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vom 07.07.2022, aktuelle Version,

ÖBB Nightjet

Logo ÖBB nightjet
Nightjet- Schlafwagen in Zürich HB
Nightjet- Liegewagen in Wien Hbf

ÖBB Nightjet ist ein Markenname für Nachtreisezüge, der von den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) seit dem Fahrplanwechsel am 11. Dezember 2016 verwendet wird. Seit Dezember 2017 ist Nightjet (NJ) zugleich eine Zuggattung. Eigentümer von Nightjet-Garnituren sind die ÖBB sowie die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB).

Geschichte

Der ÖBB Nightjet umfasst im Wesentlichen die bislang unter dem Namen ihrer Zuggattung als EuroNight vermarkteten Nachtzüge der ÖBB sowie einen Teil der bis Dezember 2016 von der Deutschen Bahn betriebenen City-Night-Line-Züge (CNL). Ein weiterer Teil der seit 2016 unter diesem Namen verkehrenden EN-Zugläufe wird nicht durch die ÖBB, sondern von Partnerbahnen aus Kroatien (Hrvatske željeznice, HŽ), Ungarn (Magyar Államvasutak, MÁV), Polen (Polskie Koleje Państwowe, PKP) und Tschechien (České dráhy, ČD) betrieben und bewirtschaftet. Diese werden nicht als ÖBB Nightjet, sondern als Nightjet Partner bezeichnet.

Den ÖBB Nightjet ins Leben gerufen hatte die Personenverkehrs-Vorstandsdirektorin Valerie Hackl[1], die später für wenige Tage als Verkehrsministerin fungierte. Die Fahrgastzahlen in den ersten drei Monaten lagen bereits über den Erwartungen der ÖBB.[2] 2018 sind die Fahrgastzahlen gestiegen. Wurden 2017 1,4 Millionen Fahrgäste befördert, so waren es 2018 1,6 Millionen.[3] Auch 2019 sind die Fahrgastzahlen um bis zu 20 % gestiegen.[4]

Während der Covid-19-Pandemie wurden die internationalen Verbindungen fast komplett pausiert. Mit der Wiederaufnahme am 24. Mai 2021 fand auch die erste Fahrt des Nightjets nach Amsterdam statt.[5] Seit dem Fahrplanwechsel 2021 gibt es Direktverbindungen von Wien über Salzburg, München und Straßburg nach Paris, sowie eine neue Verbindung von Zürich über Basel und Köln nach Amsterdam. Diese wird mangels verfügbarem Wagenmaterial mit angemieteten Schlaf- und Liegewagen, sowie Sitzwagen der Deutschen Bahn und SBB betrieben.

Einsatzgebiete und Zugläufe

Zuglaufschild des Nightjets im EuroNight 465
Netzplan aller Nachtzugverbindungen in Europa mit Schlaf- und/oder Liegewagen sowie Sitzwagen, Stand: 2020

Im Jahresfahrplan 2017 wurden alle Nightjets unter der Zuggattung EuroNight geführt, seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2017 werden die von den ÖBB betriebenen Nightjets unter der Zuggattung Nightjet (NJ) geführt. Die Verbindungen konzentrieren sich neben dem Binnenverkehr in Österreich im Wesentlichen auf Ziele in Deutschland, Italien, der Schweiz, Polen, der Slowakei sowie Kroatien und Slowenien. Im Jahresfahrplan 2021 (seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2020) werden folgende Verbindungen angeboten:[6]

