Winder, Ludwig #
(auch: G. A. List)
* 7. 2. 1889, Schaffa (Šafov, Tschechische Republik)
† 16. 6. 1946, Baldock bei London (Großbritannien)
Erzähler, Journalist, Kritiker
Schriftsteller des "Prager Kreises", befreundet mit Max Brod und
Johannes Urzidil; Journalist in Wien, Teplitz und Pilsen. 1914 Feuilletonleiter der Prager Zeitschrift "Bohemia", 1939 Flucht nach England; setzt sich in seinen Romanen ("Die nachgeholten Freuden", 1927; "Der Kammerdiener", 1945) mit Herrschaft, Macht und Unterdrückung auseinander. Anhänger der habsburgischen Vielvölkerstaatsidee; der kritische Franz-Ferdinand-Roman "Der Thronfolger" (1937) wurde im Ständestaat verboten.
Literatur#
- K. Krolop, L. Winder. Sein Leben und sein erzählerisches Frühwerk, Dissertation, Halle 1967
- J. Serke, Böhmische Dörfer, 1987
- M. Pazi, Ein Versuch jüdischer deutsch-tschechischer Symbiose: L. Winder, in: German Quarterly 63, 1990
- J. von Sternburg, Gottes böse Träume. Die Romane L. Winders, 1994