Schröckinger von Neudenberg, Julius Frh. von#
* 13. 1. 1814, Brünn (Brno, Tschechien)
† 1. 12. 1882, Wien 1
Beamter
Vizepräsident der zoologisch-botanischen Gesellschaft
Julius Schröckinger wuchs in Linz auf, studierte Jus an der Universität Wien und trat als Konzeptspraktikant bei der obderennsischen Kameral-Gefällenverwaltung in den Staatsdienst ein. Später war er in Triest und Temesvar tätig. 1852 wurde er an das Finanzministerium in Wien berufen.
Am 24.5.1851 heiratete er Gertrud Natterer. Kinder von Gertrud Natterer und Johannes Schröckinger von Neudenberg waren:
- Wilfried Baron Schröckinger von Neudenberg (* 18.3.1852 in Temesvar † 17.5.1894 in Wien), k.k. Finanzsekretär bei der Generaldirektion der Tabakregie
- Erich Baron Schröckinger von Neudenberg (* 25.9.1853 in Oberdöbling Nr. 7)
- Lothar Karl Baron Schröckinger von Neudenberg (* 2.12.1856) k.k. Rechnungsoffizial
- Hildegard Schröckinger (* um 1869 in Wien 23.3.1894 in Wien 3)
1864 wieder nach Temesvar versetzt, sollte er dort als Ministerialrat und Finanzlandesdirektor Verwaltungsmisstände beseitigen. 1872 Sektionschef im Ackerbauministerium, ließ er sich aus Gesundheitsgründen pensionieren.
Neben seiner Beamtentätigkeit war Schröckinger auf naturwissenschaftlichem Gebiet aktiv. Er verfasste eine Biographie seines Schwiegervaters Johann Natterer "Zur Erinnerung an einen österreichischen Naturforscher") war mehrmals Vizepräsident der zoologisch-botanischen Gesellschaft und erwarb wichtige Sammlungen.
An sein mineralogisches Interesse erinnert das selten vorkommende, toxische und stark radioaktive Mineral Schröckingerit aus der Mineralklasse der „Carbonate und Nitrate“. Schröckinger hatte verschiedenen Gesteine aus Joachimsthal (Jáchymov, Tschechien) dem Universitätsprofessor und Leiter des Minaralogischen Museums, Albert Schrauf, überlassen. Dieser entdeckte perlmuttglänzende, 1 mm große flockenähnliche Kristallblättchen von hellgrünlichgelber Farbe auf Uraninit und benannte das Mineral nach Baron Schröckinger.
Außerdem äußerte sich Schröckiger zu hygienischen Fragen im Ackerbau, wie der Vermeidung von Verunreinigungen im Saatgut.
Quellen#
- Österreichisches Biographisches Lexikon
- Pfarrbücher (Matricula)
Redaktion: Helga Maria Wolf und Doris Wolf
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