Zugnummern Betreiber Zuglauf
(Auto-/Motorradtransport-Abschnitt hervorgehoben)
Fahrrad­mitnahme
NJ 246/247 ÖBB Wien – Linz – Innsbruck – Feldkirch – Bregenz Nein
NJ 464/465 Graz – Leoben – Innsbruck – Feldkirch – Zürich
NJ 466/467 Wien – Linz – Innsbruck – Feldkirch – Zürich
NJ 468/469 Wien – Linz – Salzburg – München Ost – Karlsruhe – Strasbourg – Paris
NJ 471/470 Berlin – Magdeburg – Mannheim – Basel – Zürich
NJ 40490/40421 Wien – Linz – Nürnberg – Amsterdam
NJ 401/400 (40470) Hamburg – Hannover – Mannheim – Basel – Zürich Ja
NJ 490/491 Wien – Linz – Nürnberg – Hamburg
NJ 40420/40491 Innsbruck – München – Nürnberg – Hamburg
NJ 420/421 Innsbruck – München – Nürnberg – Amsterdam
NJ 424/425 Innsbruck – München – Nürnberg – Brüssel Nein
NJ 50490/50425 Wien – Linz – Nürnberg – Frankfurt – Bonn – Aachen – Lüttich – Brüssel Nein
NJ 40233/40294 Wien – Villach – Florenz – Rom Nein
NJ 233/235 Wien – Villach – Verona – Mailand
NJ 1237/12341 Wien – Villach – Florenz – Livorno
NJ 237/236 Wien – Linz – Venedig
NJ 295/294 München – Salzburg – Villach – Florenz – Rom
NJ 40295/40235 München – Salzburg – Villach – Verona – Mailand
NJ 40463/40236 München – Salzburg – Villach – Udine – Treviso – Venedig
NJ 456/457 Wien – Břeclav – Bohumín – Racibórz – Wrocław – Frankfurt/Oder – Berlin
EN 50467/504662 ČD (Nightjet Partner) Zürich – Feldkirch – Salzburg – Linz – Prag Nein
EN 414/40465 HŽ (Nightjet Partner) Zagreb – Ljubljana – Villach – Feldkirch – Zürich Nein
EN 50463/498 München – Salzburg – Villach – Ljubljana – Zagreb
EN 60463/4803 München – Salzburg – Villach – Ljubljana – Opatija – Rijeka
EN 462/463
Kalman Imre
MÁV (Nightjet Partner) Budapest – Wien – Linz – München Nein
EN 40462/40467 Budapest – Wien – Linz – Innsbruck – Feldkirch – Zürich
EN 40476/40457
Metropol
Budapest – Bratislava – Břeclav – Bohumín – Racibórz – Wrocław – Frankfurt/Oder – Berlin
EN 40456/4074 PKP (Nightjet Partner) Wien – Ostrava – Bohumín – Krakau – Warschau Nein
1 Saisonal verkehrend (Mitte April – Mitte Oktober an zwei Wochentagen)
2 Nur Schlafwagen
3 Keine Liegewagen, Schlafwagen nur saisonal
4 Liegewagen nur saisonal

NJ 490 und 40490 bzw. 491 und 40421 verkehren zwischen Wien und Nürnberg vereinigt.
NJ 420 und 40420 bzw. 421 und 40491 verkehren zwischen Innsbruck und Nürnberg vereinigt.
NJ 490 und 40420 bzw. 491 und 40491 verkehren zwischen Nürnberg und Hamburg vereinigt.
NJ 420 und 40490 bzw. 421 und 40421 verkehren zwischen Nürnberg und Amsterdam vereinigt.

NJ 471 und 401 bzw. 470 und 40470 verkehren zwischen Hildesheim (ohne Zusteigemöglichkeit) und Zürich vereinigt.

Anschlussmöglichkeiten

Ab den Endbahnhöfen des Nightjet Brüssel, Hamburg, Köln, Düsseldorf und Innsbruck bestehen Anschlussmöglichkeiten mit Zügen des Tagverkehrs nach Kopenhagen, Stockholm, Göteborg, Malmö, London, Antwerpen, Paris, in München und an den norditalienischen Endstellen nach beispielsweise Bozen und Verona. In Rom bestehen Anschlüsse zum Hochgeschwindigkeitsverkehr (.Italo und Frecciarossa) nach Neapel.

