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vom 05.01.2017, aktuelle Version,

Acta Murensia

Erste Seite der Acta Murensia

Die Acta Murensia (vollständiger Name: Acta fundationis monasterii Murensis) sind eine Chartularchronik in lateinischer Sprache, die um das Jahr 1160 von einem unbekannten Benediktinermönch verfasst wurde. Es handelt sich dabei um einen Bericht über die Gründung und die Entwicklung des Klosters Muri im heutigen Kanton Aargau in der Schweiz. Die Acta Murensia, die teilweise auf älteren undatierten Quellen beruhen, gelten als Hauptquelle für die Frühgeschichte der Habsburger, die das Kloster gestiftet hatten.

Die Handschrift ist die einzige längere Aufzeichnung zur regionalen Geschichte des 11. und 12. Jahrhunderts im Schweizer Mittelland. Sie gliedert sich in drei Teile: Der erste Teil besteht aus einer Ahnentafel der Grafen von Habsburg. Der zweite Teil gibt Einblicke in die Geschichte des Klosters zur Zeit des Investiturstreits. Der dritte Teil enthält ein ausführliches Verzeichnis der Klostergüter, die über ein weites Gebiet zwischen dem Elsass und der Zentralschweiz verstreut waren; auch enthält sie die Ersterwähnungen zahlreicher Gemeinden.

Das Original der Acta Murensia ist verschollen, erhalten geblieben ist eine Abschrift aus dem beginnenden 15. Jahrhundert. Sie enthält Einschübe und modernisierte Ortsnamensschreibungen des ebenfalls unbekannten Kopisten. Lange Zeit lag nur eine unvollständige Übersetzung der Handschrift vor, die vorletzte Quellenedition erschien 1883.[1] Das Staatsarchiv Aargau, das heute im Besitz der Acta Murensia ist, gab eine neue Edition und eine vollständige Übersetzung in Auftrag, die im November 2012 erschien.

Literatur

  • Charlotte Bretscher und Christian Sieber: Acta Murensia. Die Akten des Klosters Muri mit der Genealogie der frühen Habsburger. Hrsg.: Staatsarchiv Aargau. Schwabe Verlag, Basel 2012, ISBN 978-3-7965-2835-4 (Edition, Übersetzung, Kommentar, Digitalfaksimile nach der Handschrift StAAG AA/4947).
  • Charlotte Bretscher und Christian Sieber: Das Editionsprojekt „Acta Murensia“. In: Argovia. Band 121. hier+jetzt, Baden 2008, S. 262–269.
  • Jörg Kastner, Historiae fundationum monasteriorum. Frühformen monastischer Institutionengeschichtsschreibung im Mittelalter. München 1974, S. 10–20, 27, 31, 70, 84.

Einzelnachweise

  1. Acta Murensia. Ed. Martin Kiem (Quellen zur Schweizer Geschichte III), Basel 1883

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Zwei Seiten aus den Acta Murensia: Kopie des Freiheitsbriefs des Klosters Muri von 1114 (links) und Güterbeschriebe im Knonauer Amt sowie von Fischereirechten im Zugersee (rechts); Handschrift auf Papier, 20 x 14,5 cm https://hls-dhs-dss.ch/de/articles/027294/2022-06-02/ / Staatsarchiv Aargau, Aarau, AA/4947, Fol. 13v und 29r; e-codices.ch, DOI: 10.5076/e-codices-saa-4947 unbekannt
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Datei:Acta Murensia Collage.jpg
Primera página del Acta Murensia, un manuscrito del siglo XII de la Abadía de Muri en Suiza. http://www.e-codices.unifr.ch/en/saa/4947/1v Aarau, Staatsarchiv Aargau, AA/4947, f. 1v
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Datei:Acta Murensia f. 1v.jpg
Wortmarke des Historischen Lexikons der Schweiz (HLS), deutsch, französisch und italienisch Redaktion HLS Autor/-in unbekannt Unknown author
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