Regierungsgebäude#
Das Gebäude am Stubenring 1 (Wien 1.), heute neutral Regierungsgebäude genannt, wurde von 1909 bis 1913 nach Plänen von Ludwig Baumann für das Reichskriegsministerium erbaut.
Die lang gestreckte Fassade mit einer Länge von 210 Metern wurde mit Pilastern, Reliefs, dem Doppeladler und etlichen Skulpturen verziert.
Der Bau des "k. & k. Reichskriegsministerialgebäudes" bildete - zeitlich und räumlich - den Abschluss der Baumaßnahmen an der Ringstraße.
Das Gebäude war das modernste Gebäude seiner Zeit - es war mit einer Telefon- und einer Radiotelegraphieanlage ausgestattet. (Mittels Radiotelegraphie hatte man laufend Verbindung mit den Schiffen der Kriegsmarine.)
Nach dem ersten Weltkrieg suchte man nach einer zivilen Verwendung der Anlagen: hier führte Oskar Czeija ab 1920 erste Versuche zum Betrieb eines Radiosenders durch. 1924 wurde die "RAVAG (Radio Verkehrs AG") als erste österreichische Rundfunkgesellschaft gegründet und nahm im Gebäude des ehemaliges Kriegsministeriums den Betrieb auf - es gab ein tägliches Musik- und Vortragsprogramm. (1926 übersiedelte die RAVAG mit ihrem "Stubenringsender" in die Johannesgasse, wo das erste Funkhaus entstand.)
1936 befand sich der Sitz dreier Ministerien im Gebäude: des Landwirtschaftsministeriums, des Ministeriums für Handel und Verkehr und des Landesverteidigungsministeriums; nach dem "Anschluss" 1938 wurde es Sitz eines Wehrkreiskommandos.
Das Gebäude wurde im zweiten Weltkrieg durch mehrere Bombentreffer und eine Munitionsexplosion schwer beschädigt. Nach dem Wiederaufbau beherbergte das Haus, nun "Regierungsgebäude" genannt, ab 1952 wieder drei Ministerien (Bundesministerium für Arbeit und Soziales, Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft und Bundesministerium für Handel und Wiederaufbau.)
Heute befinden sich hier folgende Ministerien:
- Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW)
- Bundesministerium für Arbeit, Soziales und Konsumentenschutz (BMASK)
- Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BMLFUW)
Weiterführendes#
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