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Stojka, Harri#

* 22. 7. 1957, Wien


Jazzmusiker und Komponist

Harri Stojka 2009
Harri Stojka 2009
© www.ossifant-foto.at
Harri Stojka wurde am 22. Juli 1957 in Wien geboren.

Er entstammt einer Lovara-Rom-Dynastie, die vor 150 Jahren aus der Walachei kam und sich in Wien zum Leben und Arbeiten niederließ. Die Familie hatte im Zweiten Weltkrieg viele Opfer zu beklagen - von 200 Verwandten überlebten nur 6 Familienmitglieder die Konzentrationslager und den berüchtigten Todesmarsch.
(Immer wieder engagiert sich Harri Stojka in Projekten, die dem Gedenken und der Aufarbeitung dieser Zeit gewidmet sind.)


Mit sechs Jahren erhielt Harri von seinem Vater eine Spielzeuggitarre, später bekam er Gitarren-Unterricht von seinem Cousin Karl Ratzer, der bei der Roma-Verwandtschaft bereits in den 1960er Jahren als Legende galt.

Er begann seine Musiker-Laufbahn 1970 – mit 13 Jahren und zusammen mit einem anderen Cousin - mit der Formation "Jano + Harri Stojka" in der Wiener Arena, dem damals wichtigsten Auftrittsort der Wiener Jugendszene.

Bald darauf stieg er als Bassist in die Band von Karl Ratzer "Gipsy-Love" ein und profilierte sich als Gitarrist bei Peter Wolfs "Objektiv Truth Orchestra". 1978 gründete er den "Harri Stojka Express", der als einzige österreichische Gruppe neben Jimmi Cliff, Eric Burden, Van Morrison und Carlos Santana beim Open Air Festival im Wiener Prater Stadion auftrat.


Es folgte eine Einladung zum Jazzfestival Montreux, wo Harri Stojka neben Larry Coryell im Rahmen des Guitar-Summit spielte - dieser Auftritt brachte ihm den Durchbruch. Seither ist Harri Stojka einer der wichtigsten österreichischen Jazzmusiker und Stammgast bei den wichtigsten Festivals in der ganzen Welt.

Harri Stojka ist nicht nur ein Meister der Gitarre, sondern auch einer ganzen Reihe musikalischer Genres: die Stationen seiner Entwicklung seit den 1970er Jahren umfassen Rock, Blues, Jazz, Gypsy Swing und Roma Lieder. Er hat eigentlich seinen eigenen Musikstil kreiert - den "Gipsysoul". In seinen neuesten Ausfnahmen kehrt er zu den Wurzeln der Roma und Sinti zurück und versucht, die Geschichte seines Volkes dem Publikum näher zu bringen.

Außerdem ist Harri Stojka am Vienna Music Institute (VMI), einem Wiener Privatkonservatorium, als Dozent tätig.

Harri Stojka wurde in Österreich 2005 vom Magazin Concerto "Pool" zum Besten Musiker in der Kategorie Jazz national ausgezeichnet; 2013 erhielt Harri Stojka das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.

Werke (Auswahl)#

Alben
  • Sweet Vienna, 1978
  • Off the Bone, 1980
  • Live at Montreux, 1981
  • Camera, 1981
  • Tight, 1982
  • Brother to Brother, 1985
  • Gon Shanel, 200
  • Gitancoeur, 2000
  • Harri Stojka & Gitancoeur unplugged, 2002
  • Live at the Roma Wedding, 2004
  • A Tribute To Swing, 2004
  • Garude Apsa, 2005
  • Just another City, 2008
  • Romano Suno/Gipsy Dream (Weihnochtszeit/Christmastime), 2010
  • Gitancœur d' Europe, 2011

Film

  • Gypsy Spirit. Harri Stojka. Eine Reise (Regie: Klaus Hundsbichler), 2010

Quellen#


Redaktion: I. Schinnerl