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Giuseppe Apolloni #

* 8. 4. 1822 Vicenza (Provinz Vicenza, Region Venetien)

† 31. 12. 1889 Vicenza



Komponist


Apolloni promovierte in Rechtswissenschaften und studierte Musik bei Francesco Canedi (auch Canetti) und Andrea Casalini. 1848 verließ er aus politischen Gründen Vicenza und ging nach Florenz und Turin. Die Rückkehr nach Vicenza erfolgte 1852. Er komponierte geistliche Musik, darunter ein „Stabat mater“. Eine weitere nennenswerte Komposition ist „I canti dell´Appennino“, eine symphonische Rapsodie mit volkstümlichen Themen.

„Adelchi“, das für das Teatro Eretenio (heute Teatro Verdi) in Vicenza komponiert wurde, erlebte am 14. 10. 1852 ihre Uraufführung. Fürs venezianische Teatro La Fenice wurde „L´ebreo“ (Die Hebräer), eine Oper bestehend aus Prolog und 3 Akten komponiert, sie wurde am 25. 1. 1855 uraufgeführt. Diese Oper basiert auf dem Theaterstück „Leila (Lida) o L´assedio di Granata“ von Bulwer-Lytton, dem Verfasser des Romans „Die letzten Tage von Pompej“. Weitere Opernkompositionen sind „Pietro D´Abano“, UA Venedig 1856, „Il conte di Königsmark“, UA Florenz 1866, und „Gustavo Wasa“, Triest 1872 (einen „Gustavo Wasa“ hat auch Filippo Marchetti komponiert).

Oper "L´ebreo"#

„L´ebreo“ war bei der Uraufführung ein großer Erfolg, da hierfür besonders gute Sänger zur Verfügung gestanden sind. Nach dem Erfolg hat Ricordi diese Oper gekauft. Die Oper wurde danach an sehr vielen großen und kleinen Opernhäusern in Italien, sowie in anderen europäischen Ländern, aber auch in Nord- und Südamerika bis ins 1. Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts erfolgreich aufgeführt; nicht erfolgreich war sie jedoch an so wichtigen Häusern wie der Mailänder Scala, des San Carlo in Neapel und dem Paglione in Florenz.

Es liegt hier eine CD-Aufnahme beim Label Bongiovanni aus Bologna vor; sie entstand im Teatro Chiabrera di Savona am 29. und 31. Oktober 1989 in Zusammenarbeit mit dem Teatro dell´Opera Giocosa „L´ebreo“ – Oper in Prolog und 3 Akten, Libretto Antonio Boni nach Edward George Bulwer-Lytton; in und vor Granada 1492. Issàchar, ein in Granada ansässiger Jude und Prophet: Simone Alaimo; Bariton Leila, seine Tochter: Fernanda Costa; Sopran Boabdil-el-chic, maurischer König von Granada: Francesco Piccoli; Tenor Adèl- Muza, sein Oberbefehlshaber: Dino di Domenico, Tenor Ferdinando von Aragonien, spanischer König: Armando Caforia; Bass Isabella von Kastilien, seine Gattin: Paola Bindinelli; Sopran Der Großinquisitor: Francesco Piccoli; Tenor Chor Francesco Cilea von Reggio Calabria, Symphonie-Orchester San Remo, Dirigent: Massimo de Bernart

Inhalt#

Prolog: Issàchar, der mit seiner Tochter in Granada lebt, wird von den Mauren verehrt. König Boabdil weiß nicht, dass Issàchar ein Jude ist, der sich an den Mauren, die seine Familie umgebracht haben, rächen will. Issàchar wird vom König als Vermittler zu den Spaniern, die Granada belagern, geschickt. Er verrät diesen, wie sie die Stadt einnehmen können, möchte dafür aber Vergünstigungen für die Juden haben.

1. Akt: Adel-Muza hat sich in Leila, die nicht weiß, dass sie Jüdin ist, verliebt. Als Issàchar entdeckt, dass sich seine Tochter mit Adel-Muza trifft, enthüllt er ihr, dass sie Juden sind; er verlangt von ihr die sofortige Trennung von Adel-Muza. Als sich Leila seinem Wunsch widersetzt, wird sie von ihrem Vater verflucht. König Ferdinand kann die Issàchar gemachten Versprechungen nicht halten, da der Großinquisitor im Lager ist. Leila bittet das Herrscherpaar um Gnade für ihren Vater. Dieser wird verhaftet, kann aber letztlich entkommen.

2. Akt: Issàchar, in die Stadt zurückgekehrt, will nunmehr die Mauren im Kampf gegen die Spanier unterstützen. Er gelobt, im Falle eines Sieges, seine Tochter seinem Gott Jehova zu opfern. Die Spanier sind in Granada eingedrungen. Adel-Muza versucht einen Waffenstillstand zu erreichen. Hier trifft er auf Leila, die nun nicht mehr mit ihm mitkommen möchte.

3. Akt: Leila soll getauft werden und in ein Kloster eintreten. Adel-Muza und Issàchar haben davon erfahren und sind herbeigeeilt. Adel-Muza erinnert sich der Liebe Leilas, Issàchar will seine Tochter von dem Verrat, ihren Glauben aufzugeben, abhalten. Noch bevor Leila ihrem Glauben abschwören kann, stürmt ihr Vater in die Kirche und ersticht sie. Leila stirbt in den Armen des herbeigestürmten Adel-Muza. Die Juden werden festgenommen und zur Hinrichtung geführt.

Diese Oper hat ganz wundervolle Musik zu bieten. Man tut sich schwer, Ausschnitte besonders zu empfehlen, da diese Oper eigentlich nur gute Stücke beinhaltet. Deshalb möchte ich auch keine „Nummern“ daraus besonders hervorheben. Es ist mir vollkommen unverständlich, dass diese Oper nicht mehr aufgeführt wird.

Quellen#

  • Wikipedia
  • Booklet zur CD


Redaktion: Dr. Halper