Zugkonfiguration

Genau wie die CNL-Züge bestehen auch die Nightjet-Zuggarnituren aus Einzelwagen, sodass sie in einzelne Zugteile und Kurswagengruppen aufgeteilt werden können. Dies findet Anwendung zum Beispiel beim Nightjet von Wien nach Rom/Mailand, der in Villach mit dem Nightjet von München nach Rom/Mailand neu zusammengestellt wird. Sie verfügen über Abteil- und Großraumwagen mit Sitzplätzen (nur 2. Klasse), teilweise Fahrradabteile und teilweise barrierefrei zugängliche Plätze sowie Liege- und Schlafwagen. Bei einigen Nightjets besteht die Möglichkeit eines Auto- und Motorradtransports am Zug.

Design und Name basieren im Wesentlichen auf dem Railjet. Allerdings sind die Nightjets in Nachtblau mit gehalten und haben im Fensterband einen angedeuteten Sternenhimmel auf den Außenwänden. Des Weiteren sind die Türen Hellgrau sowie der Begleitstreifen in Rot/Grau wesentlich schmäler ausgeführt als beim Railjet. Das Design wurde von Spirit Design in Wien entwickelt. Die Bewirtschaftung der Züge (mit Ausnahme der Partner-Nightjets) erfolgt durch Newrest Wagons-Lits.[7]

Wagenpark

Die meisten in Nightjets eingesetzten Wagen waren bereits vorher im Bestand der ÖBB. Zusätzlich wurden 15 Liegewagen und 42 Schlafwagen von der Deutschen Bahn angekauft, die seit Herbst 2016 eingesetzt werden.[8] Bisher beschränken sich Umbauten auf technische Anpassungen (Einbau der für Italien vorgeschriebenen Türsteuerung), die Wagen blieben innerlich unverändert und erhielten lediglich das neue Farbschema.

Schlafwagen

Dreibettabteil im Schlafwagen (Nachtposition)

Die Schlafwagenabteile sind für eine bis drei Personen buchbar. Es werden bezogene Betten mit Decke, Laken und Kopfkissen angeboten, die am Tag in Sitze umgewandelt werden können. Im Preis eingeschlossen ist ein Willkommensgetränk, eine Zeitung, Handtücher, Seife, Hausschuhe und Ohrstöpsel, Mineralwasser sowie ein Frühstück, das aus einer Speisekarte nach Belieben zusammengestellt werden kann.

Die wichtigste Schlafwagenbauart der ÖBB sind heute 42 Wagen WLABmz 61 80 72-90 001 bis 042, die von 2003 bis 2005 von Siemens SGP als WLABmz173.1 Comfortline an die Deutsche Bahn geliefert wurden. Die luftgefederten Drehgestelle der Bauart SGP 400 erlauben eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h. Drei der zwölf Dreibettabteile, die als Deluxe-Abteile in den Varianten Single, Double oder Triple gebucht werden können, besitzen ein eigenes Bad mit Waschbecken, Dusche und WC. Die Abteile können paarweise zur Suite verbunden werden. 2016 wurden die Wagen an die ÖBB abgegeben.

In den Zügen Wien – Zürich und Zürich – Hamburg setzen die ÖBB 10 Doppelstock-Schlafwagen ein, die 1995 von SGP (2 Wagen), DWA (8 Wagen) und Talbot (alle Drehgestelle) an die City Night Line CNL AG geliefert wurden. 5 WLBmz 61 81 76-94 215 bis 219 haben je 17 Zweibett- und zwei Vierbettabteile, 5 WLABmz 61 81 76-94 321 bis 325 haben je 4 Deluxe-Abteile mit eigenem Bad, 9 Zweibett- und 2 Vierbettabteile. Die Vierbettabteile werden heute nur in Dreibettbelegung genutzt und teilweise als Dienstabteil reserviert. Die ÖBB übernahmen diese Wagen bei ihrem Ausscheiden aus der CNL AG und modernisierten sie 2009 mit Drehgestellen SGP 400.

Liegewagen

Kugelpanorama eines Liegewagenabteils
Vierbettabteil im neuen Design

Die Liegewagen sind allgemein mit Sechsbettabteilen ausgestattet, die jedoch nur mit maximal vier Einzelreisenden belegt werden. Die Abteile sind auch als „Privatabteil“ buchbar und können dann von bis zu sechs Personen, darunter drei Erwachsene, benutzt werden. Im Liegewagen sind Bettlaken, Polster sowie Decken inkludiert, ebenso wie eine Flasche Mineralwasser und Frühstück.

