwissenschaftler
Politiker, Abgeordneter zum Nationalrat (JETZT – Liste Pilz)


Peter Pilz. Foto, 2011, © Parlamentsdirektion / WILKE
Peter Pilz. Foto, 2011
© Parlamentsdirektion / WILKE

Peter Pilz wurde am 22. Jänner 1954 in Kapfenberg geboren.

Nach dem Besuch der Volksschule in Kapfenberg und des Realgymnasiums in Bruck an der Mur, wo er 1972 maturierte, leistete er den Zivildienst.
Ab 1973 absolvierte er an der Universität Wien ein Studium der Volkswirtschaft und Politikwissenschaft an der Universität Wien, das er 1979 mit der Promotion zum Dr. rer. soc. oec. abschloss.

Anschließend war er als Journalist und freiberuflicher Sozialwissenschaftler tätig.

Peter Pilz. Foto, 1995, © Die Grünen, Foto Robert Newald, für AEIOU
Peter Pilz. Foto, 1995
© Die Grünen, Foto Robert Newald, für AEIOU

Peter Pilz war während seiner Studentenzeit Mitglied der trotzkistischen Gruppe 'Revolutionäre Marxisten' und war Gründungsmitglied der österreichischen Grünen. Nach der Nationalratswahl 1986 zog Pilz (mit der Liste Freda Meissner-Blau) in das österreichische Parlament ein und machte sich in der Folge vor allem als Aufdecker in der Lucona- und der Noricum-Affäre einen Namen. Von 1986 bis 1991 war er auch Mitglied des österreichischen Landesverteidigungsrates.

1991 legte er sein Nationalratsmandat zurück und zog als Spitzenkandidat der Grünen in den Wiener Landtag ein, wo er bis 1999 Abgeordneter und Mitglied des Wiener Gemeinderates war (bis 1997 als Klubobmann der Grünen Fraktion). Von 1992 bis 1994 war er erster Bundessprecher der Grünen. Von 1999 bis November 2017 war er für die Grünen Abgeordneter zum Nationalrat; von 2010 bis 2012 war er auch Mitglied des Bundesvorstandes der Grünen Österreich. Er war u.a. Vorsitzender des Eurofighter-Untersuchungsausschusses und Mitglied des Korruptions-Untersuchungsausschusses.

Nachdem er bei der Listenwahl um Platz vier für die Nationalratswahl 2017 gescheitert war, trat er im Juli 2017 aus dem Parlamentsklub der Grünen aus, blieb aber Nationalratsabgeordneter ohne Klubzugehörigkeit. Er gründete eine eigene Partei – die "Liste Peter Pilz" – und trat mit dieser zur Wahl an. (Die "Liste Peter Pilz" schaffte mit 4,4% den Einzug in den Nationalrat; die Grünen erlitten massive Verluste und verpassten mit 3,8% den Wiedereinzug in den Nationalrat.)

Nach Vorwürfen wegen angeblicher sexueller Belästigung legte er im November 2017 sein Nationalratsmandat zurück, kehrte aber – nach dem Einstellen diesbezüglicher Ermittlungen - im Juni 2018 in den Nationalrat zurück.

Im November 2018 gab die Liste Pilz eine Namensänderung bekannt – sie nennt ihren Parlamentsklub ab diesem Zeitpunkt "Jetzt". Die Partei tritt unter dem neuen Namen "JETZT – Liste Pilz" zur Wahl des Europäischen Parlaments 2019 an.
2018 war Dr. Peter Pilz Parteivorsitzender der Liste Pilz, seither fungiert er als stellvertretender Vorsitzender sowie als Mitglied des Vorstandes der Parteienakademie seiner Liste.

Privat ist Peter Pilz mit seiner Band 'Prinz Pezi und die Staatssekretäre' musikalisch aktiv; er ist verheiratet und wohnt mit seiner Frau seit den 1970er Jahren in einem Gemeindebau in Wien.


Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#

  • alle Orden abgelehnt

Werke (Auswahl)#

  • Land über Bord, 1990
  • Eskorte nach Teheran. Der österreichische Rechtsstaat und die Kurdenmorde, 1997
  • Das Kartell, 1999
  • Die Vierte Republik, 2000
  • Mit Gott gegen alle. Amerikas Kampf um die Weltherrschaft, 2003
  • Die Republik der Kavaliere, 2006
  • Heimat Österreich. Ein Aufruf zur Selbstverteidigung, 2017

Quellen#


Redaktion: I. Schinnerl


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