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Trenkwalder, Dominikus#


* 22. 4. 1841, Landeck-Angedair

† 7. 7. 1897, Wilten


Bildhauer


Dominikus Trenkwalder wurde am 22.April 1841 in Landeck-Angedair als Sohn eines Glasermeisters und Kleinbauern geboren.
Er interessierte sich bereits in seiner Jugend sehr für Bildhauerei, musste aber eine Lehre zum Müller machen, da das Geld für eine künstlerische Ausbildung fehlte. In seiner freien Zeit jedoch nützte er jede Minute zum Schnitzen und Modellieren.

1856 kam der Priester Franz Crazzolara nach Landeck, der die künstlerische Begabung von Dominikus Trenkwalder erkannte und sich stark dafür einsetzte, ihm eine angemessene Ausbildung zu ermöglichen. So konnte er ihm 1857 eine Lehrstelle bei einem angesehenen Bildhauer in Innsbruck verschaffen. Diese Lehre musste Dominikus Trenkwalder aber nach dem Tod des Vaters 1860 abbrechen, um zu Hause mitzuhelfen.

1862 erhielt Dominikus Trenkwalder die Gelegenheit, sich zwei Jahre in der Bildhauerabteilung der 'Mayer’schen Hofkunstanstalt für kirchliche Arbeiten' in München weiterzubilden. Anschließend kehrte er nach Innsbruck zurück und schuf im Atelier von Michael Stolz – seinem früheren Lehrherren - bereits erste bemerkenswerte Arbeiten für die Pfarrkirchen in Telfes im Stubai (1864), Langesthei im Paznauntal (1866) und in seinem Heimatort Landeck (1862, 1866).

Mit Hilfe von Förderungen und Stipendien konnte er zwischen 1867 und 1873 Studienreisen nach Wien und Italien unternehmen. Nach einem kurzen Aufenthalt in Rom kehrte Dominikus Trenkwalder 1875 nach Österreich zurück und ließ sich in Wilten (heute Innsbruck) nieder, wo er sich ein Haus samt Werkstatt errichten ließ.

Dort entstanden zahlreiche Altarreliefs und Statuen (aus Marmor und Holz) für Kirchen in ganz Tirol und Vorarlberg, vereinzelt für Graz und Linz, für die Schweiz und für Deutschland, aber auch Grabdenkmäler für Friedhöfe in Innsbruck, Wilten und Lienz, wobei er gelungene Werke für verschiedene Auftraggeber wiederholte.

Bei Altar-Aufträgen arbeitete Dominikus Trenkwalder abwechselnd mit seinen drei Brüdern Josef, Matthias und Alois Trenkwalder zusammen, die als Kunsttischler tätig waren und gemeinsam mit ihm die Altar-Architekturen entwarfen und ausführten; er selbst lieferte die Statuen und Reliefs.

Schon zu seinen Lebzeiten stellte er fertige Arbeiten kurzzeitig - vor ihrer Aufstellung an ihrem Bestimmungsort - im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum aus; so haben sich dort auch 19 Entwürfe für Altäre und Kircheneinbauten aus dem Nachlass sowie ein Altarrelief mit der Darstellung des Todes des Hl. Josef erhalten.

Dominikus Trenkwalder blieb zeitlebens Junggeselle und widmete sich als gläubiger Katholik ausschließlich sakralen Motiven in der Bildhauerei. Er starb am 7. Juli 1897 in Wilten und ist auf dem Friedhof Wilten in Innsbruck bestattet. (Im Innsbrucker Stadtteil "Höttinger Au" wurde eine Straße nach ihm benannt.)

Werke (Auswahl)#

  • Seitenaltar 'Maria mit dem Kind auf ihrem Schoß', Stadtpfarrkirche Landeck, 1862
  • Seitenaltar 'Beweinung Christi', Stadtpfarrkirche Landeck, 1866
  • Hochaltar 'Himmelskönigin auf dem Throne', Pfarrkirche Langesthei, 1866
  • Ausstattung, Herz-Jesu-Statue, am Friedhofkapelle Landeck, 1869
  • Marmorgruppe 'Thomas legt seine Finger in die Wundmale des Herrn', Spielmann'sche Grabstätte, Westfriedhof Innsbruck, 1871
  • Relief 'Christus am Ölberg', Grabstätte Graf Emanuel von Hendl, Westfriedhof Innsbruck, 1874
  • Seitenfiguren am Hochaltar ('hl. Gallus und hl. Dominikus'), Pfarrkirche Schnepfau, um 1875
  • Hochaltar und Seitenaltäre, Neue Pfarrkirche Götzis, um 1875 (um 1960 entfernt)
  • Statue 'Unbefleckte Empfängnis', Pfarrkirche Strassen, 1877
  • Marmorgruppe 'Der Auferstandene', Stummreich-Breinössl'sche Grabstätte, Westfriedhof Innsbruck, 1879
  • Grabdenkmal 'Der gute Hirte', Carnelli'sche Familiengruft, Westfriedhof Innsbruck, 1880
  • Statuen auf Altären der ehemaligen Kirche der Kreuzschwestern (heute im Klosterdepot archiviert), Linz, 1871-1881
  • Seitenaltarrelief 'Tod des hl. Josef', Pfarrkirche hl. Leonhard, Au, 1885
  • Flügelaltar '14 Nothelfer', St. Leonhard, Meran, 1885
  • Schnitzfiguren ('hl. Josef als Kinderfreund', 'hl. Agnes', 'hl. Pankratius'), Pfarrkirche Rankweil-St. Peter, 1890
  • Statue 'Schmerzensmann', Unterkirche der Herz-Jesu-Kirche, Graz, 1891
  • Flügelaltar, Stadtpfarrkirche St. Nikolaus, Meran, 1892
  • Statuen 'Schmerzensmann' und 'Pietà', Chorbogenaltäre, Dom zu St. Jakob, Innsbruck, 1891/1893
  • Pietà, Pfarrkirche hl. Sulpitius, Frastanz, 1895
  • Hochaltarfiguren 'Maria vom Hl. Rosenkranz, hl. Ulrich und hl. Wolfgang, Pfarrkirche Deutschnofen

Literatur#

  • Bruno Habicher, "Dominikus Trenkwalder, Leben und Werk eines Tiroler Holz- und Steinbildhauers 1841—1897", 2018

Quellen#

  • Österreichisches Biographisches Lexikon
  • Auszüge Trenkwalder-Biografie (Bruno Habicher, Dominikus Trenkwalder - Leben und Werke eines Tiroler Holz- und Steinbildhauers, 1841-1897), 2018
  • Tiroler Tageszeitung

Redaktion: I. Schinnerl