Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast

Pupp, Alois #

Alois Pupp
Alois Pupp - Sterbebildersammlung Christine Schwemberger

Alois „Vijo“ Pupp erblickte am 26. Februar 1900 in Untermoi (Gemeinde St. Martin in Thurn) im Gadertal das Licht der Welt. Nach dem Besuch des Vinzentinums in Brixen studierte er Elektrotechnik in Wien. Anschließend arbeitete der Ladiner der Diplomingenieur bei einem großen Konzern, genauer gesagt bei Siemens in Wien, bei O.L.A.P. in Mailand, danach in der bayerischen Hauptstadt München im Landesvermessungsamt und in Jahren 1938 bis 1945 als Hochfrequenztechniker in der deutschen Luftforschungszentrale von Pfaffenhofen. Inmitten der Wirren des Zweiten Weltkrieges – Historiker schreiben das Jahr 1943 – wurde er Mitglied der NSDAP. Nach dem Ende des Krieges war Pupp am Wissenschaftlichen Lyzeum als Lehrer für Mathematik und Physik in Brixen tätig.

Pupp, der der Südtiroler Volkspartei angehörte, gehörte in den Jahren 1948 bis 1968 dem Regionalrat Trentino-Südtirol und dem Südtiroler Landtag an. In der Partei bekleidete er das Amt des stellvertretenden Obmanns. Auf lokaler Ebene war er von 1950 bis 1952 Landesrat für Vermögen und Finanzen, von 1952 bis 1956 Landesrat für öffentliche Arbeiten.

Als Landeshauptmann Karl Eckart im Dezember 1955 plötzlich verstarb, übernahm Pupp bis zum Ende der Legislaturperiode auch dessen Agenden und blieb bis 1960 als ranghöchster Politiker Südtirols im Amt. In den Jahren 1960 bis 1962 und von 1964 bis 1966 fungierte er als Landtagspräsident.

Der Ladiner stand als Mitbegründer des Südtiroler Schützenbundes diesem in den Jahren 1958 bis 1961 als erster Landeskommandant vor. Fast auf den Tag genau 20 Jahre (13. Dezember 1948 bis 12. Dezember 1968) war er in der Südtiroler Politik tätig. Pupp – der lebendige Beweis für die enge Verbindung zwischen der ladinischen deutschsüdtiroler Volksgruppe – starb vier Tage vor seinem 69. Geburtstag in Brixen.

Literatur:

  • Peter Hilpold/Christoph Perathoner, Die Ladiner. Eine Minderheit in der Minderheit, Bozen (u.a.) 2005, S. 77.
  • Othmar Parteli, Geschichte des Landes Tirol (Bd. 4/II: Südtirol 1918–1970), Bozen 1988, S. 491, 633.
  • Alois Pupp, Das Bekenntnis der Ladiner zu Tirol, in: Jepele Frontull (Hrsg.), Ladinien: Land und Volk in den Dolomiten (= Jahrbuch des Südtiroler Kulturinstitutes, Bd. 3/4), Bozen 1964, S. 478–472.
  • Alois Pupp, Die Arbeiten des Südtiroler Landtages: eine tabellarische Zusammenstellung, in: Der Schlern 1 (1967), S. 5–8.
  • Alois Pupp, Difficoltà incontrate nell’applicazione dello Statuto del Trentino-Alto Adige, Roma 1958.
  • Rudolf von Unterrichter (Red.), Festschrift Alois Vijo Pupp. Landeshauptmann von Südtirol, Landesschützenkommandant, hrsg. anlässlich der Enthüllung des Ehrenmals im Stadtpark von Brixen. Komitee zur Errichtung des Ehrenmals für den Landeshauptmann * * Dr. Ing. Alois Vijo Pupp, Brixen 1980.
  • Eduard Widmoser, Südtirol-Brevier A-Z, Innsbruck/München 1966, S. 143.

Redaktion: Andreas Raffeiner