Ölhafenbahn
Ölhafenbahn Wien Stadlau – Wien Lobau Hafen |
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Streckennummer: | 190 01 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckenlänge: | 5,014 km | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Maximale Neigung: | 5,8 ‰ | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | 50 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Die Ölhafenbahn bzw. Wiener Ölbahn oder Lobaubahn ist eine österreichische Eisenbahnstrecke in Wien, die den Bahnhof Wien Stadlau mit dem Ölhafen Lobau verbindet. Die ausschließlich für den Güterverkehr genutzte Strecke mit der Nummer 190 01 hat eine Länge von 5,0 Kilometern und eine Normalspurweite von 1435 mm.
Im Anschluss an den Bahnhof Lobau Hafen beginnt die Werksbahn ins Zentraltanklager. Sie umfasst 42 Weichen und 37 Gleise mit einer Gesamtlänge von rund 13,2 Kilometer. Die Bereitstellung der Wagen an den Abfüllstationen erfolgt mit insgesamt vier Seilspillanlagen.
Alte Trasse
Die ursprüngliche Trasse der Bahnstrecke, welche am 6. Oktober 1941 eröffnet wurde, zweigte am südlichen Ende des Bhf. Stadlau nach der Viehtriebbrücke (heutige Brücke über die Neuhaufenstraße) rechts ab, führte mittels einer steilen Rampe (16 Promille Gefälle) über den alten Stadlauer Sportplatz und unterquerte in einem engen Linksbogen (r = 180 m) die Mühlwasserbrücke der Ostbahn. Anschließend verlief die Trasse ein kurzes Stück entlang des Unteren Mühlwassers und anschließend nach einem Rechtsbogen durch den Bereich des „KGV Fischerwiese“ weiter bis zum heutigen Streckenverlauf an der Raffineriestraße. Der Grund für diese Trassenführung lag damals beim schlechten Zustand der Mühlwasserbrücke bei der es auch nicht möglich war, ein drittes Gleis zu verlegen.
Neue Trasse
Aufgrund von massiven Anrainerbeschwerden kam es im Jahr 1987 zu einer Neutrassierung – bereits im Vorjahr begannen die Dammschüttungen. Im April 1987 starteten die Oberbauarbeiten durch die Firma „Schmidt & Metzger“ und bereits am 30. Mai 1987 erfolgte die Gleisverschwenkung nahe dem Schilloch.
Die neue Strecke ist mit 1,527 Kilometern ist um 534 Meter kürzer als die alte Strecke. Sie zweigt beim bestehenden Gleis 3a am Bahnhof Stadlau ab und verläuft über die Mühlwasserbrücke und das Kleehäufel hinab zur Raffineriestraße um danach nach der Unterquerung der Ostbahn bei der Haltestelle Lobau auf den bisherigen Streckenverlauf zu treffen. Die Bogenradien konnten von 180 Metern auf 350 Meter erweitert werden, außerdem beträgt die maximale Steigung nur noch 5,2 Promille anstatt wie bisher 16. Weiters konnte die Anhängelast der Kesselwagenzüge auf 1400 Tonnen angehoben werden.
Letztmals verkehrte an diesem Tag der Zug 80470 vom Bahnhof Lobau zum Bahnhof Stadlau (Ankunft um 05:25 Uhr) über das alte Gleis. Am 1. Juni 1987 war der Zug 80469 mit der Planabfahrt um 06:30 Uhr in Stadlau der erste Zug, welcher die neue Strecke befuhr.
Bedeutung
Im Österreich unter nationalsozialistischer Herrschaft wurde auf Befehl des Reichsverkehrsministeriums mit dem Bau des Donau-Oder-Kanals begonnen, wodurch vor Ort ein Hafen benötigt wurde, dessen Bau im Dezember 1939 begann. Dort wurde in der Folgezeit in erster Linie Erdöl umgeschlagen, das von rumänischen Ölfeldern die Donau hinaufgeschifft wurde. Der Weitertransport erfolgte ausschließlich über die zu diesem Zweck angelegte Ölhafenbahn, die das Öl (und später auch Kohle) zum zehn Kilometer entfernten Knotenpunkt Wien Stadlau transportierte.
Heute erfolgt der Transport des Öls durch zum Hafen verlegte Pipelines, sodass der ursprüngliche Zweck der Bahnstrecke entfallen ist.
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Aufnahmegebäude des Bhf. Wien Lobau Hafen
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Bahnhof Wien Lobau Hafen
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Unterführung Lobgrundstraße
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Anschlussbahn Fa. Shell
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Anschlussbahn OMV
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Anschluss im Zentraltanklager Lobau
Literatur
- Friedrich Haftel: Die Wiener Hafenbahnen. Lobauer Hafenbahn. In: Eisenbahn 3/1966.
- Friedrich Haftel: Die Werks- und Anschlußbahnen in Österreich. Zentraltanklager der Österreichischen Mineralölverwaltung, Wien-Lobau. In: Eisenbahn 11/1966.
- Die ÖBB und der große Ölhahn. Besuch bei der ÖMV Schwechat und in der Lobau. In: Die ÖBB in Wort und Bild 3/1975.
- Hafenbahn Stadlau – Lobau. Teilweise Neutrassierung. In: Eisenbahn 8/1987. Bohmann Druck und Verlag Gesellschaft m.b.H. & Co, Wien.
- Peter Wegenstein (Hrsg.): Österreichs Eisenbahnstrecken. 1. Auflage. Verlag Pospischil, Wien 1983. (2007 überarbeitete Neuauflage)
Weblinks
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2016 013 mit dem NG 68233 (Stadlau - Lobau Ölhafen) bei der Ostbahn-Unterführung nahe der Hst. Lobau, Raffineriestraße. | Eigenes Werk | Linie29 | Datei:2016 013 68233 Unterfuehrung Lobau Hst.jpg | |
Anschlussbahn zur OMV, Gleis 2E auf der Ölhafenbahn | Eigenes Werk | Linie29 | Datei:AB OMV Gleis 2E.jpg | |
Ölhafenbahn, AB Shell Weiche 2S | Eigenes Werk | Linie29 | Datei:AB Shell Weiche 2S.jpg | |
Gleisanschluss | Eigenes Werk, basierend auf: BSicon ABZrg.svg | BSicon ABZrg.svg : Lantus abgeleitetes Werk: Miraceti ( Miraceti ) | Datei:BSicon ABZg+nl.svg | |
Gleisanschluss | Eigenes Werk, basierend auf: BSicon ABZlf.svg | BSicon ABZlf.svg : Lantus abgeleitetes Werk: Miraceti ( Miraceti ) | Datei:BSicon ABZgnl.svg | |
D ienst st elle (Betriebsbahnhof) ohne Personenverkehr, Strecke gerade, in Betrieb | Eigenes Werk | Benutzer axpde | Datei:BSicon DST.svg | |
Siehe Formatvorlage Bahnstrecke | Icons von Bernina | Martin Hawlisch (LosHawlos) | Datei:BSicon ENDEe.svg | |
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siehe Formatvorlage Bahnstrecke | Eigenes Werk | Bernina & axpde | Datei:BSicon STR.svg | |
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