Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!

unbekannter Gast
vom 22.01.2019, aktuelle Version,

Österreichische Waffenfabriksgesellschaft

Emblem am Haus Hessenplatz 3 in Steyr

Die Österreichischen Waffenfabriks-Gesellschaft (ÖWG) war Nachfolger des im Jahre 1864 von Josef Werndl in Steyr, Oberösterreich unter dem Namen Josef und Franz Werndl & Comp., Waffenfabrik und Sägemühle gegründeten Unternehmens, das 1867 durch die Erfindung des Tabernakelverschlusses international bekannt wurde. Die ÖWG wurde 1926 in Steyr-Werke AG umbenannt.

Geschichte

Die Firma entstand aus der Sägemühle zu Oberletten bei Sierning, die der Vater Leopold Werndl 1844 erworben hatte.[1]

Die Firma Josef und Franz Werndl & Comp., Waffenfabrik und Sägemühle entstand dann 1864 in Steyrdorf-Wehrgrqaben, wo sie sich sukzessive über die vielen dort am Wehrgraben ansässigen Gewerke und angrenzenden Areale ausbreitete.[1] Werndl & Comp. wurde 1869 mit Unterstützung der Bodencreditanstalt in die ÖWG Aktiengesellschaft umgewandelt. Josef Werndl und die ÖWG machten sich durch außerordentliches soziales Engagement für die Beschäftigten und durch ihre Vorreiterrolle bei der Elektrifizierung des öffentlichen Raumes einen Namen.

Die Zusammenarbeit mit dem Erfinder des Tabernakelverschlusses Karl Holub und dem Eisenbahningenieur Ferdinand Mannlicher machte die Österreichische Waffenfabrik zu einem Waffenproduzenten, mit über 6 Millionen produzierten Waffen unterschiedlicher Größe zwischen 1869 und 1913. 1886 wurde die Erfindung Ferdinand Mannlicher (Mehrladegewehr) zum Patent angemeldet, und von der Waffenfabriksgesellschaft produziert. Die Waffe wurde zum Standardgewehr der k.u.k. Armee. Mit zeitweise über 15.000 Beschäftigten war die ÖWG die größte Waffenfabrik Europas.[2]

Neben den Aktivitäten rund um militärische Gewehre und Pistolen (so wurde Ende des 19. Jahrhunderts ein Repetiergewehr und 1905 eine Selbstladepistole für das k.u.k. Heer entwickelt und gebaut, die auch weltweit vertrieben und in Lizenz nachgebaut wurden) war auch die Produktion von Jagdwaffen gefragt.

1912/14 wurde das Werk auf die Plattnergründe in Steyrdorf verlegt, das Areal, das heute Steyr-Werke heißt, ab 1922 wurde auch in Münichholz-Hammer produziert.

Die ÖWG wurde 1926[3] in Steyr-Werke AG umbenannt, welche 1934 mit der Austro-Daimler-Puchwerke A.G. (Wien, Wiener Neustadt, Graz) zur Steyr-Daimler-Puch AG fusionierten (im Zweiten Weltkrieg Teil der Göring-Werke). Ab 1919 wurde ein Fahrgestell für Omnibusse (Steyr Typ III) für eine ausgedehnte Probefahrt der Post vorgestellt und 100 deren Auslieferung 1921 begann, bestellt. Ab dem Jahr 1920 wurden von Steyr auch PKW (Typ II und IV) sowie sogenannte Schnellastkraftwagen bis 3 t gebaut (Konstrukteur: Hans Ledwinka). Nach dem Zweiten Weltkrieg begann die Produktion von Traktoren und größeren Lastkraftwagen. Mit der Steyr Mannlicher GmbH & CO.KG setzt sich die Tradition der Waffenproduktion fort. Teile des Unternehmens sind heute Bestandteil der Steyr-Daimler-Puch Spezialfahrzeug GmbH, dem Hersteller des Radpanzers Pandur. 1998 wurde die Steyr-Daimler-Puch AG an den Konzern Magna verkauft, übernommen wurde nur das Werk Graz, das die Firma Magna Steyr beherbergt.

