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vom 08.06.2025, aktuelle Version,

Übelbach

Marktgemeinde
Übelbach
Wappen Österreichkarte
Wappen von Übelbach
Übelbach (Österreich)
Übelbach (Österreich)
Basisdaten
Staat: Osterreich Österreich
Land: Steiermark Steiermark
Politischer Bezirk: Graz-Umgebung
Kfz-Kennzeichen: GU
Hauptort: Markt-Übelbach
Fläche: 94,52 km²
Koordinaten: 47° 14′ N, 15° 14′ O
Höhe: 580 m ü. A.
Einwohner: 2.068 (1. Jän. 2025)
Bevölkerungsdichte: 22 Einw. pro km²
Postleitzahl: 8124
Vorwahl: 03125
Gemeindekennziffer: 6 06 51
Adresse der Gemeinde-
verwaltung:
Alter Markt 64
8124 Übelbach
Website: www.uebelbach.gv.at
Politik
Bürgermeister: Markus Windisch (ÖVP)
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020)
(15 Mitglieder)
9
6
9  6 
Insgesamt 15 Sitze
Lage von Übelbach im Bezirk Graz-Umgebung
Lage der Gemeinde Übelbach im Bezirk Graz-Umgebung (anklickbare Karte) HitzendorfHitzendorfSankt BartholomäThal
Lage der Gemeinde Übelbach im Bezirk Graz-Umgebung (anklickbare Karte)
Vorlage:Infobox Gemeinde in Österreich/Wartung/Lageplan Imagemap
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria

Übelbach ist eine Marktgemeinde mit 2068 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025) in der Steiermark nordwestlich von Graz.

Geografie

Geografische Lage

Übelbach liegt in einem Seitental des Mittleren Murtals im Bezirk Graz-Umgebung in der Weststeiermark ca. 20 km nordwestlich der Landeshauptstadt Graz.

Ausdehnung des Gemeindegebietes

Die Marktgemeinde Übelbach umfasst 94,52 km² und erstreckt sich von West nach Ost über eine Länge von etwa 20 km von der Gleinalpe bis fast zum Murtal entlang des Übelbaches, eines rechten Nebenflusses der Mur. Im Westen befinden sich im Gemeindegebiet einige Berge mit Höhen über 1500 m: Ochsenkogel (1580 m), Speikkogel (1988 m), Lärchkogel (1894 m) und Eiblkogel (1831 m) sowie zwei Übergänge in die Nachbargemeinden: Gleinalmsattel (1586 m) und Kreuzsattel (1583 m).

Gemeindegliederung

Das Gemeindegebiet umfasst folgende vier Ortschaften bzw. Katastralgemeinden (Einwohner Stand 1. Jänner 2025[1], Fläche Stand 31. Dezember 2023[2]):

  • Kleintal (130 Ew.), KG Kleinthal (2.121,29 ha) samt Kleintalgraben, Kumpelgraben und Meislgraben
  • Land-Übelbach (649 Ew.), KG Übelbach Land (1.404,79 ha) samt Arzwaldgraben, Fahrneck, Guggenbach, Gunegg und Reicherhöhe
  • Markt-Übelbach (1095 Ew.), KG Übelbach Markt (485,06 ha) samt
  • Neuhof (194 Ew., 5.440,8 ha) samt Bockstallgraben, Kleintal, Lambach, Mitterberg und Neuhofgraben

Nachbargemeinden

Übelbach ist von neun Nachbargemeinden umgeben, drei davon liegen im Bezirk Leoben (LE), eine im Bezirk Murtal (MT), zwei im Bezirk Voitsberg (VO) und drei im Bezirk Graz-Umgebung.

Sankt Michael in Obersteiermark (LE) Leoben (LE) Frohnleiten
Sankt Stefan ob Leoben (LE) Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt

Kainach bei Voitsberg (VO)

Deutschfeistritz

Geschichte

Übelbach wird erstmals in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts als Ubilpach erwähnt und ist wahrscheinlich nach dem gleichnamigen Bach benannt. Im selben Jahrhundert wurde der Markt erbaut, nachdem im Tal Silbervorkommen entdeckt worden waren. Der Silberbergbau wurde jedoch um 1500 wieder eingestellt.

Erst im 18. Jahrhundert entwickelte sich in Übelbach ein gewisser Wohlstand durch den Betrieb von Hammerschmieden, die durch die Nutzung der Wasserkraft und des waldreichen Umlandes einen günstigen Standort fanden. Das Erz wurde aus der Obersteiermark geholt. Das Eisen wurde auf Flößen ins Murtal gebracht und dort mit Fuhrwerken weitertransportiert.

