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Weininger, Otto#

* 3. 4. 1880, Wien

† 4. 10. 1903, Wien (Selbstmord)

Philosoph


Weininger, Otto
Otto Weininger. Foto.
© Christian Brandstätter Verlag, Wien.

Galt den Zeitgenossen als früh vollendetes Genie, beherrschte viele Fremdsprachen und verfügte über eine umfassende, wenn auch eklektizistische und von Vorurteilen geprägte geistes- und naturwissenschaftliche Bildung. Entwickelte eine philosophisch-psychologische Theorie der Geschlechter, in deren Zentrum die wahrscheinlich von Sigmund Freud übernommene These der menschlichen Bisexualität steht. Weininger wurde deswegen des Plagiats bezichtigt. Trotz jüdischer Abstammung antisemitisch eingestellt und Verfechter einer frauen- und körperfeindlichen Geisteshaltung, nahm sich Weininger 23-jährig in Beethovens Sterbehaus das Leben und wurde damit endgültig zum Mythos stilisiert. Er beeinflusste nachhaltig die österreichische Geistesgeschichte (Karl Kraus, Elias Canetti, Robert Musil, Ludwig Wittgenstein) und wurde von den Nationalsozialisten zur Legitimierung ihres Antisemitismus benützt.

Weiterführendes#

Werke (Auswahl)#

  • Geschlecht und Charakter, 1903 (1947);
  • Über die letzten Dinge, 1904

Literatur#

  • E. Lucka, O. Weininger, 1905
  • G. Klaren, O. Weininger, 1924
  • J. Le Rider, Der Fall O. Weininger, 1985
  • C. Sengoopta, O. Weininger. Sex, Science, and Self in Imperial Vienna, 2000