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vom 11.01.2021, aktuelle Version,

ÖBB 2070

ÖBB 2070
Nummerierung: ÖBB 2070 001–090
Anzahl: 90
Hersteller: Vossloh, MaK
Baujahr(e): 2000–2004
Achsformel: B’B’
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 14.130 mm
Höhe: 4.050 mm
Breite: 3.080 mm
Drehzapfenabstand: 7.670 mm
Drehgestellachsstand: 2.400 mm
Dienstmasse: 72 t
Höchstgeschwindigkeit: 100 km/h / 45 km/h
Installierte Leistung: 738 kW
Anfahrzugkraft: 233 kN
Leistungskennziffer: 10,25 kW/t
Treibraddurchmesser: 1000 mm
Leistungsübertragung: hydraulisch
Antrieb: dieselhydraulisch
Zugbeeinflussung: Sifa, PZB90

Die Reihe 2070 der ÖBB ist eine dieselhydraulische Verschublokomotive (in Deutschland Rangierlokomotive) mit der Radsatzfolge B’B’.

Die Lokomotiven dieser Baureihe, auch Hector genannt, wurden von Vossloh/MaK mit der Herstellerbezeichnung G 800 BB zwischen 2000 und 2004 gebaut.

Geschichte

Gleichzeitig mit der Ausschreibung der neuen Streckendieselloks (Baureihe 2016) erfolgte die Ausschreibung von neuen Dieselloks für den Verschubdienst (Leistungsklasse B nach ÖBB-Definition). Der Auftrag ging zunächst an Siemens AG Österreich, die diesen an die Vossloh Schienenverkehrsgesellschaft mbH übertrug. Die Firma Vossloh (vormals MaK) lieferte ab Jahresende 2000 sechzig solcher Dieselloks. Eine Option, die weitere dreißig Loks umfasste, wurde bereits eingelöst. Mit der vollständigen Inbetriebnahme der Baureihe 2070 wurden einige Nahverkehrszüge von Elektro- auf Dieseltraktion umgestellt.

Konstruktion

Die Reihe 2070 ist eine Mittelführerstandslok. Die Loks sind modular aufgebaut und besitzen einen robusten Plattformrahmen, auf dem alle Hauptaggregate montiert sind. Die Vorbauten bestehen aus schmalen, einzeln abnehmbaren Hauben. Zur Vereinfachung von Wartungsarbeiten wurden Türen angebracht. An den vier „Lokecken“ sind jeweils geräumige Verschieberauftritte angebracht, die zugleich als Führerhauszugänge dienen. Das Führerhaus ist mit zwei diagonal versetzten Führerstandspulten ausgestattet; die großen Fensterscheiben erlauben eine optimale Aussicht. Die Loks besitzen sowohl eine gewöhnliche Schraubenkupplung als auch eine automatische Rangierkupplung. Die Drehgestelle sind MaK-Einheits-Drehgestelle, sie sind in geschweißter, kastenförmiger Hohlprofilbauweise hergestellt. Sie tragen mittels zwei Flexicoilfedern den gesamten Plattformrahmen. Die Zugkraftübertragung erfolgt über tiefliegende Zug-Druck-Stangen. Der Einbau von Schlingerdämpfern für höhere Geschwindigkeiten ist möglich.

Technik

ÖBB 2070 067 mit Doppelstockwagen der ÖBB am Bahnhof Wien Matzleinsdorfer Platz, Mai 2012

Die Antriebsanlage befindet sich im längeren Vorbau. Sie setzt sich aus einem aufgeladenen 12-Zylinder-Caterpillar-Dieselmotor sowie aus dem zur Kraftübertragung benötigten Voith-Turbowendegetriebe samt den Gelenkwellen und dem Achsgetriebe zusammen. Das Getriebe verfügt über einen Strecken- und einen Rangiergang; das Umschalten kann nur im Stillstand erfolgen. Die Loks verfügen über eine direkte und eine indirekte Bremse sowie eine Feststellbremse. Alle Loks haben Sifa und PZB90, eine Funkfernsteuerung und eine Vielfachsteuerung.

Einige Lokomotiven erhielten zusätzliche Sonderausrüstungen:

  • 2070.001 - 2070.010: Ampelsteuerung SBL-Funk für den Bereich Linz Stadthafen
  • 2070.084 & 2070.085: VETAG-Anlage zum Einsatz auf Badner Bahn
  • 2070.086 - 2070.090: Explosionsschutzbetrieb für den Betrieb auf den Werksbahnen der OMV in Schwechat

Einsatz

G 800 BB als „chemion 04“ bei Vossloh in Moers

Die Lokomotiven werden überwiegend im Verschub sowie im Güter- und Bauzugdienst eingesetzt. Sie lösten die bisher in diesem Bereich eingesetzten älteren Lokomotiven der Reihen 1040 und 2048 zur Gänze und die Baureihen 2060, 2062 und 2067 weitgehend ab. Die Loks wurden ursprünglich von drei Standorten aus eingesetzt: Wels, Wien (Ost und Süd) und St. Pölten; inzwischen sind sie auch in den Westen Österreichs vorgedrungen und erledigen Verschubaufgaben z. B. in den Verschiebe- und Frachtenbahnhöfen von Wörgl, Hall in Tirol und Innsbruck, wo sie die Reihe 2068 abgelöst haben, welche nun vorzugsweise in der Steiermark Verschubarbeiten erledigt.

Vossloh G 800 BB

Neben den neunzig Loks für die ÖBB wurden sechs weitere Loks unter der Typbezeichnung G 800 BB gebaut. Diese Loks verblieben zunächst als Mietloks im Besitz von Vossloh. 2005 wurde eine dieser Loks an die Lenzing AG in Österreich verkauft. Im Jahr 2008 erwarb die Lenzing AG eine zweite G 800 BB von Vossloh.

Für die G 800 BB wurde im Deutschen Fahrzeugeinstellungsregister die Baureihennummer 92 80 1278 vergeben.

Siehe auch

Literatur

Commons: ÖBB 2070  – Sammlung von Bildern

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Rangierlokomotive ÖBB 2070 im Bahnhof Innsbruck Hauptbahnhof Eigenes Werk Ralf Roletschek
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2070 049-9 am Wiener Westbahnhof Eigenes Werk Tokfo
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Rangierlokomotive G 800 von Vossloh bzw MaK beim ÖBB-Wartungszentrum Wien-Matzleinsdorf. Die Maschinen, in Deutschland als Reihe (1)278 eingeordnet, ähneln den G 1206, jedoch sind sie mit 72 Tonnen etwas leichter. Eigenes Werk Falk2
CC BY-SA 4.0
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Vossloh G 800 BB als "Chemion 04" in Moers Eigenes Werk MPW57
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Datei:MaK G 800 BB.jpg
Verschublokomotive 2070 054 der ÖBB im Bahnhof Wien Ost. Eigenes Werk Herbert Ortner
CC BY 4.0
Datei:ÖBB 2070-054 wien ostbhf 2003-08-07.jpg
Eine dieselhydraulische Verschublokomotive der Baureihe ÖBB 2070 041-6 am St. Pöltner Hauptbahnhof . (Fotografiert: 05. April 2019) Eigenes Werk Koreanovsky
CC BY-SA 4.0
Datei:ÖBB 2070 041-6 in St. Pölten Hbf, 05. April 2019.jpg
Rangierlokomotive der Reihe 2070 der ÖBB im St. Pöltener Hauptbahnhof Eigenes Werk Herbert Ortner , Vienna, Austria
CC BY 3.0
Datei:ÖBB 2070 stpölten.jpg