29 Liegewagen Bcmz 61 81 59-90 000 … 059 entstammen der von 1981 bis 1982 von den Jenbacher Werken gelieferten Serie von 60 Wagen 51 81 59-70.0. Sie wurden von 2004 bis 2010 mit Klimaanlagen ausgestattet und für 200 km/h ertüchtigt.

10 Liegewagen Bcmz 61 81 59-91 100 bis 109 wurden 1991 von den Jenbacher Werken geliefert. Sie sind als weltweit erste Liegewagenbauart druckertüchtigt und laufen auf Drehgestellen MD 52.

20 ebenfalls druckertüchtigte Liegewagen Bcmz 61 81 59-91 200 bis 219 wurden von 2000 bis 2001 von Siemens SGP konstruiert und bei Bombardier Dunakeszi endmontiert. Die kantige Dachform dieser Wagen stammte von den zuvor gebauten Modularwagen, sie wurde adaptiert und später beim railjet sowie anderen Wagen übernommen. Wie die Schlafwagen sind diese Wagen auch mit Drehgestellen SGP 400 ausgestattet.

15 Liegewagen Bvcmbz 61 80 59-90 002 … 044 wurden 2016 von der Deutschen Bahn übernommen. Diese Wagen wurden von 1962 bis 1967 bei Credé, WMD, DWM und O&K als Bc4üm-62 gebaut, später als Bcm243 bezeichnet, in den 1980er Jahren in Bcmh246 umgebaut, dann von 2001 bis 2004 im Ausbesserungswerk Halberstadt in Bvcmbz249.1 umgebaut, dabei wurden zwei Liegeabteile in ein behindertengerechtes Abteil und eine barrierefreie Toilette umgebaut, eine Klimaanlage installiert und neue Drehgestelle MD 52 eingebaut.

22 Abteilwagen Bmz 21-91.1 wurden in Multifunktions-Liegewagen Bbcmvz 59-91.3 umgebaut und 2021/2022 in Betrieb genommen. Sie weisen einen Bereich zur Fahrradbeförderung, sieben Vierbettabteile in neuem Design, ein rollstuhlgerechtes Zweibettabteil und barrierefrei zugängliche Toilette sowie einen Dienstraum auf.[9] Die umgebauten Wagen werden zuerst auf der Strecke Wien – Bregenz eingesetzt.[10]

Sitzwagen

In der Reisekategorie Sitzwagen werden Abteilwagen angeboten, welche auch im ÖBB-Intercity sowie in REX-Zügen verkehren

Alle Sitzwagen haben Abteile mit sechs Plätzen, die bei Nacht in eine Liegefläche umgewandelt werden können.

Die Sitzwagen entstammen überwiegend der Serie von 92 druckertüchtigten Abteilwagen Bmz 73 81 21-91 100 bis 191, die 1989 bis 1992 von SGP geliefert wurden. Wagen dieser Bauart werden auch in Tagesreisezügen (EC/IC) eingesetzt. Ersatzweise können auch Wagen der älteren Bauart Bmz 61 81 21-90 500 … 604 von 1980 bis 1982 eingereiht werden. Beide Wagentypen wurden zwischen 2002 und 2009 einem Upgrading unterzogen, wobei unter anderem Steckdosen eingebaut, die Sitzbezüge und Klapptische erneuert wurden. Diese Wagen bieten in elf Abteilen 66 Sitzplätze.

Weiters kommen in einigen Nightjets Abteilwagen der Bauart Bmz 73 81 29-91 5xx zum Einsatz. Dabei handelt es sich um ehemalige 1.-Klasse-Wagen der Bauart Amz 73 81 19-91 5xx. Diese Wagen bieten in neun Abteilen 54 Sitzplätze.

