Alfred Hertel
Alfred Hertel (* 29. März 1935 in Wien; † 5. August 2018 in Mödling) war ein österreichischer Musiker, Oboist.
Biografie
Alfred Hertel studierte am Konservatorium der Stadt Wien und an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien. Er war dann Oboist im Kurorchester Bad Gastein, im Wiener Kammerorchester, 1. Oboist im Orchester der Wiener Volksoper, danach im Orchester des Wiener Burgtheaters.
In den Jahren 1952–1956 und 1959–1998 war er 1. Oboist im Tonkünstler-Orchester Niederösterreich. Solistische und kammermusikalische Konzerte in Europa, Fernost, Nord- und Lateinamerika. An Rundfunk-, Schallplatten- und CD-Aufnahmen, auch TV-Einspielungen, bei denen er mitwirkte, sind wohl in den Jahrzehnten hunderte zu verzeichnen.
Im Jahr 1954 war er Oboist im Kurorchester Bad Ischl. 1957 und 1958 spielte er die 1. Oboe im Orchester der Seefestspiele Mörbisch. Seit 1985 begann seine Tätigkeit bei der Sommerakademie Lilienfeld.
Alfred Hertel war Mitglied in Ensembles unterschiedlichster Genres: „Les Menestrels“ Wien, „Die Reihe“, „Niederösterreichisches Bläserquintett“, „Convivium Musicum Vindobonense“, „Ensemble Concertino Wien“, Clemencic Consort und seit 1982 Mitglied im „Bläserensemble des Niederösterreichischen Tonkünstlerorchesters“, Leitung: Werner Hackl. Außerdem war er auch Interpret der Musik des 13. bis 20. Jahrhunderts als Spezialist für Doppelrohrblattinstrumente der jeweiligen Epoche. Er ermöglichte Uraufführungen von zum Teil ihm gewidmeten Werken zeitgenössischer Österreichischer Komponisten.
Während rund 70 Jahre war er als Solist, in Ensembles und Orchester auf den Konzertbühnen des In- und Auslandes, auf vier Kontinenten zu finden. Er förderte seit den 50er Jahren zeitgenössische Musik und führte viele Jahre Werke von Komponisten auf wie Thomas Christian David, Karl Etti, Paul Hertel, Norbert Herzog, Kurt Anton Hueber, Bohuslav Martinů, Manfred Regall, Robert Schollum, Gerhard Stritzl und vielen anderen.
Er widmete sich der Lehrtätigkeit am Konservatorium der Stadt Wien (heute: Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien) und am Franz Schubert Konservatorium Wien.
Hertel war der Sohn des 1. Hornisten des Wiener Rundfunkorchesters (heute: Radio-Symphonieorchester Wien) Otto Hertel sowie ein älterer Bruder des Komponisten Paul Hertel. Mit seiner Ehefrau Annemarie (* 1940) war er seit 1959 verheiratet. Der Ehe entstammen vier Kinder.
Ehrungen und Auszeichnungen
- 1981: Ehrenmitgliedschaft bei der Bachgemeinde Wien
- 1986: Verleihung des Professor-Titels
- 1998: Anerkennungsurkunde für 50-jährige Tätigkeit als Kirchenmusiker durch Kardinal Christoph Schönborn
- 2000: Verleihung des Goldenen Ehrenzeichens des Landes Niederösterreich
- 2001: Verleihung der Goldenen Ehrenmedaille der Marktgemeinde Maria-Enzersdorf
- 2002: Anerkennungsurkunde der Österreichischen Gesellschaft für zeitgenössische Musik
- 2003: Ehrenmitgliedschaft des Vereins „Venite“
- 2003: Ehrenurkunde des Vereins der Schriftstellerinnen und Künstlerinnen Wien
- 2004: Ehrenmitgliedschaft beim „Musikverein St. Pölten 1837“
- 2006: Ehrenmitgliedschaft im Orchester „Concentus21“
- 2010: Ehrenmitgliedschaft der Sommerakademie Lilienfeld
Publikationen zur Person
- Wiener Oboenjournal (Ausgabe 5, März 2000)[1] – Porträt zum 65. Geburtstag
- Wiener Oboenjournal (Ausgabe 26, Juni 2005)[2] – Interview zum 70. Geburtstag
- Wiener Oboenjournal (Ausgabe 46, Juni 2010)[3] – Karikaturenzeichnung zum 75. Geburtstag (Karikaturentitel: „Prof. Alfred Hertel, Wiener Original auf Französischer Oboe und Legende zu Lebzeiten, Doppelrohrblatt-Universalist, wandelnde Anekdoten-Enzyklopädie und analoge oboistische Datenbank“)
- Wiener Oboenjournal (Ausgabe 66, Juni 2015)[4] – Artikel zum 80. Geburtstag
- orf.at[5] – Nachruf
- noe24.at[6] – Nachruf
- maria-enzersdorf.riskommunal.net – Nachruf[7]
Tonaufzeichnungen
- MUSIK FÜR OBOE – ALFRED HERTEL – ORF Landesstudio Niederösterreich[8]
- DIE BLAUE STUNDE – PAUL HERTEL[9]