Folgende Produktionssparten wurden ausgelagert: Lastwagen (MAN Nutzfahrzeuge AG), Wälzlager (Svenska Kullagerfabriken, SKF), Getriebe (ZF Friedrichshafen), Traktor (CNH), Motor (Steyr Motors), Waffen (Steyr Mannlicher).

Literatur

  • Martin Pfundner: Austro-Daimler und Steyr – Rivalen bis zur Fusion. ISBN 978-3205776390
  • Hans Stögmüller, Josef Werndl und die Waffenbfabrik in Steyr, Ennsthaler-Verlag, Steyr 2010, ISBN 978-3-85068-860-4

Einzelnachweise

  1. 1 2 Eine Übersicht siehe Heinz Kern: Fabriks- u. Wohnobjekte Josef Werndls. Skriptum, 2011 (pdf, auf steyrerpioniere.files.wordpress.com, abgerufen 14. September 2018).
  2. Steyr Mannlicher – Die Geschichte eines Unternehmens. buechsenmacherverlag.de, PDF (Memento vom 24. Dezember 2012 im Internet Archive).
  3. Chronik 1926 Land Oberösterreich (aufgerufen am 7. Juli 2011).

License Information of Images on page#

Image DescriptionCreditArtistLicense NameFile
The Wikimedia Commons logo, SVG version. Original created by Reidab ( PNG version ) SVG version was created by Grunt and cleaned up by 3247 . Re-creation with SVG geometry features by Pumbaa , using a proper partial circle and SVG geometry features. (Former versions used to be slightly warped.) Reidab , Grunt , 3247 , Pumbaa
CC BY-SA 3.0
Datei:Commons-logo.svg
Begriffsklärungs-Icon (Autor: Stephan Baum) Eigenes Werk ( Originaltext: Own drawing by Stephan Baum ) Original Commons upload as File:Logo Begriffsklärung.png by Baumst on 2005-02-15 Stephan Baum
Public domain
Datei:Disambig-dark.svg
Der beleuchtete Festplatz der Electrischen Landes - Industrie - Forst und culturhistorischen Ausstellung in Steyr 1884. Hans Stögmüller: Josef Werndl und die Waffenfabrik in Steyr , Ennsthaler 2010 ISBN 978-3-85068-860-4 S. 238 Wilhelm Gause
Public domain
Datei:Electrische Ausstellung in Steyr (1884).png
Modell des Tabernakelverschlusses beim Hinterladergewehr (geschlossen) Eigenes Werk Dromedar61
CC BY-SA 3.0
Datei:Karl Holub Tabernakelverschluss geschlossen.jpg
Public domain
Datei:Mannlicher Gewehr.jpg
Aktie über 300 Kronen der Oesterreichischen Waffenfabriks-Gesellschaft vom Februar 1920 Sammlung eines Mitglieds des Ersten Deutschen Historic-Actien-Clubs e.V. (EDHAC e.V.); (le) Unbekannte Autoren und Grafiker; Scan vom EDHAC e.V.
Public domain
Datei:Oesterreichische Waffenfabriks-Gesellschaft 1920.jpg
Sammelaktie über 5 x 30 Schilling der Steyr-Werke AG vom 14. Juni 1926 Sammlung eines Mitglieds des Ersten Deutschen Historic-Actien-Clubs e.V. (EDHAC e.V.); (le) Unbekannte Autoren und Grafiker; Scan vom EDHAC e.V.
Public domain
Datei:Steyr-Werke 1926.jpg
Steyr Typ II 1920 im Automobil- und Motorradmuseum Austria Eigenes Werk Buch-t
CC BY-SA 3.0 de
Datei:Steyr Typ II 1920 seitlich.JPG
Ein Waffenrad im Technischen Museum Wien DSCF2759.JPG Máté Őry from Budapest, Hungary
CC BY 2.0
Datei:Technisches Museum Wien - Waffenrad 1.jpg
Blick auf Gebäude der Steyrer Waffenfabrik ( OEWG ) im Wehrgraben Karl-Heinz Rauscher: Der König von Steyr. Anmerkungen zu Josef Werndl . Weishaupt Verlag 2009 ISBN 978-3-7059-0299-2 S. 187 unbekannt
PD-alt-100
Datei:Waffenfabrik Wehrgraben.png