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Österreichischer Lloyd#

1833 in Triest von 7 örtlichen Versicherungsgesellschaften analog zum Londoner Institut "Lloyd´s" gegründet, um Kaufleuten und Versicherten Informationen über Handel und Schifffahrt Europas, besonders in der Levante, zur Verfügung zu stellen. Gründungsmitglied war unter anderem der Triestiner Kaufmann und ehemalige Handels- und Finanzminister Karl Ludwig Freiherr von Bruck. 1836 konnte der "Österreichische Lloyd Triest" eine Dampfschifffahrtsgesellschaft mit der Auflage gründen, die österreichischen Seehäfen mit der Levante zu verbinden. Sein Wahlspruch war (und ist) "Vorwärts". 1845 erhielt der Österreichische Lloyd den Rang einer Staatspostanstalt und beförderte die Post in die Levante (Levantepost), seine Schiffe führten die Postflagge. Nach Eröffnung des Suezkanals verkehrte der Österreichische Lloyd auf der Linie Triest- Bombay und befuhr wöchentlich die Route Triest- Port Saïd, die 1879 bis Singapur bzw. Hongkong verlängert wurde. Als Folge des österreichisch-ungarischen Ausgleichs hieß die Gesellschaft ab 1872 "Österreich-Ungarischer Lloyd"; 1891 wurde der Vertrag durch Ungarn, das sich auf die ungarische Dampfschifffahrtsgesellschaft "Adria" konzentrierte, gekündigt, der Österreichische Lloyd führte fortan wieder seinen alten Namen. 1906 wurde der Firmensitz von Triest nach Wien verlegt, 1912 die Eillinie Triest- Schanghai aufgenommen. Bei Kriegsausbruch 1914 verfügte der Österreichische Lloyd über 65 Dampfer und 1 Jacht (er war damit zu diesem Zeitpunkt eine der größten Reedereien der Welt); ein Dutzend Schiffe wurden im Ausland beschlagnahmt, 13 weitere L.-Dampfer wurden von der k. u. k. Kriegsmarine requiriert. Bis Ende des 1. Weltkriegs ging ein Großteil der L.-Dampfer verloren oder wurde von den Nachfolgestaaten der österreichisch-ungarischen Monarchie beschlagnahmt. Ab November 1918 stand der Österreichische Lloyd unter kommissarischer italienischer Verwaltung und wurde als "Lloyd Triestino" weitergeführt.

1951 wurde der Österreichische Lloyd von Stefan Kreppel neu gegründet, seither hat er sich zu einer mittelständischen europäischen Reederei entwickelt. Die eigene Flotte besteht (2003) aus 21 Hochseeschiffen und umfasst unter anderem Containerschiffe, Bulkcarrier, Kühl- und Spezialschiffe. Über eine Tochtergesellschaft, die Österreichischer Lloyd Ship Management, werden weitere 20 Schiffe technisch und personell betreut. Sitz der Gesellschaft ist Wien, Zweigniederlassungen bzw. Tochtergesellschaften bestehen in Hamburg (Deutschland), Limassol (Zypern) und Malta. Die Flotte des Österreichischen Lloyd zählt zu den maßgeblichen Akteuren in der europäischen Küstenschifffahrt; jährlich werden rund 3,5 Millionen Tonnen Güter transportiert.

Literatur#

  • D. Winkler und G. Pawlik, Die Dampfschiffahrtsgesellschaft Österreichischer Lloyd 1836-1918, 1986


SMS Zenta im Boxeraufstand in: K.u.K. in Ostasien1900-1922Jörg KrasserEigenverlagGraz2015jetzt im Buch blättern

-- Bruns Valentina, Montag, 28. September 2015, 07:21


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