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vom 20.05.2020, aktuelle Version,

Alte Donau (Wien)

Alte Donau
Alte Donau Blickrichtung Floridsdorf; in Bildmitte die U-Bahnlinie U1
Geographische Lage Wien
Zuflüsse Grundwasser und Neue Donau
Abfluss Grundwasser
Daten
Koordinaten 48° 13′ 56″ N, 16° 25′ 40″ O
Alte Donau (Wien) (Wien)
Alte Donau (Wien)
Höhe über Meeresspiegel 157 m ü. A.
Fläche 1,56 km²
Länge 5,2 km
Breite 300 m
Volumen 3.700.000 
Maximale Tiefe 6,8 m
Mittlere Tiefe 2,3 m
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Die Obere Alte Donau vom Leopoldsberg aus, im Vordergrund ein Teil der Donauinsel und der Neuen Donau, am rechten Rand der Donauturm
Alte Donau in Blickrichtung der Donau City

Die Alte Donau ist ein Altarm der Donau in Wien. Sie liegt orografisch links (nordöstlich) der den Donau-Hauptstrom begleitenden Neuen Donau, hat aber weder mit dieser noch mit der Donau selbst eine direkte Verbindung. Die Obere Alte Donau erstreckt sich von der Floridsdorfer Brücke bis zur Kagraner Brücke, die Untere Alte Donau von der Kagraner Brücke bis zur Donaustadtbrücke. Ein kleiner Teil neben der Floridsdorfer Brücke ist als Floridsdorfer Wasserpark gestaltet.

Geschichte

Früher verzweigte sich die Donau im Wiener Bereich in viele einzelne Arme und Gerinne und bildete ein weites, wildes Augebiet (siehe z. B. Fahnenstangenwasser). Der Hauptstrom änderte nach Hochwässern immer wieder seinen Lauf, wodurch der Bau von festen Brücken unmöglich war, da diese durch fast jeden der häufigen Eisstöße zerstört wurden. Im frühen 18. Jahrhundert wurde die heutige Alte Donau nach mehreren verheerenden Überschwemmungen zum Hauptarm der Donau (auch als Floridsdorfer Arm bezeichnet). Im Zuge der als Hochwasserschutz projektierten Donauregulierung (1870–1875) wurde die Alte Donau vom neu gegrabenen heutigen Hauptstrom abgetrennt; sie ist seitdem ein Binnengewässer mit einer Fläche von rund 1,6 km² und einer mittleren Tiefe von 2,5 Meter (maximale Tiefe: 6,8 Meter). Die Alte Donau ist vom unmittelbaren Donauwasserzufluss abgeschnitten und wird überwiegend durch das Grundwasser gespeist.

Im Bereich der heutigen Alten Donau standen früher Schiffsmühlen. Weiters wurde an ihrem Ufer das erste Donaudampfschiff in Österreich, die Franz I., gebaut, und die Wasserflugzeuge der Lohner-Flugzeugwerke wurden auf ihr erprobt.

Gewässerökologie

Anfang der 1990er Jahre war die durch Überdüngung verursachte Algenbelastung eine starke Plage. Durch das mittlerweile errichtete Entlastungsgerinne (Neue Donau) und den durch das Kraftwerk Freudenau auf sehr gleichmäßigen Wasserstand gehaltenen Einstau im Hauptstrom wurden die natürlichen Schwankungen des Grundwasserstandes stark verringert. Aufgrund der weggefallenen Grundwasserdynamik fand kein ausreichender Wasseraustausch in der Alten Donau mehr statt. Dadurch kam es zu einer Eutrophierung des Gewässers.

Ab 1996 wurde eine chemische Gewässerbehandlung begonnen, bei der durch Phosphatfällung durch Eisenchlorid der Nährstoffgehalt im Wasser abgebaut wurde und durch Zugabe von Calciumnitrat der Abbau von organischen Stoffen auf dem Seegrund gefördert wurde. Zusätzlich wurden Maßnahmen zur Gewässerreinhaltung im Umfeld durchgeführt, wie eine Verbesserung der Abwasserbeseitigung in den umliegenden Gebieten.[1]

Ab dem Jahre 2002 wurden zur Erhaltung der Wasserqualität nach der chemischen Sanierung weitere Maßnahmen in die Wege geleitet. Einerseits wird seit 2002 durch Ableiten von Wasser der Alten Donau in die Obere Lobau der Wasserspiegel jedes Frühjahr um 20 cm abgesenkt. Durch diese Simulation der früheren natürlichen Grundwasserspiegelschwankung wird der Zufluss von sauberem Grundwasser gefördert. Zusätzlich wird seit 2006 für einige Wochen jährlich Wasser aus der Neuen Donau in die Alte Donau übergeleitet. Die Einleitung erfolgt am unteren Ende, die Entnahme und Rückleitung im Bereich des Wasserparks am Nordende. Dieser Wasseraustausch senkt den pH-Wert der Alten Donau und verbessert zugleich die Wasserqualität im Wasserpark.[2]

