Alpla
ALPLA Werke Alwin Lehner GmbH & Co KG | |
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Rechtsform | GmbH & Co. KG |
Gründung | 1955 |
Sitz | Hard,
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Leitung | Günther Lehner CEO Nicolas Lehner Philipp Lehner Klaus Allgäuer Walter Ritzer |
Mitarbeiterzahl | 20.900 (2019)[1] |
Umsatz | 3,80 Mrd. € (2019)[1] |
Branche | Verpackungsmittelhersteller |
Website | www.alpla.com |
Die ALPLA Werke Alwin Lehner GmbH & Co KG (kurz Alpla) ist ein weltweit tätiges Unternehmen mit Unternehmenshauptsitz in der österreichischen Marktgemeinde Hard, das Kunststoffverpackungen entwickelt und produziert.
Geschichte
Das Unternehmen wurde im Jahr 1955 als „Alpenplastik Lehner Alwin OHG“ von Alwin (1932–2018)[3] und Helmuth Lehner gegründet und beschäftigt heute rund 20.900 Mitarbeiter (davon rund 1000 in Vorarlberg, Österreich) in 181 Produktionsstätten in 46 Ländern.[4] Geschäftsführer ist Günther Lehner.
Der Hauptsitz des Unternehmens befindet sich in Hard im österreichischen Bundesland Vorarlberg. Alpla baut weltweit Fabriken in der Nähe, oder sogar in den Räumlichkeiten der Kunden (sogenannte „Inhouse Werke“), um die Transportkosten für die Hohlkörper möglichst gering zu halten. Rund 72 Werke von Alpla wurden direkt bei der Abfüllanlage des Kunden gebaut.
Unternehmen
Gemäß dem Unternehmensleitbild und dem Anspruch der Familie Lehner auf Wahrung ihrer Privatsphäre tritt das Unternehmen nach außen hin kaum in Erscheinung. So ist es für den Endverbraucher oft nicht ersichtlich, woher die Verpackung seines Gutes kommt. Das Einzige was auf die Herkunft der Flaschen hinweist, ist ein am Verschluss oder am Boden der Flasche kaum sichtbares, rechteckiges „a“.
Alpla gilt im Bereich der Kunststoffverpackung als internationaler Technologieführer und bietet seinen Kunden Verpackungslösungen auf hohem Qualitätsniveau an. Durch die hausinterne Forschung und Entwicklung, besonders im Bereich des Extrusion Blow Molding, sowie durch die Anwendung unterschiedlicher Herstellungsverfahren ist es Alpla möglich, gezielt auf Kundenwünsche zu reagieren und diese umzusetzen.
Eine der Kernkompetenzen von Alpla ist die Systemlieferung von Kunststoffflaschen mit Verschluss, die dem Kunden die Möglichkeit bietet, alles aus einer Hand zu erhalten. Gestartet vom Design der Flasche, über die Produktion samt Formenbau bis hin zur vollautomatischen Verpackungsmaschine wird alles von Alpla selbst gemacht und erzeugt.
Um seine Kompetenzen im Bereich Recycling auszubauen, übernahm Alpla 2011 den Mehrheitsanteil an der niederösterreichischen PET Recycling Team GmbH (PRT). Nachdem sich Alpla bereits mehrere Jahre zuvor im Rahmen eines Joint Ventures mit Coca-Cola an einem mexikanischen Wiederverwertungsbetrieb beteiligt hatte, war dies das erste entsprechende Engagement in Europa. Im Jahr 2012 investierte das Unternehmen in den Bau eines weiteren PET-Recyclingwerks in Radomsko (Südpolen). 75 Mitarbeiter recyceln dort jährlich ca. 50.000 Tonnen PET-Flaschen. Ausgestattet ist das Werk mit zwei Sortier- und Waschlinien sowie einer Extrusionslinie. Die Jahresleistung liegt bei rund 13.500 Tonnen lebensmitteltaugliches rPET und 33.600 Tonnen Flakes (nicht lebensmitteltauglich).
Weiters war das österreichische Unternehmen Vorreiter beim Umstieg von PVC zu PET, in Gestalt der ersten zweistufigen PET-Flasche.
Alpla forscht aktiv an neuen Verpackungsmaterialien. Zum Beispiel beteiligt sich das Unternehmen neben Coca-Cola und Danone an einer Entwicklungsplattform von Avantium, einem niederländischen Chemiekonzern, für den bio-basierten Kunststoff PEF (Polyethylenfuranoat), der nächsten Generation von Kunststoff für die Getränkeflaschenproduktion.
