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vom 29.03.2020, aktuelle Version,

Alfred von Vollard-Bockelberg

Alfred von Vollard-Bockelberg

Alfred Bernhard Karl Egon von Vollard-Bockelberg (* 18. Juni 1874 in Magdeburg; † 24. Juli 1945 für tot erklärt) war ein deutscher Offizier, zuletzt General der Artillerie sowie Chef des Heereswaffenamtes und zeitweise Militärbefehlshaber in verschiedenen Städten.

Herkunft

Alfred von Vollard-Bockelberg war der Sohn eines preußischen Rittmeisters Egon von Vollard-Bockelberg (* 2. Dezember 1849; † 24. August 1937) und dessen Ehefrau Elisabeth Marie Louise Emilie Valeska von Schmettow (* 13. Mai 1849; † 23. Oktober 1903), einer Tochter des Politikers Bernhard Gottfried Emil von Schmettow (1818–1889).

Leben

Nach seiner Kadettenausbildung trat er am 17. März 1894 als Secondeleutnant in das 2. Garde-Feldartillerie-Regiment in Potsdam ein.

Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs diente er im 2. Pommerschen Feldartillerie-Regiment Nr. 17 als Hauptmann und wurde am 28. November 1914 zum Major befördert. In der Folgezeit war er als Generalstabsoffizier tätig und wurde Anfang 1918 Abteilungschef beim Chef des Generalstabes des Feldheeres.

Nach Kriegsende in die Reichswehr übernommen, wurde Vollard-Bockelberg am 1. Oktober 1920 zum Oberstleutnant befördert und als Regimentskommandeur und Generalstabsoffizier im Gruppenkommando 2 in Kassel eingesetzt. Diese Stellung hatte er bis Mitte 1922 inne und wurde anschließend zum Kommandeur im 2. (Preußisches) Artillerie-Regiment in Güstrow ernannt. Am 1. Februar 1923 erfolgte dort seine Beförderung zum Oberst. Vom 1. Oktober 1924 bis 30. September 1926 war Vollard-Bockelberg Chef des Stabes des Gruppenkommandos 2 und wurde anschließend in das Reichswehrministerium nach Berlin versetzt. Dort war er bis Mitte 1929 Inspekteur der Verkehrstruppen und wurde zwischenzeitlich am 1. November 1927 zum Generalmajor befördert.

Nach seiner Beförderung zum Generalleutnant am 1. April 1929 war er vom 1. Juni 1929 bis zu seiner Verabschiedung in den Ruhestand am 31. Dezember 1933 Chef des Heereswaffenamtes im Reichswehrministerium. Am 1. Oktober 1933 erfolgte noch seine Beförderung zum General der Artillerie.

Nach seinem Ausscheiden aus dem aktiven Militärdienst gehörte Vollard-Bockelberg ab 1934 dem vierköpfigen Vorstand der Braunkohle-Benzin AG an. Dieses Unternehmen war auf die synthetische Treibstofferzeugung ausgerichtet, seit 1937 das bedeutendste Treibstoffunternehmen in Deutschland und maßgeblich an der Erfüllung des Vierjahresplanes beteiligt.

Mit Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde Vollard-Bockelberg zur Verfügung des Heeres gestellt und zum Militärbefehlshaber Posen ernannt. Es folgte am 25. Oktober 1939 seine Ernennung zum Oberbefehlshaber des Grenzschutz-Abschnittskommandos Nord sowie am 5. November 1939 zum Kommandierenden General des stellvertretenden I. Armeekorps und Befehlshaber im Wehrkreis I (Königsberg). In beiden Funktionen war er bis zum 14. Mai 1940 tätig. Nach einer kurzzeitigen Versetzung in die Führerreserve erfolgte im Juni 1940 seine Ernennung zum Militärbefehlshaber Paris. Diese Stellung hatte er bis zum 1. August 1940 inne, bevor er abermals in die Führerreserve versetzt und am 31. August desselben Jahres endgültig aus der Wehrmacht verabschiedet wurde.

Im Juli 1945 wurde Vollard-Bockelberg durch sowjetische Truppen verhaftet und er gilt seit dieser Zeit als verschollen. Das Amtsgericht Schöneberg erklärte ihn am 11. Juli 1953 rückwirkend zum 24. Juli 1945 für tot.

Auszeichnungen

Literatur

  • Helmut Maier: Forschung als Waffe – Rüstungsforschung in der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft und das Kaiser-Wilhelm-Institut für Metallforschung 1900–1945/48, Band 1; Wallstein-Verlag, Göttingen, ISBN 3-8353-0109-8.
  • Helmut Maier: Gemeinschaftsforschung, Bevollmächtigte und der Wissenstransfer – Die Rolle der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft im System kriegsrelevanter Forschung des Nationalsozialismus; Wallstein-Verlag, Göttingen 2007, ISBN 3-8353-0182-9.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1930, S. 107.
  2. Andris J. Kursietis: The Wehrmacht at War 1939–1945, Aspekt 1999, ISBN 90-75323-38-7, S. 375.