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Wirtschaftskammerorganisation, WKO#

Die Wirtschaftskammerorganisation ist die gesetzliche Interessenvertretung für Österreichs Wirtschaft. Sie besteht aus

  • der Wirtschaftskammer Österreich (mit Sitz in Wien) und
  • den neun Wirtschaftskammern in den Bundesländern

Sowohl die Wirtschaftskammer Österreich als auch die Wirtschaftskammern in den Ländern gliedern sich in sieben Sparten

  • Gewerbe und Handwerk
  • Industrie
  • Handel
  • Bank und Versicherung
  • Transport und Verkehr
  • Tourismus und Freizeitwirtschaft
  • Information und Consulting

Die Sparten unterteilen sich wiederum in etwa 120 Fachverbände bzw. Bundesinnungen (in der Sparte Gewerbe und Handwerk) oder Bundesgremien (in der Sparte Handel) als Branchenorganisationen. Daneben gibt es Abteilungen, die politische, organisatorische oder serviceorientierte Aufgaben erfüllen.

Der Aufgabenbereich ist weit gespannt und reicht von der politischen Interessenvertretung gegenüber anderen Verbänden, insbesondere im Rahmen der Sozialpartnerschaft, und gegenüber den Zentralstellen des Bundes sowie den gesetzgebenden Körperschaften über die Aufrechterhaltung von mehr als 100 Außenhandelsstellen ("AußenwirtschaftsCenter"), die die österreichische Außenhandelswirtschaft in aller Welt repräsentieren bis hin zu Beratungs-, Service- und Ausbildungsleistungen für die bundesweit rund 480.000 Mitglieder. An der Spitze der Kammerorganisation steht das Präsidium mit dem Präsidenten an der Spitze, dem eine Generalsekretärin bzw. ein Generalsekretär zur Seite steht.

Jede Wirtschaftskammer wird durch gewählte Funktionäre repräsentiert, die alle 5 Jahre in der Wirtschaftskammerwahl von allen Mitgliedern gewählt werden. Die Wirtschaftskammer finanziert sich durch die Grundumlage sowie die Kammerumlagen.

Geschichte

Der 1839 gegründete Österreichische Gewerbeverein verfolgte die Idee, eine Interessenvertretung zu schaffen, die – über die Zünfte hinausgehend – alle Wirtschaftstreibenden einer Region als Mitglieder haben sollte und die als Institution (Kammer) auch mehr Gehör und Mitsprache in wirtschaftspolitischen Entscheidungen haben sollte.

1848 gab es einen provisorischen Erlass zur Errichtung von Handelskammern. (Diese waren als beratende Institute vorgesehen, die direkt dem Ministerium untergeordnet sein sollten und deren Mitglieder durch Wahl zu bestimmen waren.); 1850 führte ein neues Gesetz für die Errichtung der Handelskammern zu einer Gründerwelle von 60 Handelskammern im gesamten Staat. 1868 wurde erstmals ein definitives Handelskammergesetz erlassen.

1937 wurde ein neues Handelskammergesetz und die Schaffung der Bundeshandelskammer als Dachorganisation beschlossen; diese konnte wegen der Besetzung Österreichs im März 1938 nicht mehr aktiv werden.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde 1946 das neue Handelskammergesetz verabschiedet: es wurde die Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft errichtet und die Fachorganisationen (FO) mit eigener Rechtspersönlichkeit und Budgethoheit einbezogen. Das gilt als Beginn der österreichischen Sozialpartnerschaft. 1950 kam es zur ersten freien Kammerwahl durch die Mitglieder.

Die Wiener Handelskammer hatte ihr erstes Quartier Am Hof, später übersiedelte sie in die Strauchgasse, dann in die Herrengasse und 1877 in die Börse; erst 1907 bezog die Wiener Kammer ihr eigenes Haus am Stubenring, das bis 2019 die Zentrale der Wirtschaftskammer Wien war. Im April 2019 wurde das "Haus der Wirtschaft", ein neues zehnstöckiges Gebäude in der Nähe des Pratersterns, bezogen.

Präsidenten#

  • Julius Raab (1946-1953)
  • Franz G. Dworak (1953-1961)
  • Julius Raab (1961-1964)
  • Rudolf Sallinger (1964-1990)
  • Leopold Maderthaner (1990-2000)
  • Christoph Leitl (2000-2018)
  • Harald Mahrer (seit 2018)

Literatur#

  • K. Korinek, Wirtschaftliche Selbstverwaltung, 1970
  • F. Geißler, Österreichs Handelskammerorganisation der Zwischenkriegszeit, 2 Bände, 1977/80
  • H. Reiger, Zum Recht der Handelskammern, 1992
  • P. Pernthaler, Kammern im Bundesstaat, 1996
  • K. Retter, Die Wirtschaftskammerorganisation, 1997


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