Walter Steiner#
Geboren am 20. September 1921 in Ottensheim als erster von drei Söhnen der Ehegatten Josef und Maria Steiner.
Nach dem Besuch der Volksschule in Ottensheim und Studium am bischöflichen Gymnasium Kollegium Petrinum in Linz, trat Steiner in den Finanzdienst beim Finanzamt Rohrbach ein.
Am 8. September 1943 heiratete er Katharina, geborene Hütter mit der er eine Tochter und drei Söhne hatte.
Nach vierjährigem Kriegsdienst kehrte er in den Finanzdienst zurück und wurde 1948 als Fachmann für Bewertungsfragen in die Finanzlandesdirektion nach Linz berufen. Als solcher trat er in verschiedenen Fachzeitschriften mit Veröffentlichungen hervor.
Nebenbei betätigte sich Steiner sehr bald im politischen Leben. 1946 war er in Rohrbach einer der Gründer der Österr. Jugendbewegung. Seit 1948 war er in der ÖVP-Organisation seiner Heimatgemeinde Ottensheim in verschiedenen Funktionen, seit 1956 als Gemeindeparteiobmann, tätig. 1955 wurde er in den Gemeinderat gewählt, wo er ab 1957 das Finanzreferat innehatte. Von 1961 bis 1984 war Steiner 23 Jahre lang Bürgermeister der Marktgemeinde Ottensheim, die ihm ua. 1981 den Ehrenring verlieh und 1985 zum Ehrenbürger ernannte.
Ottensheim hat in dieser Zeit einen großen Aufschwung erlebt. Der Ausbau des Straßen- und Kanalnetzes sowie der Wasserversorgung, die Errichtung eines Bauhofs, einer der ersten Tagesheimstätten im Land und der Neubau einer Volksschule sowie der Ausbau der Sportstätten sind die wichtigsten kommunalen Leistungen unter seiner Leitung. Der Wohnbau wurde in Zusammenarbeit mit den verschiedenen Wohnungs-gesellschaften tatkräftig gefördert. In seine Amtsperiode fiel auch die große 750 Jahrfeier des Marktes Ottensheim im Jahr 1978.
1959 bis 1962 war Steiner Bezirksobmann des ÖAAB, 1961 bis 1987 Bezirks-parteiobmann der ÖVP des Bezirks Urfahr-Umgebung, die ihn anschließend zum Ehrenobmann wählte. Auf der Liste seiner Partei kandidierte Steiner mehrmals für den Nationalrat und den Oö. Landtag.
Sein überörtliches Wirken galt in wirtschaftlicher Hinsicht in erster Linie der Grün¬dung des Wasserverbands und dem Bau der Fernwasserversorgung Mühlviertel, deren Obmann er seit der Gründung 1965 war. „Sein“ Wasserverband und die Versorgung des Mühlviertels mit Trinkwasser waren ihm stets ein persönliches Anliegen, das er mit viel Engagement verfolgte.
Auch im Mühlviertler Fremdenverkehr und im Oö. Gemeindebund war Steiner lange Jahre in zahlreichen Funktionen, insbesondere auch als einer der „Väter“ der Oö. Gemeinde-Datenservice Gesellschaft (GEMDAT), tätig. Die Erfolgsstory des DONAURADWEGES wurde zusammen mit Kommerzialrat Manfred Traunmüller und dem Bügermeister der Marktgemeinde Ottensheim, dem Regierungsrat Konsulent Walter Steiner iniziiert und entwickelt.
Steiner bekleidete zahlreiche weitere Funktionen im wirtschaftlichen und politischen Leben auf überörtlicher, nationaler und internationaler Ebene, war Mitglied des Auf¬sichtsrats der Oö. Versicherung, der Österr. Donaukraftwerke AG sowie der OÖ. Kraft¬werke AG, Geschäftsführer der Ottensheimer „Überfuhr“ (Drahtseilbrücke GmbH) und Vorsitzender des Verwaltungsausschusses der Sparkasse Ottensheim.
Auf kulturellen Gebiet gründete Steiner 1955 das Kath. Bildungswerk in Ottensheim, war langjähriger Obmann des Kindergartenvereins, des Musikvereins, des Roten Kreuzes sowie Mitglied und Förderer praktisch aller Vereine seiner Heimatgemeinde, insbesonders auch der Feuerwehren und des Sports.
Steiner war Träger zahlreicher Auszeichnungen und Ehrentitel sowie Ehrenobmann und -mitglied vieler Vereine. So wurden ihm beispielsweise 1977 vom Bundes-präsidenten der Berufstitel Regierungsrat und 1983 das „Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich“ verliehen. Das Land Oberösterreich ehrte ihn 1978 mit dem „Silbernen Ehrenzeichen“ und ernannte ihn 1981 zum „Konsulenten für allgemeine Kulturpflege“.
Walter Steiner verstarb am 5. Juni 1998.
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