- PROJEKT URAUFFÜHRUNG – Creatives Centrum Wien – CD-EPU 9901 (1999)
- KULINARIUM – ÖGZM/Creatives Centrum Wien – EPU 0301
- FIPPS, DER AFFE – TRIO ARABESQUE – Werner Pelinka/ Kinderklang KKM CD 6013-2
- MOZART – MOZARTISTEN (Alfred Hertel: Englischhorn)- KKM CD 3108-2
- FESTMUSIK DER RENAISSANCE – gespielt auf Originalinstrumenten (Alfred Hertel: Surna, Sopran-Krummhorn, Altpommer) – KKM CD 3006-2
- CON SENTIMENTO – KoRo-1-2001
- EDITION THOMASKIRCHE VOL. 2 – Benefizkonzert (2001)
- KONZERTSTÜCKE ANTAGONISMEN TRIO#79 ENTWICKLUNGEN I – MAXIMILIAN KREUZ- EPU 9302
- BELLA ITALIA mit dem Trio Wien Münster Wien (2006)
- KREUZKLÄNGE – 14 tönende Bilder für Eisen und Holz – Mitterdorf[10]
- DIE SCHÖNSTEN JUWELEN FÜR ORGEL UND OBOE – Jubilarkomponisten – Wienerwald Dom/ Eichgraben[11]
- MUSIKALISCHER GANG DURCHS KIRCHENJAHR – Ev. Kirche Tulln/NÖ (2012)
- VOX COELESTIS – vom geistlichen Lied zum Wienerlied – St. Elisabeth Wien 4 – LC 11451 (2013)
- TONART – GERHARD STRITZL[12]
- GALERIE SIEBEN – Junge Kunst – Die sieben bemerkenswertesten Orgeln des Bezirkes Lilienfeld – JK001
- WEIHNACHT MUSS LEISE SEIN – Joseph Haydn Konzertverein/ Chor des Prayner Konservatoriums
CD-Produktionen mit Harmonia Classica Records
CD-Produktionen mit Edition Walcker
- ENSEMBLE JUNGE KUNST – Pottenstein (2007)[15]
- ORGEL UND OBOE – Grafenwörth (2007)[16]
- JUBILÄUMSKONZERT – St. Othmar Mödling (2007)[17]
- LUDWIG VAN BEETHOVEN – Stift Lilienfeld (2008)[18]
- HÄNDEL+SCHUBERT+RANDHARTINGER – Peterskirche Wien (2008)[19]
- HOMMAGE AN JOSEPH HAYDN zum 200. Todesjahr – Stift Lilienfeld (2009)[20]
Weblinks
- Alfred Hertel bei Discogs (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ Wiener Oboenjournal. (PDF) 5. Ausgabe. Gesellschaft der Freunde der Wiener Oboe, März 2000, abgerufen am 17. August 2018.
- ↑ Wiener Oboenjournal. (PDF) 26. Ausgabe. Gesellschaft der Freunde der Wiener Oboe, Juni 2005, abgerufen am 17. August 2018.
- ↑ Wiener Oboenjournal. (PDF) 46. Ausgabe. Gesellschaft der Freunde der Wiener Oboe, Juni 2010, abgerufen am 17. August 2018.
- ↑ Wiener Oboenjournal. (PDF) 66. Ausgabe. Gesellschaft der Freunde der Wiener Oboe, Juni 2015, abgerufen am 17. August 2018.
- ↑ Oboist Alfred Hertel ist tot. noe.orf.at, 19. August 2018, abgerufen am 19. August 2018.
- ↑ Musiker Prof. Alfred Hertel verstorben. Abgerufen am 4. September 2018.
- ↑ Ehrenmedaillen-Träger verstorben. Abgerufen am 22. August 2018.
- ↑ MUSIK FÜR OBOE - ALFRED HERTEL. 150 003-1. Abgerufen am 4. September 2018.
- ↑ PAUL HERTEL - DIE BLAUE STUNDE. GRAMOLA CD-Nr. 98711/ EPU 9303, abgerufen am 4. September 2018.
- ↑ KREUZKLÄNGE. Katalognr. 201101. KIM Creativ!, abgerufen am 4. September 2018.
- ↑ DIE SCHÖNSTEN JUWELEN FÜR ORGEL UND OBOE. (PDF) 4. Oktober 2009, abgerufen am 4. September 2018.
- ↑ TONART. Abgerufen am 4. September 2018.
- ↑ KAMMERMUSIK 2. Harmonia Classica Records, abgerufen am 4. September 2018.
- ↑ HARMONIE HEUTE?! Harmonia Classica Records, abgerufen am 4. September 2018.
- ↑ ENSEMBLE JUNGE KUNST. CD-Nr. 20051008. 8. Oktober 2005, abgerufen am 4. September 2018.
- ↑ ORGEL UND OBOE. CD-Nr. 20070429. Edition Walcker, 29. April 2007, abgerufen am 4. September 2018.
- ↑ JUBILÄUMSKONZERT - Live aus St. Othmar Mödling. CD-Nr. 20070830. In: JUBILÄUMSKONZERT - Live aus St. Othmar Mödling. Edition Walcker, 31. August 2007, abgerufen am 4. September 2018.
- ↑ LUDWIG VAN BEETHOVEN. CD-Nr. 20080601. Edition Walcker, 3. Juli 2005, abgerufen am 4. September 2018.
- ↑ HÄNDEL+SCHUBERT+RANDHARTINGER. CD-Nr. 20081119. Edition Walcker, 19. November 2008, abgerufen am 4. September 2018.
- ↑ HOMMAGE AN JOSEPH HAYDN ZUM 200. TODESJAHR. CD-Nr. 20090705. Edition Walcker, 5. Juli 2009, abgerufen am 4. September 2018.
Personendaten | |
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NAME | Hertel, Alfred |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Oboist |
GEBURTSDATUM | 29. März 1935 |
GEBURTSORT | Wien |
STERBEDATUM | 5. August 2018 |
STERBEORT | Mödling |
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