In der Zwischenzeit entstand neben den Hammerschmieden im Ortsteil Guggenbach eine Papierfabrik. Da dieser Betrieb auf Ressourcen von außerhalb des Tales angewiesen war, wurde die Eisenbahnlinie nach Peggau gebaut, was allerdings zum Niedergang der Hammerschmieden führte. Seit 1919 verkehrt die Eisenbahn regelmäßig zwischen Peggau und Übelbach.

Die Besitzer der Papierfabrik wurden 1938 als Juden verfolgt und zum Verkauf weit unter ihrem Wert gezwungen, nach dem Zweiten Weltkrieg schlug die ÖVP aus dieser „Arisierung“ Kapital (siehe Krauland-Skandal).[3] In den folgenden Jahrzehnten wurde der Konkurrenzkampf mit größeren Unternehmen aber zunehmend schwierig, bis die Firma ihren Betrieb 1972 einstellte. Gleichzeitig begann allerdings der Aufschwung der Firma Gaulhofer, die Türen und Fenster produziert und die alle Mitarbeiter der Papierfabrik übernommen hat.

Die Ortsgemeinde als autonome Körperschaft entstand 1850. Nach der Annexion Österreichs 1938 kam die Gemeinde zum Reichsgau Steiermark, 1945 bis 1955 war sie Teil der britischen Besatzungszone in Österreich.

Bevölkerungsentwicklung

Übelbach: Einwohnerzahlen von 1869 bis 2024
Jahr     Einwohner
1869
 
2.280
1880
 
2.373
1890
 
2.493
1900
 
2.565
1910
 
2.358
1923
 
2.385
1934
 
2.616
1939
 
2.417
1951
 
2.523
1961
 
2.449
1971
 
2.303
1981
 
2.129
1991
 
2.162
2001
 
2.125
2011
 
1.948
2021
 
2.066
2024
 
2.075
Quelle(n): Statistik Austria, Gebietsstand 1.1.2021
Pfarrkirche hl.Laurentius

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

  • Stallmuseum im Ortsteil Neuhof. In einem alten Stallgebäude zeigt es alte bäuerliche Werkzeuge und Gebrauchsgegenstände.

Sport

Durch die Lage der Marktgemeinde im Bereich der Gleinalpe bieten sich vielfältige Wandermöglichkeiten:

  • Am Westrand der Marktgemeinde verlaufen auf dem Grat der Gleinalpe der Nord-Süd-Weitwanderweg sowie der Europäische Fernwanderweg E6.
  • Der Übelbacher Silberweg umrundet in ca. 9 km bei circa 2 ½ Stunden Gehzeit die Gemeinde auf den Spuren des Silberbergbaus.
  • In der Gemeinde gibt es einen Eishockeyclub und einen Fußballverein (SV Übelbach).

Wirtschaft und Infrastruktur

S-Bahn-Triebwagen des Typs Stadler GTW im Bahnhof Übelbach

Übelbach gehört zum 2005 gegründeten Wirtschaftsverbund Region Übelbachtal, dem darüber hinaus die Gemeinden Deutschfeistritz, Peggau und die ehemalige Gemeinde Großstübing angehören.

Verkehr

Die Pyhrn Autobahn A 9 verläuft durch das Gemeindegebiet und es gibt eine Anschlussstelle Übelbach (157). Im Westen der Marktgemeinde befindet sich das Südportal des mautpflichtigen Gleinalmtunnels.

In Übelbach befinden sich ein Bahnhof und fünf Haltepunkte der Lokalbahn Peggau–Übelbach (S11). Die Linie bietet an Werktagen stündliche Schnellbahn-Verbindungen nach Peggau mit Anschluss zur Südbahn. Zweimal täglich je Richtung werden die Züge direkt bis nach Graz geführt.

Neuhof und Kleintal werden mit einem Bus der Lokalbahn bedient.

Tourismusverband

Die Gemeinde bildet gemeinsam mit Deutschfeistritz und Peggau den Tourismusverband „Deutschfeistritz-Peggau-Übelbach“. Dessen Sitz ist in Deutschfeistritz.[4]

Politik

Altes Rathaus von Übelbach

Bürgermeister

Bürgermeister der Gemeinde ist seit 2003[5] Markus Windisch (ÖVP).

