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Welwitschia (mirabilis)#

Welwitschia Methusalem
Welwitschia Methusalem
© Archiv H. Maurer (2008)

Friedrich Welwitsch entdeckte 1859 diese nach ihm benannte ungewöhnliche Pflanze Welwitschia mirabilis, die manchmal als "interessanteste, aber hässlichste Pflanze der Welt" bezeichnet wurde.

Die merkwürdige Pflanze ist aber äußerst interessant: sie lässt sich in das systematische System der Pflanzen nur dadurch einordnen, dass man sie als eigene Gattung der Nacktsamergewächse Welwitschiaceae führt.

Sie wächst nur in einem Streifen der Namib Wüste, die sich dem Atlantik folgend von Namibien bis Angola erstreckt. Die großen Exemplare sollen über 2000 Jahre alt sein, aber viele sehen trotzdem aus wie ein absterbendes Büschel von breitem Gras. Freilich gibt es auch einige wenige Exemplare, die bis zu eineinhalb Meter hoch werden. Die Welwitschia wächst sehr langsam.

Im Zentrum ist der Stamm erkennbar, der nach unten in die Erde wächst, mehrere Meter lang, aber bei weitem nicht lang genug, um das Grundwasser zu erreichen: er dient als Verankerung gegen Stürme und als Nahrungsmittel- und Wasserdepot.

Lange war unklar, wie die Pflanze überhaupt an Wasser herankommen kann: Grundwasser gibt es erst in 100 m Tiefe; Regen, ja selbst Nebel gibt es in vielen Gebieten, wo es Welwitschias gibt nie. Die Pflanze wird noch geheimnisvoller, wenn man hört, was die Einheimischen immer behauptet haben: Europäer haben einen bösen Blick: wenn sie eine Welwitschia sehen, stirbt sie!

Welwitschia, 2 Jahre
Welwitschia, 2 Jahre
© Archiv H. Maurer (2008)
Weibliche Welwitschia, 200 Jahre
Weibliche Welwitschia, 200 Jahre
© Archiv H. Maurer (2008)
Weibliche Welwitschia, Frucht
Weibliche Welwitschia, Früchte sind hier schon fast reif
© Archiv H. Maurer (2008)


Das Unglaubliche ist: die Behauptung der Einheimischen stimmte immer! Kaum sah ein Europäer eine Welwitschia, ging sie ein. Der Grund ist inzwischen bekannt: Die Feuchtigkeit holt sich die Pflanze aus einem ganz seicht unter der Oberfläche liegendem Wurzelnetz, mit dem der fallweise Tau aufgesaugt wird. Ein Europäer, der die Pflanze bewundert und fotografiert geht um sie herum und zertritt dabei diese Wurzelfäden, weshalb die Pflanze tatsächlich stirbt!

Wie weit auch die Blätter Feuchtigkeit aufnehmen, oder nur der Ernährung (also Kohlendioxydaufnahme) dienen, ist noch immer nicht geklärt! Wenn jede Feuchtigkeit Monate lang ausfällt, dann sterben die Enden der zwei Blätter (die im Alter immer mehr zerzausen, aber im Ansatz immer nur zwei Blätter sind) ab, wenn es mehr Feuchtigkeit gibt, wachsen sie nach, auch genährt vom erwähnten Stamm.

Die nächsten Bilder zeigen ein männliches Exemplar, das mehrere tausend Jahre alt ist, ist mit zunehmendem Zoom.


Welwitschia, tausende Jahre alt
Männliche Welwitschia, mehrere tausend Jahre alt
© Archiv H. Maurer (2008)
Männliche Welwitschia
Männliche Welwitschia
© Archiv H. Maurer (2008)
Männliche Welwitschia, Blüte
Männliche Welwitschia, Blüte, Nahaufnahme
© Archiv H. Maurer (2008)


Das ist eine über 2.000 Jahre alte weibliche Pflanze.

Im Übrigen: Nicht vergessen! Nie nahe an die Pflanze herantreten!

Damit zerstört man das feine Wurzelwerk der Pflanze unter dem Sand, und die Pflanze stirbt. Darum sind die bekanntesten Exemplare auch von einem Kreis von Steinen umgeben, um die Pflanze zu schützen. Gefährdet ist die Pflanze nicht wirklich - die ca. 5000 Exemplare haben sich in den letzten 50 Jahren zahlenmäßig kaum verändert.

Welwitschias werden auch in botanischen Gärten mit großem Erfolg gezogen, wo sie bei guten Bedingungen überraschend schnell wachsen.


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