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vom 08.09.2021, aktuelle Version,

Österreichische Ski-Meisterschaften 1948

Die Österreichischen Ski-Meisterschaften des Österreichischen Skiverbandes für 1948 fanden vom 17. bis 22. Februar in Bad Hofgastein und Badgastein im Bundesland Salzburg statt.

Es wurden sowohl die Meister in den alpinen als auch in den nordischen Disziplinen ermittelt.

Veranstaltungsorte

Die alpinen Wettbewerbe wurden in Badgastein im Gebiet der Reichebenalm (sämtliche Kombinationsabfahrtsläufe), der Schmelzwiese beim Hotel Helenenburg (sämtliche Kombinationstorläufe und Torlauf der Krückenskiläufer) sowie im Gebiet des Hüttenkogels (FIS-Riesentorläufe) ausgetragen.

Die Langlaufrennen fanden in Bad Hofgastein statt und führten vom Kurhaus ausgehend über die damals noch freien Wiesen in Richtung Hundsdorf und zurück.

Die Skisprungwettbewerbe wurden auf der bekannten Bilgeri-Schanze in Bad Hofgastein ausgetragen.

Bewerbe

Alpine Wettbewerbe

Für die Ergebnisse in den alpinen Bewerben siehe die Seite Österreichische Alpine Skimeisterschaften 1948.

Nordische Wettbewerbe

Rahmenbewerbe

Abseits der Meisterschaften fanden noch alpine Bewerbe im Riesentorlauf für Damen und Herren sowie erstmals in Österreich ein Spezialtorlauf für Krückenskiläufer für Versehrte des Zweiten Weltkriegs statt.

Die Ergebnisse hiefür finden sich ebenfalls auf der Seite Österreichische Alpine Skimeisterschaften 1948.

Programm

Datum Uhrzeit (MST) Herren Damen
Dienstag, 17. Februar 17:00 Kampfrichter- und Mannschaftsführerbesprechung im Kurcasino Bad Gastein
21:00 Begrüßungsabend in Bad Gastein im Hotel Gasteinerhof
Begrüßungsabend in Bad Hofgastein im Hotel Moser
Mittwoch, 18. Februar 09:00 Langlauf Junioren
09:30 Spezial. u. Kombinationslanglauf Herren
Donnerstag, 19. Februar 09:00 Kombinationssprunglauf Junioren und Herren
13:30 Langlauf-Staffellauf 4 × 10 km
Freitag, 20. Februar 09:00 Alpiner Kombinationsabfahrtslauf Damen
anschl. Alpiner Kombinationsabfahrtslauf Junioren
anschl. Alpiner Kombinationsabfahrtslauf Herren
14:00 Alpiner Kombinationstorlauf Damen
anschl. Alpiner Kombinationstorlauf Junioren
anschl. Alpiner Kombinationstorlauf Herren
Samstag, 21. Februar 09:00 FIS-Riesentorlauf Damen
anschl. FIS-Riesentorlauf Herren
14:00 Torlauf der Krückenskiläufer
Sonntag, 22. Februar 09:30 Spezialsprunglauf Meisterschaft und FIS
17:00 Siegerverkündigung im Kursaal in Bad Gastein

Ergebnisse der nordischen Bewerbe

Langlauf

Platz Sportler Verein/Verband Zeit
1 Josef Gstrein Tirol 47,52
2 Karl Rafreider Tirol 59,44
3 Oskar Schulz Tirol 59,49
4 Matthäus Noichl Tirol 1:01,30
5 Engelbert Hundertpfund Tirol 1:01,36
6 Engelbert Haider Skiclub Salzburg 1:02,22
7 Paul Haslwanter Tirol 1:03,39
8 Fred Rößner ASKÖ Salzburg 1:03,50
9 Pesentheiner ASKÖ Salzburg 1:03,55

Datum: 18. Februar 1948
Streckenlänge: 16 km
Beim Speziallanglauf, dessen Start und Ziel beim Kurhaus in Bad Hofgastein war, zeigte sich die Überlegenheit der Läufer aus Tirol, die die ersten fünf Ränge einnahmen. Haider startete zwar für Salzburg war aber gebürtiger Tiroler. Der beste Läufer aus einem anderen Bundesland war somit der diesjährige ASKÖ-Meister Fred Rösner. Der Vorjahressieger Josl Gstrein konnte seinen Titel erfolgreich verteidigen.

Der Langlauf wurde auch für die Nordische Kombination gewertet, dessen Sprungbewerb für den nächsten Tag angesetzt war. Durch seinen Langlaufsieg wurde Gstrein auch die Favoritenrolle im Kampf um den Kombinationstitel zugesprochen.

4 × 10 km Staffellauf

Platz Staffel Sportler Zeit
1 Tirol Tirol
Matthäus Noichl – Engelbert Hundertpfund – Karl Rafreider – Josef Gstrein[1] bzw.
Karl Rafreider – Paul Haslwanter – Alois Unterrainer – Josef Gstrein[2]
2:11,46
2 Salzburg Salzburg 1
Teilnehmer unbekannt 2:20,00
3 Salzburg Salzburg 2
Teilnehmer unbekannt 2:20,12
4 Karnten Kärnten
Teilnehmer unbekannt 2:21,50
5 Steiermark Steiermark
Teilnehmer unbekannt 2:31,58

Datum:12. Februar 1948
Streckenlänge: 4 × 10 km
Zur Besetzung der Tiroler Siegerstaffel unterscheiden sich die Angaben des ÖSV (Siegertafel) und der zeitgenössischen Quelle bezüglich der Läufer Noichl und Hundertpfund (Arbeiter-Zeitung) bzw. Haslwanter und Unterreiner (ÖSV). Im Wikipedia-Artikel zu Hubert Hammerschmidt findet sich auch noch die Bemerkung zur Teilnahme dieses Läufers in der Siegerstaffel, wobei diese Aussage weder durch die zeitgenössische Quelle noch durch den ÖSV untermauert wird.

