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Voigtländer, Peter Wilhelm Friedrich von#


* 17. 11. 1812, Wien

† 8. 4. 1878, Braunschweig (Deutschland)


Optiker, Unternehmer und Fotopionier


Peter Wilhelm Friedrich von Voigtländer
Peter Wilhelm Friedrich von Voigtländer. Foto.
© Bildarchiv d. ÖNB, Wien, für AEIOU

Über Voigtländers Ausbildung und Privatleben sind keine genaueren Angaben bekannt.

Übernahm 1837 die von seinem Großvater Johann Christoph Voigtländer (1732-1797) gegründete und von seinem Vater Johann Friedrich Voigtländer (1779-1859) weitergeführte Werkstätte für optische und feinmechanische Instrumente, entwickelte in Zusammenarbeit mit Josef Petzval 1840 das erste berechnete Porträtobjektiv (das sich besonders durch enorm kurze Belichtungszeiten auszeichnete).

1845 kam es zum Streit mit Petzval, 1849 produzierte die Firma die erste Ganzmetallkamera (all-metal daguerrotype camera) der Welt, wenig später wurden auch Plattenkameras hergestellt.

Mit der Gründung seiner Zweigstelle in Braunschweig (1862) platzierte sich Voigtländer strategisch günstig inmitten des damaligen neuen europäischen Eisenbahnnetzes und konnte so sein Unternehmen ausbauen.

1866 schloss Voigtländer seinen Firmensitz in Wien.

Schon 1868 fertigte er das 10000ste Foto-Objektiv und verlegte in diesem Jahr den Hauptsitz des Unternehmens vollständig nach Braunschweig (angeblich auf den Wunsch seiner Frau, die aus Braunschweig stammte).

1876 trat er in den Ruhestand und überließ seinem Sohn Friedrich Ritter von Voigtländer die Firma.

Sein Stiefsohn, der Naturwissenschaftler und Komponist H. Sommer, begründete zusammen mit R. Strauss 1903 die AFMA (Anstalt für musikalisches Aufführungsrecht; später: GEMA).


1898 notierte Voigtländer an der Börse, die meisten Anteile hielt 1929 die Firma 'Schering'. Die fotochemischen Produkte der Schering AG wurden nun mit der Marke Voigtländer verkauft. 1958 feierte die Firma 'Voigtländer' das 200-jährige Firmenjubiläum. Die 'Schering AG' verkauft ihre Anteile an der 'Voigtländer AG' an die renommierte 'Carl-Zeiss-Stiftung' 1965. Auch heute existiert der Name 'Voigtländer' noch immer (Rechte allerdings nach Japan verkauft).

Auszeichnungen, Ehrungen (Auswahl)#


  • 1898 durch den Kaiser von Österreich geadelt und in den erblichen Ritterstand erhoben

Quellen#


  • Das große Buch der Österreicher, ed. W. Kleindel & H. Veigl, Verlag Kremayr & Scheriau, Wien, 615 S.
  • Personenlexikon Österreich (2002), (Hrsg.) E. Bruckmüller, Buchgemeinschaft Donauland (u.a.), Wien, 575 S.
  • Voigtländer & Sohn. Die Firmengeschichte von 1756 bis 1914 (2002), C. Grabenhorst, Appelhans Verlag, Braunschweig.
  • Mikroskop-Museum
  • Voigtländer


Redaktion: N. Miljković


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