Da diese Maßnahmen nur über einen beschränkten Zeitraum im Jahr angewandt werden können, soll ab Frühjahr 2016 die Einleitung von Wasser aus der Neuen Donau über einen biologischen Bodenfilter (ähnlich einer Pflanzenkläranlage) erfolgen, der im Wasserpark errichtet wird. Dies ist notwendig, da bisher eine Zuleitung von Donauwasser nur hilfreich war, wenn dessen Nährstoffgehalt niedriger als der des Wassers in der Alten Donau war. Im Bodenfilter wird der Nährstoffgehalt des Dotationswassers gesenkt und der Kalziumgehalt erhöht. Die vertikal durchströmte Anlage, die am Südufer des Wasserparks errichtet wird, hat eine Größe von 2.000 m² und eine Kapazität von 90 l/s. Durch Bepflanzung des Filterbeets mit blühenden Wasserpflanzen und eine Promenade mit Sitzbänken wird die Anlage ins Landschaftsbild des Wasserparks integriert. Das aufbereitete Wasser kann entweder in den Wasserpark oder direkt in die Alte Donau geleitet werden. Ebenso kann in einem pumpengestützten Kreislauf gezielt das Wasser des Wasserparks über den Filter geführt werden.[3][4]

Freizeitnutzung

Heute ist die Alte Donau ein wichtiges, dank der U-Bahn dem Stadtzentrum nahes Freizeit- und Badeareal. Mehrere sehr populäre öffentliche Strandbäder sind an den Ufern zu finden, unter anderem auch das bekannteste von ihnen, das Gänsehäufel.

Wer ein öffentliches Strandbad oder einen ruhigen Badeplatz bevorzugt, wird zur Alten Donau fahren; wer aber noch etwas anderes will – zum Beispiel Radfahren oder Wasserschilaufen – sollte sich einen Badeplatz an der Neuen Donau suchen.

Freizeitnutzung der Alten Donau mit Ruder- und Tretbooten

An der Alten Donau kann man Ruder-, Segel-, Tret- und Elektroboote oder Surfbretter mieten. Sie ist als Segelrevier für Anfänger gut geeignet, allerdings können durch die umliegenden Hochhäuser (Donau City und UNO-City) teilweise tückische Winde auftreten.

Einige Rudervereine und -klubs nutzen die Alte Donau zu Trainingszwecken. Im Sommer werden auf der Unteren Alten Donau Ruderregatten wie zum Beispiel Vienna Nightrow ausgetragen.

Siehe auch

Literatur

  • Karl Donabaum, Gerhard Nagel, Patricia Riedler: Die Alte Donau. Beispiel für ein erfolgreiches Gewässermanagement der Stadt Wien. In: Perspektiven (Wien 2005), Nr. 2, S. 46–51
  • Gernot Ladinig (Hrsg.): Die Alte Donau. Menschen am Wasser – Perspektiven einer Wiener Landschaft. Bohmann, Wien 2000, ISBN 3-7002-1138-4
Commons: Alte Donau  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Sanierung der Alten Donau in den 1990er-Jahren, Internet-Veröffentlichung der Magistratsabteilung Wiener Gewässer (MA 45) (Memento vom 17. November 2015 im Internet Archive), abgerufen am 8. September 2015
  2. Maßnahmen zur Erhaltung der Wasserqualität der Alten Donau, Internet-Veröffentlichung der Magistratsabteilung Wiener Gewässer (MA 45) (Memento vom 21. November 2015 im Internet Archive), abgerufen am 8. September 2015
  3. Hydrologische Ausgangslage – Bodenfilter Alte Donau, Internet-Veröffentlichung der Magistratsabteilung Wiener Gewässer (MA 45) (Memento vom 5. März 2016 im Internet Archive), abgerufen am 8. September 2015
  4. Funktionsweise – Bodenfilter Alte Donau, Internet-Veröffentlichung der Magistratsabteilung Wiener Gewässer (MA 45)@1@2Vorlage:Toter Link/www.wien.gv.at (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 8. September 2015

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Eingang des Bundesbades Alte Donau an der Adresse Arbeiterstrandbadstraße 93 im 22. Wiener Gemeindebezirk Donaustadt. Das Bad wurde 1919 als Militärschwimmschule eröffnet und erst in den 1950er Jahren der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Es hat eine Gesamtfläche von rd. 61.000 m², davon sind rd. 17.500 m² Wasser- und rd. 43.500 m² Landfläche. Im Jahr 2011 erfolgte eine Sanierung und dabei wurden unter anderem die beiden Portierhäuschen mit einem Flugdach überdacht. Das unter Denkmalschutz gestellte Bad ist im Eigentum der Republik und wird von der Burghauptmannschaft verwaltet. Eigenes Werk C.Stadler/Bwag
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