Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 20.04.2020, aktuelle Version,

Alberto Camesina

Alberto Camesina (auch Albert Camesina oder Camessina) (* 15. Februar 1675 in Monticello, Gemeinde San Vittore; † 19. Oktober 1756 in Wien) war ein Graubündner Barock-Stuckateur, der in Salzburg und in Wien tätig war.

Leben

Seine Eltern waren Antonio Camesina und Barbara, geborene Angelini. Er war der Neffe des Graubündner Barock-Baumeisters Giovanni Battista Camessina[1]. Wann Alberto, der mehrere Geschwister hatte, nach Wien kam, ist nicht bekannt. Unter Kaiser Leopold I. wurde er Hofstuckateur, musste aber nach dessen Tod den Titel 1706 ablegen. Da seine Bemühungen um die Wiedererlangung der Hoffreiheit fehlschlugen, trat er 1710 der Wiener Stuckateurzunft bei. 1710 erhielt er auch das Bürgerrecht. 1713 heiratete er Maria Elisabeth Carove, mit der er drei Söhne und eine Tochter hatte.

1714 wurde er zusammen mit dem Tessiner Santino Bussi, dem führenden Stuckateur der Zeit und Albertos Lehrmeister, zum Hofstuckateur ernannt. Mit Bussi stuckierte er in Wien vielfach Bauten der Architekten Johann Bernhard Fischer von Erlach und Johann Lukas von Hildebrandt. 1719 erwarb er von seinem Schwiegervater Andrea Simone Carove in der Schulerstraße 845 (heute Domgasse 5) ein Haus, in dem von 1784 bis 1787 Wolfgang Amadeus Mozart wohnte („Figarohaus“ bzw. „Mozarthaus Vienna“); ein darin befindliches, von Alberto um 1730 kostbar stuckiertes Zimmer wird wohl ein Musterraum für potentielle Kunden gewesen sein. Mozart schrieb in dieser Wohnung einige seiner bekanntesten Werke, darunter die am 1. Mai 1786 uraufgeführte Oper „Le nozze di Figaro“, die Vertonung des Johann Wolfgang von Goethe-Gedichtes „Das Veilchen“ (Juni 1785) und die Joseph Haydn gewidmeten Streichquartette (1785).[2]

Von Albertos Camesinas Nachkommen wurde sein Urenkel Albert Camesina (1806–1881) als Historiker und Graphiker bekannt.

Stuckaturen

Hochaltar der Karlskirche mit der Stuckatur Apotheose des hl. Karl Borromäus

Literatur

  • Michael Kühlenthal (Hrsg.): Graubündner Baumeister und Stukkateure. München 1997.
  • Max Pfister: Baumeister aus Graubünden – Wegbereiter des Barock. Bündner Monatsblatt, Chur 1993, S. 84f., 231.
  • Leopold Sailer: Die Stukkateure. (Die Künstler Wiens, Band I). Rohrer, Wien 1943, S. 76f.
  • Cesare Santi: Alberto Camessina. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2. April 2003, abgerufen am 20. April 2020.
  • Arnoldo Marcelliano Zendralli: Emigrazione ed emigrati di Mesolcina. Le maestranze svizzero-italiane nella storia dell'artte dei paesi nordici. Fisharzt è mesolcinese? Alberto Camessina. Giuseppe Giorgio Toscano del Banner. In: Bollettino storico della Svizzera italiana. 1927, S. 93–106; derselbe: Graubündner Baumeister und Stuckateure in deutschen Landen zur Barock- und Rokokozeit. Zürich 1930.

Einzelnachweise

  1. Cesare Santi: Giovanni Battista Camessina. In: Historisches Lexikon der Schweiz. 2. April 2003, abgerufen am 20. April 2020.
  2. Alberto Camesina. In: Sikart
  3. www.stadt-salzburg.at