Dem Gemeindevorstand gehören weiters Vizebürgermeisterin Sonja Zuser (ÖVP) und Gemeindekassier Franz Endthaller (SPÖ) an.[6]

Gemeinderat

Der Gemeinderat setzt sich nach der Gemeinderatswahl 2025 wie folgt zusammen:[7]

Die letzten Gemeinderatswahlen brachten die folgenden Ergebnisse:

Partei 2025 2020[7] 2015[8] 2010[9] 2005[10] 2000
Mandate Stimmen % Mandate St.  % M. St.  % M. St.  % M. St.  % M.
ÖVP 9 734 62 9 869 62 10 925 68 11 891 62 9 825 60 9
SPÖ 6 444 38 6 469 33 05 413 30 04 545 38 6 438 32 5
FPÖ nicht kandidiert nicht kandidiert 065 5 00 029 2 00 nicht kandidiert 111 08 1
Wahlbeteiligung 69 % 82 % 81 % 86 % 86 %
Alle Prozentangaben auf Ganzzahlen gerundet

Wappen

Die Silbergruben im Übelbachtal finden im Wappen des Marktes Übelbach, das schon 1590 bezeugt ist, ihre Spiegelung: an einem 1612 ausgestellten Kaufbrief zeigt das Siegel über einem gefluteten Schildfluss („Bach“) einen auf die Kante gestellten Silberbarren mit Punzen. Dieser Silberbarren ist in späterer Zeit durch Missverstehen zu einem silbernen Würfel mit vier Augen geworden, wie das heute gebräuchliche Marktwappen zeigt.[11]

Eine offizielle Verleihung erfolgte zum 1. November 2016 mit folgender Blasonierung (Wappenbeschreibung):[12]

„Über silbernem, blau geflutetem Wellenschildfuß in Rot silbern die auf eine Spitze gestellte Seite eines würfelförmigen Silberbarrens mit vier schwarzen, kreisförmigen Punzen.“

Persönlichkeiten

Ehrenbürger der Gemeinde

  • Herbert Strallhofer (1927–2022), Bürgermeister von Übelbach 1973–1983[13]

Söhne und Töchter der Gemeinde

Mit Übelbach verbundene Persönlichkeiten

Literatur

  • Konrad Zechner: Die Silberlinge von Übelbach. Marktgemeinde Übelbach, 2006.
  • Marktgemeinde Übelbach: Übelbach 1945–1955 -- Zeitzeugen erzählen. Erhältlich bei der Marktgemeinde.
  • Erich Vaculik: Ubilpach. Mikrokosmos im Wandel der Zeit. 2004.
  • Carina Prasser, Stefan Roth: Gemeindeplanung Übelbach. Möglichkeiten zur Reaktivierung des Ortes und Erstellung eines autarken Energiekonzeptes. Diplomarbeit, Graz 2013 (tugraz.at).
Commons: Übelbach  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2025 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2025), (ODS, 500 KB)
  2. Regionalinformation 31.12.2023.zip, bev.gv.at (1.119 kB, 0003450398_100_Verwaltungseinheiten_KG_2023.csv); abgerufen am 20. Jänner 2025
  3. Krauland-Prozess im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien
  4. Grazer Zeitung, Amtsblatt für die Steiermark. 30. Dezember 2014, 210. Jahrgang, 52. Stück. Nr. 300. ZDB-ID 1291268-2 S. 624.
  5. Anfrage am Gemeindeamt
  6. Gemeindevorstand. Marktgemeinde Übelbach, abgerufen am 29. Januar 2025.
  7. 1 2 Wahlen 2020. Land Steiermark, abgerufen am 28. Oktober 2021.
  8. Wahlen 2015. Land Steiermark, abgerufen am 28. Oktober 2021.
  9. Wahlen 2010. Land Steiermark, abgerufen am 28. Oktober 2021.
  10. Wahlen 2005. Land Steiermark, abgerufen am 28. Oktober 2021.
  11. Das Wappen der Marktgemeinde Übelbach (Memento des Originals vom 15. Juli 2018 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.uebelbach.gv.at auf der Homepage der Gemeinde.
  12. 127. Verlautbarung der Steiermärkischen Landesregierung vom 20. Oktober 2016 über die Verleihung des Rechtes zur Führung eines Gemeindewappens an die Marktgemeinde Übelbach (politischer Bezirk Graz-Umgebung), abgerufen am 4. November 2016.
  13. Kleine Zeitung (2. Dezember 2022), S. 54.

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