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Riedler, Wolfgang#


* 24. 5. 1960, Wien


Mag. Dr. Wolfgang Riedler

Jurist, Landesbeamter, Geschäftsführer der Wiener Zeitung


Riedler
1979–1989 studierte Riedler Rechtswissenschaft an der Karl-Franzens-Universität Graz, wo er 1989 promovierte. Danach wurde er Angestellter des Landes Steiermark. Ab 1991 ist er Beamter im höheren Dienst des Landes Steiermark und ab 1995 Mitglied des Regierungsrates.

Riedler begann seine politische Laufbahn als Landesvorsitzender der Jungen Generation der SPÖ Steiermark (1989 bis 1993). In denselben Jahren war er Stellvertretender Bundesvorsitzender der Jungen Generation in der SPÖ. 1993 bis 1996 und ebenfalls 1998 war er Mitglied des Gemeinderates der Landeshauptstadt Graz. Ab 1993 war er Landesvorsitzender der Bildungsorganisation der SPÖ Steiermark. In den Jahren 2003 bis 2008 war Riedler Stadtrat für Finanzen in Graz und von 2008 bis 2010 Stadtrat für Kultur und Gesundheit.

Nach dem Rücktritt von Walter Ferk wurde Riedler 2008 zum Vorsitzenden der SPÖ Graz gewählt.

Mit 1. Juli 2013 ist Wolfgang Riedler neuer Geschäftsführer der Wiener Zeitung und tritt damit die Nachfolge von Karl Schiessl an.

Wolfgang Riedler ist verheiratet und hat zwei Töchter.


Essay#

Wolfgang Riedler: "Weil sie politisch unverfänglich ist"#

Neuer Chef der "Wiener Zeitung" will Kultur, Bildung, Jugend besetzen#


Mit freundlicher Genehmigung übernommen aus: Der Standard (Montag, 1. Juli 2013)


Wien - Betriebsversammlung, Führungskräfte, Journalisten: Am ersten Tag als Manager der "Wiener Zeitung" konnte Wolfgang Riedler (53) alte Werkzeuge gut gebrauchen. Der Beamte der steirischen Landesregierung war Stadtrat für Finanzen, für Gesundheit und Kultur und SP-Chef in Graz.

Als "Kulturprojekt" sehe er die "Wiener Zeitung", erklärt er den Mitarbeitern, "wie die Staatsoper, wie das Burgtheater, wenn sie so wollen, wie das Schloss Ambras". Eine "ganz spezielle Rolle" misst er da der Zeitung zu, wünscht sich "Imagetransfer". Riedler denkt laut nach, dass ja der Bachmannpreis "nicht mehr beim ORF" sein und die Wiener Zeitung da eine Rolle spielen könnte. Und droht nicht auch das Grazer Musikprotokoll "heimatlos" zu werden, wenn die Republik dem ORF Gebührenbefreiungen nicht mehr abgelten will?

Von Kulturfantasien wechselt Riedler in die Schulen. Dort solle die Wiener Zeitung "erster Ansprechpartner" werden, "wenn Schülerinnen und Schüler über Medien sprechen". Und wenn Studierende über Hochschulpolitik lesen wollen, "sollen sie nicht nur zum STANDARD greifen". Wer über Kultur, Bildung, Ausbildung, Chancen junger Menschen, Wirtschaft und Europa spricht, dann müsse "der nächste Gedanke" die Wiener Zeitung sein: "Da ist ein unglaublich weites Feld."

Alle Amtsblätter#

Das Blatt müsse "aktiv und direkt an junge Menschen herantreten". Sie seien für die "Wiener Zeitung" zu gewinnen, sagt Riedler laut Ohrenzeugen, "weil sie politisch unverfänglich ist".

Das Blatt gehört der Republik, hat Seltenheitswert in der westlichen Welt als staatliche Tageszeitung. Einnahmen garantieren Gesetze - Pflichtveröffentlichungen im Amtsblatt, die anderswo in der "Neuen Zürcher Zeitung" oder der "Frankfurter Allgemeinen" erscheinen. Riedler hätte gern Amtsblätter "aller Gebietskörperschaften", sagte er Mitarbeitern.

Die besondere Art der Finanzierung müsse den Journalisten auch bessere Arbeitsbedingungen bieten, weniger Druck, vielleicht auch der Wirtschaft, sagt Riedler auf Anfrage des STANDARD. Den "öffentlichen Auftrag" für die "Wiener Zeitung" will Riedler mit den Eigentümern erarbeiten. Herausgeber ist die Republik Österreich, Adresse: Ballhausplatz 2.

Riedler bleibt wie berichtet steirischer Beamter, die Landesregierung habe ihn einstimmig "dienstzugewiesen". Vorgänger Karl Schiessl warnte den Kanzler per Brief, das Land könne Riedler kurzfristig abberufen und habe Weisungsrechte gegenüber dem Verlag, was seinen Beamten betreffe. "Quatsch", sagt Riedler - da gehe es allein um "disziplinarrechtlichen Zugriff im engsten Sinn". Und das Land könne ihn nicht als Geschäftsführer abberufen. Aber die Zuweisung beenden.

Vor den Mitarbeitern betonte er, es habe keine politischen Kontakte um seine Bewerbung gegeben. (fid, DER STANDARD, 2.7.2013)

Der Standard, Montag, 1. Juli 2013

Quellen#