Schlosskapelle Schönbrunn Mariae Vermählung#
Baugeschichte:#
Das kaiserliche Schloss Schönbrunn besitzt eine Kapelle, die das UNESCO- Weltkulturerbe des Schlosses würdig ergänzt. Anstelle eines kleinen Jagdschlosses, welches in Folge der Türkenbelagerung 1683 zuerstört worden war, ließ Kaiser Leopold I. für seinen Thronfolger Josef I. einen repräsentativen Neubau planen. Das Schloss wie auch seine Kapelle zur hl. Maria Magdalena wurden nach Plänen von Johannn Bernhard Fischer von Erlach ab 1696 bis 1701 errichtet.
1743 erwählte Kaiserin Maria Theresia Schönbrunn zu ihrer neuen Sommerresidenz, die, den ursprünglichen Plänen nach, dem französischen Versailles um nichts nachstehen sollte. Unter Nutzung zahlreicher Bauteile des noch unfertigen Schlosses Neugebäude unternahm Nikolaus von Pacassi die beträchtlichen Umbauten, Erweiterungen und Aufstockungen des Schlosses, ließ jedoch die Innenarchitektur der Kapelle intakt.
Nach ihrer Neuausgestaltung wurde die Kapelle 1745 erneut geweiht - auf ausdrücklichen Wunsch der Kaiserin auf "Mariä Vermählung", einem 1725 unter Papst Benedikt XIII. eingeführten Gedenktag, der liturgisch am 23. Jänner begangen wird. Paul Troger schuf das neue Hochaltarbild der Vemählung Marias mit Josef, während
das ursprüngliche Altarbild Maria Magdalenas, ein Werk Michael Rottmayers, in die Wiener Augustinerkirche wechselte.
Gottesdienst#
Die Kapelle war stets und ist weiterhin ein religiöses Zentrum der Seelsorge, Andacht und Pietät: Kaiser Josef II. heiratete 1765 hier, Kaiser Franz Josef I. wurde hier im November 1916 aufgebahrt. Heute findet regelmäßig an Sonn- und Feiertagen in dieser Rektoratskapelle ein öffentlicher feierlicher katholischer Gottesdienst mit Musikumrahmung statt; auch für Hochzeiten und andere Zeremonien sowie für Führungen bietet die Schlosskapelle einen grandiosen Rahmen.
Kirchenchöre, die den Gottesdienst musikalisch begleiten wollen, sind herzlich willkommen.
Weiterführend: Schlosskapelle
#
Text und Bilder: Kurt Hengl
Andere interessante NID Beiträge