12 Sitzwagen Bbmvz 61 81 28-91 102 … 144 wurden von 2007 bis 2010 aus Amz 19-70.1 (SGP 1982) umgebaut. Dabei wurde ein behindertengerechtes Liegeabteil und eine rollstuhlgerechte Toilette eingerichtet, am anderen Wagenende ein Bereich für die Fahrradbeförderung. Diese Wagen laufen in den Zügen Düsseldorf/Hamburg – Innsbruck/Wien. Diese Wagen bieten in sechs Abteilen 36 Sitzplätze und zwei rollstuhlgerechte Plätze.

Autotransportwagen

Die Autoreisezuganlage am Wiener Hauptbahnhof

Von ursprünglich 80 Autoreisezugwagen DDm 51 81 98-70 000 bis 079, die von 1982 bis 1990 von den Jenbacher Werken geliefert wurden, sind noch 36 bei den ÖBB in Betrieb. Diese Wagen sind als einzige auf 160 km/h beschränkt und werden in allen Verbindungen mit Auto- und Motorradtransport eingesetzt.

Tarife

Seit dem Fahrplanwechsel vom 10. Juni 2018 werden ausschließlich Fahrkarten des ÖBB-Tarifs vertrieben und die Anerkennung von durchgehenden Fahrkarten nach DB-Tarif wurde eingestellt. Die Benutzung eines Interrail- oder Eurail-Passes mit zusätzlicher Platz-/Liege-/Bettkarte bleibt weiterhin möglich. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2018 bieten die ÖBB für Reisende, welche einen Anschlusszug im Tagverkehr nutzen möchten, ermäßigte Anschlusstickets an, sofern diese gemeinsam mit dem Ticket für den Nightjet gebucht werden.

Weitere Planungen

Modell der neuen Schlafwagenabteile

Die ÖBB haben 33 neue 230 km/h schnelle Zuggarnituren bestellt, die seit 2019 bei Siemens Mobility produziert werden und von denen die ersten ab Frühjahr 2023, die restlichen 20 ab 2025 in Betrieb gehen sollen.[11][12] Diese sollen ein neues Konzept, mit einzeln verschließbaren Betten (Mini Cabins), 4-Bett-Liegeabteilen, die bei Bedarf mit Kinderliege ausgestattet werden können (Family-Abteile) und 2-Bett-Schlafabteilen mit Dusche und WC im Abteil (First-Class-Abteile), aufweisen.[13][14][15] Eine Zuggarnitur besteht laut Ausschreibung aus 7 Wagen, zwei Schlafwagen mit je 20 Betten in 10 Abteilen, drei Liegewagen mit je 40 Betten (anteilig Mini-Suites) und zwei Sitzwagen mit ca. 80 Plätzen, zusammen also 320 Plätze, davon ½ Sitzplätze, ⅜ Liegewagenplätze und ⅛ Schlafplätze, soweit keine Buchung als Single-Abteil erfolgt.

Aufgrund neuer Brandschutzvorschriften im italienischen Eisenbahnnetz werden die ersten 13 Züge zuerst in den Zügen nach Italien eingesetzt (von Wien und München nach Mailand, Venedig und Rom). Die 20 Garnituren der zweiten Tranche sind für den Verkehr von Wien und Innsbruck nach Hamburg und Amsterdam, von Wien nach Bregenz und Zürich, von Graz nach Zürich und von Zürich nach Hamburg und Amsterdam vorgesehen. Im Februar 2021 stellten die ÖBB und Siemens Mobility das Außendesign in Form des ersten lackierten Wagenkastens der neuen Nightjet-Generation vor. Mit den Wagen, die von den neuen Garnituren ersetzt werden, soll das Nachtzugnetz um neue Relationen erweitert werden.

