Seide#
Seit dem 17. Jahrhundert war Wien mit seiner Nachfrage nach Luxusprodukten eines der europäischen Zentren der Seidenindustrie. Eine der ersten privaten Manufakturen war die 1666-82 bestehende Seidenmanufaktur in Walpersdorf (Niederösterreich). Seit dem frühen 18. Jahrhundert kam es - gefördert durch Maria Theresia - zu weiteren Gründungen (Christian Georg Hornbostel). 1784 waren bereits 10.000 Personen, 1802 16.000 Personen in der Wiener Seidenindustrie beschäftigt. Mit sinkender Nachfrage nach Luxuswaren ab 1848/49 verlor die Seidenindustrie rasch an Bedeutung; die Seidenraupenzucht wurde 1875 aufgegeben. An ihre Stelle trat im 20. Jahrhundert vermehrt die "Kunstseide" (Chemiefaser), hergestellt unter anderem seit 1904 von der Glanzstoffabrik in St. Pölten und seit dem 2. Weltkrieg von der Chemiefaser Lenzing AG.
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