Im Jahr 1988 erhielt Alpla von der Firma Beiersdorf den Auftrag, eine komplett neuartige Verpackungslösung zu entwickeln. Die daraus resultierende erste bemusterte NIVEA Zwei-Schicht-Flasche, welche durch das Extrusionsblasformen hergestellt wurde, war der Start für einen neuen Trend.[5] Mehrschichtige Flaschen waren auch die Grundlage für die Foaming Technologie für die Produktion von Kunststoffflaschen. Bei diesem mikrozellularen Verfahren, an dem Alpla, Unilever und MuCell jahrelang geforscht haben, wird ein Gas in die mittlere Schicht der Flaschenwand eingespritzt. Dadurch entstehen Blasen im Material. Der Kunststoffverbrauch und das Gewicht reduzieren sich um bis zu 15 Prozent. So spart Unilever bei Duschgel-Flaschen, die im Werk Lübeck für den europäischen Markt hergestellt werden, rund 275 Tonnen Kunststoff.[6]
Lehrlingsausbildung
Alpla bildet seit vielen Jahren in der eigenen Lehrwerkstatt (genannt: „Future Corner“) Lehrlinge in sechs verschiedenen Lehrberufen aus. Jährlich beginnen 17 bis 20 15-Jährige ihre Karriere bei Alpla. Die Lehrzeit variiert je nach Beruf und beträgt in der Regel drei bis vier Jahre. Momentan werden an den Hauptstandorten Hard und Fußach rund 80 Lehrlinge ausgebildet. Weltweit sind es 250 (Deutschland, Mexiko, Shanghai und USA)
Momentan werden folgende Lehrberufe ausgebildet
Alpla bildet die Lehrlinge nach dem dualen System aus. Das heißt, dass die Lehrlinge parallel in Betrieb und Berufsschule ausgebildet werden.
Aufgrund von kaum vorhandener, praktischer Berufsausbildung in Ländern mit wichtigen Produktionsstandorten der Firma (wie z. B. Mexiko oder China), wurde die Lehrausbildung – nach österreichischem Vorbild – kurzerhand kopiert. In Mexiko startete die Vorarlberger Firma bereits 2012 die Lehrlingsausbildung für Metalltechnik und Kunststoffformgebung. Zum Abschluss erhalten die jungen Fachkräfte ein offiziell anerkanntes Doppelzeugnis: ein mexikanisches und ein europäisches Zertifikat. Für Alpla ist das Mexiko-Projekt ein Meilenstein bei der Internationalisierung der Lehrlingsausbildung. Seit 2013 läuft mit anfänglicher Unterstützung durch WIFI International bei Alpla und dem oberösterreichischen Spritzgießmaschinenbauer Engel auch ein österreichisch-chinesisches Pilotprojekt zur Etablierung einer Lehrausbildung für die gleichen Berufe in Shanghai. Am 17. Juni 2017 schlossen dort elf chinesische Lehrlinge ihre Lehrabschlussprüfung laut Österreichischem System erfolgreich ab.
Sonstiges
Im Januar 2015 begründete Alpla zusammen mit neun anderen Vorarlberger Unternehmen das „Klimaneutralitätsbündnis 2025“[7] mit dem Ziel, ihre gesamten Aktivitäten bis zum Jahr 2025 zu 100 Prozent klimaneutral zu gestalten.[8]
Alpla ist Hauptsponsor des auch in der Marktgemeinde Hard heimischen Handballclubs Alpla HC Hard.
Weblinks
Einzelnachweise
- 1 2 Alpla-Webauftritt, Abschnitt Daten und Fakten. Abgerufen am 25. Januar 2018.
- ↑ Weltweit für unsere Kunden vor Ort. ALPLA, abgerufen am 5. Juli 2017.
- ↑ https://www.vol.at/alwin-lehner-im-alter-von-86-jahren-gestorben/5822129
- ↑ https://www.alpla.com/de/unternehmen/daten-fakten
- ↑ Innovationen, die Geschichte(n) schreiben | ALPLA. (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 13. April 2017; abgerufen am 12. April 2017. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Mikrozellularer Erfolg für den Alpla-Konzern. In: Vorarlberger Nachrichten | VN.AT. (vn.at [abgerufen am 1. Juli 2017]).
- ↑ Klimaneutral wirtschaften | Klimaneutralitätsbündnis 2025. Abgerufen am 12. April 2017.
- ↑ Vorarlberger Unternehmen gründen Klimaneutralitätsbündnis (9. Januar 2015)
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Flagge Österreichs mit dem Rot in den österreichischen Staatsfarben, das offiziell beim österreichischen Bundesheer in der Charakteristik „Pantone 032 C“ angeordnet war ( seit Mai 2018 angeordnet in der Charakteristik „Pantone 186 C“ ). | Dekorationen, Insignien und Hoheitszeichen in Verbindung mit / in conjunction with Grundsätzliche Bestimmungen über Verwendung des Hoheitszeichens sowie über die Fahnenordnung des Österreichischen Bundesheeres. Erlass vom 14. Mai 2018, GZ S93592/3-MFW/2018 . | Bundesministerium für Landesverteidigung | Datei:Flag of Austria.svg | |
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