Unfall

Am 20. April 2018 ereignete sich der bisher einzige Unfall seit der Einführung der Marke Nightjet: Bei der Vereinigung der Züge NJ 236 und NJ 467 in Salzburg Hauptbahnhof rammten die hinzuzufügenden Wagen den stehenden Teil des Zuges mit überhöhter Geschwindigkeit. 54 Personen wurden dabei verletzt.[16][17]

Commons: Nightjet  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: ÖBB Nightjet  – Reiseführer

Literatur

  • Markus Inderst: Im Fokus: Retter in der Nacht – ÖBB-Nachtzugverkehr Nightjet. In: Eisenbahn-Magazin. Heft 6/2020, München 2020, S. 12–21. ISSN 0342-1902.
  • Markus Inderst: Nightjet-Wagenkasten präsentiert. In: Eisenbahn-Magazin. Heft 5/2021, München 2020, S. 30. ISSN 0342-1902.
  • Markus Inderst: Schlafend durch Europa: ÖBB Nightjet, Teil 1. In: LOKI. Heft 2/2022, Bern 2022, S. 58–77. ISSN 1421-2722.
  • Markus Inderst: Schlafend durch Europa: ÖBB Nightjet, Teil 2. In: LOKI. Heft 4/2022, Bern 2022, S. 28–45. ISSN 1421-2722.

Einzelnachweise

  1. ÖBB setzt auf Nightjets: Flotten-Modernisierung geplant. In: derstandard.at. 16. März 2017, abgerufen am 26. Dezember 2019 (österreichisches Deutsch).
  2. Nachtzüge: "Die ÖBB kann's, die DB nicht". In: nachrichten.at. 19. Februar 2017, abgerufen am 24. Juni 2022.
  3. Nightjet sehr erfolgreich. In: eisenbahn-magazin. Nr. 3, 2019, ISSN 0342-1902, S. 39.
  4. ÖBB-Chef über Zuwachs bei Nachtzügen erfreut. In: orf.at. 26. Dezember 2019, abgerufen am 24. Juni 2022.
  5. Rene Rabeder: ÖBB-Nachtzüge starten am Montag mit Amsterdam-Premiere. In: exxpress.at. 22. Mai 2021, abgerufen am 24. Juni 2022.
  6. Nightjet-Folder 2021. (PDF) In: nightjet.com. 2021, abgerufen am 23. Februar 2021.
  7. Wir weiten unser Nachtreisezug-Angebot in Deutschland aus. (Memento vom 21. Dezember 2016 im Internet Archive) In: ÖBB Corporate Blog, 7. Oktober 2016, abgerufen am 1. Dezember 2016
  8. ÖBB mit Nachtreisezug-Angebot auch in Deutschland. In: internationales-verkehrswesen.de. 7. Oktober 2016, abgerufen am 27. November 2019.
  9. Barrierefrei – ÖBB-Umsetzungsplan 2020–2025+ für Fahrzeuge und Infrastruktur. (PDF) In: oebb.at. Dezember 2020, abgerufen am 31. August 2021.
  10. Die 3. Episode des Nightjet-Upgrades. In: twitter.com. 4. Oktober 2021, abgerufen am 4. Oktober 2021.
  11. Neue Fernverkehrszüge für die ÖBB. In: oebb.at. ÖBB, abgerufen am 24. Juni 2022.
  12. ÖBB bestellen 20 neue Nachtzüge. In: ORF.at. 10. August 2021, abgerufen am 10. August 2021.
  13. Erwin Reidinger: ÖBB evaluates options for new couchette coaches. In: railjournal.com. 8. Februar 2016, abgerufen am 24. Juni 2022 (britisches Englisch).
  14. Erwin Reidinger: ÖBB presents more Nightjet design studies. In: railjournal.com. 2. Dezember 2016, abgerufen am 24. Juni 2022 (britisches Englisch).
  15. Nightjet der Zukunft. In: nightjet.com. Archiviert vom Original am 27. November 2019; abgerufen am 8. Dezember 2021.
  16. 54 Verletzte bei Zugunfall am Bahnhof Salzburg. In: diepresse.com. 20. April 2018, abgerufen am 24. Juni 2022.
  17. Salzburger Hauptbahnhof: Über 50 Verletzte bei Zugunglück. In: kleinezeitung.at. 20. April 2018, abgerufen am 24. Juni 2022.