Schönbauer, Leopold#
* 13. 11. 1888, Thaya (Niederösterreich)
† 11. 9. 1963, Wien
Chirurg
Leopold Schönbauer wurde als Sohn eines Wundarztes in Thaya im Waldviertel geboren. Er begann 1908 das Medizinstudium in Prag, das er 1914 abschloss. Nach dem Ersten Weltkrieg bekam er eine Assistentenstelle an der Klinik Eiselberg und habilitierte sich 1924. 1930 übernahm er die Leitung der chirurgischen Abteilung im Krankenhaus Lainz. 1931 wurde er Leiter des Strahlentherapeutischen Instituts und errichtete mit Julius Tandler und Karl Honey die erste Krebsberatungsstelle in Wien.
1939 wurde er aufgrund seiner international anerkannten Leistungen mit der Leitung der 1. Chirurgischen Klinik in Wien betraut. Am Ende des Zweiten Weltkriegs verhinderte er durch seine Zivilcourage die militärische Besetzung des Allgemeinen Krankenhauses. Eine Gedenktafel im 1. Hof des jetzigen Campus der Universität Wien erinnert daran.
1933-61 war Schönbauer Universitätsprofessor (1953/54 Rektor), 1945-61 Direktor des Allgemeinen Krankenhauses in Wien und provisorischer Leiter des Instituts für Geschichte der Medizin, dessen "Beiträge" er ab 1948 herausgab. Mit Hans Hoff und Karl Fellinger beschäftigte er sich mit den Planungen zum Neubau des Allgemeinen Krankenhauses. 1959-62 fungierte der Begründer der Neurochirurgie in Österreich auch als Abgeordneter zum Nationalrat (ÖVP).
Werke (Auswahl)#
- Hirnchirurgie, 1933 (mit H. Hoff)
- Das medizinische Wien, 1944
- Die Bedeutung der österreichischen Chirurgie, 1948
- Lehrbuch der Chirurgie, 2 Bände, 1950
- Gesünder leben, länger leben, 1954
- Das österreichische Spital, 1959
Literatur#
- Neue Österreichische Biographie
Weiterführendes#
- 100. Geburtstag von Leopold Schönbauer (Briefmarken)
- Leopold Schönbauer, Ehrengrab (Grabdenkmäler)
Quelle#
- Friedrich Weissensteiner: Sendboten Österreichs. Wien 1971
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