Spezial-Sprunglauf

Platz Sportler Verein Weite(n) Note
1 Josef Bradl ASKÖ Bischofshofen  ?  ?
2 Gregor Höll ASKÖ Bischofshofen  ?  ?
3 Walter Reinhardt ASKÖ Bischofshofen  ?  ?

Datum: 23. Februar 1948
Aufgrund eines Föhnwettereinbruchs wurde das Spezialspringen am 22. Februar abgebrochen und nicht gewertet. Beim Abbruch lagen Walter Reinhart und Gregor Höll mit Sprüngen über 51,0 m in Führung, der Meisterschaftsfavorit Sepp Bradl war noch nicht gesprungen. Die Konkurrenz sollte am 23. Februar neu gestartet werden, konnte wegen der durch den Regen vereisten Anlaufspur jedoch nicht durchgeführt werden und musste erneut verschoben werden. Im Dritten Anlauf krönte sich Bradl erwartungsgemäß zum Österreichischen Sprunglaufmeister für 1948.

Nordische Kombination

Platz Sportler Verein Punkte LL Weiten SL Punkte SL Punkte NK
1 Josef Gstrein Tirol 249,0 42,6 / 46,2 m 201,0 441,0
2 Hans Eder Skiklub Mühlbach 229,1 49,0 / 50,5 m 192,0 422,1
3 Paul Haslwanter Tirol 211,1 42,5 / 44,2 m 205,0 416,3
4 Hubert Hammerschmidt SV Thiersee 301,7 45,0 / 40,2 212,5 414,6
5 Otto Doujak ASKÖ Kärnten/Velden 193,3 48,5 / ? 212,9 406,2

Datum: 18. und 19. Februar 1948
Sprunganlage: Bilgeri-Schanze
Den Kombinationssprunglauf gewann überraschend der letztjährige Juniorenmeister in dieser Disziplin, Hans Eder aus dem benachbarten Bad Gastein. Er zeigte mit 50,5 m auch den weitesten Bewerbssprung des Tages. Außer Konkurrenz gelang dem Altmeister Gregor Höll (ASKÖ Bischofshofen) ein Sprung über 54,0 Meter. Dem Langlaufsieger Josef Gstrein genügte ein achter Platz im Kombinationsspringen zum Titelgewinn in der Nordischen Kombination.

Ergebnisse der Juniorenbewerbe

Zu den Juniorenmeisterschaften waren nur Sportler zugelassen die zwischen dem 1. September 1927 und dem 31. August 1929 geboren waren, die österreichische Staatsbürgerschaft besaßen und Mitglieder des Österreichischen Skiverbandes waren. Zusätzlich legte der Ö.S.V. für jedes Bundesland ein Höchstkontingent an teilnehmenden Sportlern fest, das nicht überschritten werden durfte.

Langlauf Junioren

Platz Sportler Verein Zeit
1 Ochsenhofer ASKÖ Steiermark 31,39
2 Nagl Salzburg 32,39
3 Irrenberger Tirol 32,40

Datum: 18. Februar 1948
Streckenlänge: 8 km; Start und Ziel beim Kurhaus in Bad Hofgastein.

Nordische Kombination Junioren

Platz Sportler Verein Punkte
1 Rudolf Pfeiffer LSV f. Wien und Niederösterreich 429,4
2 Moser Kärnten 423,7
3 Nagl Salzburg 417,3

Datum: 18. Februar und 19. Februar 1948
Streckenlänge: 8 km; Start und Ziel beim Kurhaus in Bad Hofgastein.
Sprunganlage: Bilgeri-Schanze (Juniorenschanze)

Quellen

  • Um die Meistertitel im Skifahren. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 18. Februar 1948, S. 4 ( Digitalisat).
  • Die Tiroler – die besten Langläufer. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 19. Februar 1948, S. 4 ( Digitalisat).
  • Der zweite Titel für Gstrein. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 20. Februar 1948, S. 4 ( Digitalisat).
  • Schöpf und Schuh-Proxauf Kombinationssieger. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 21. Februar 1948, S. 4 ( Digitalisat).
  • In wenigen Zeilen: Bei der Skimeisterschaft. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 22. Februar 1948, S. 5 ( Digitalisat).
  • Föhn in Gastein. In: Arbeiter-Zeitung. Wien 24. Februar 1948, S. 4 ( Digitalisat).
  • Harald Schaireiter: 100 Jahre Wintersportverein Bad Hofgastein 1908–2008; Eigenverlag Konrad Rauscher, Bad Hofgastein, 2008
  • Franz Hochwarter: 50 Jahre Ski-Weltmeisterschaft 1958–2008 Badgastein; Verlag Franz Hochwarter, St. Johann im Pongau, 2005
  • Offizielles Programm "Österreichische Skimeisterschaften u. Intern. Skiwettkämpfe 1948; 14. bis 22. Februar; Bad Gastein und Bad Hofgastein.
  • Salzburger Wochenschau für Österreich; Salzburg; Sondernummer zu den Österreichischen Skimeisterschaften; Seiten 1 bis 21; Schriftleitung Oskar Kühlken.

Einzelnachweise

  1. Der zweite Titel für Gstrein in: Arbeiter-Zeitung vom 20. Februar 1948, Seite 4
  2. Siegerliste des Österreichischen Skiverbandes abgerufen am 27. März 2015