Althofen
Stadtgemeinde
Althofen
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Wappen | Österreichkarte | |
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Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Kärnten | |
Politischer Bezirk: | Sankt Veit an der Glan | |
Kfz-Kennzeichen: | SV | |
Fläche: | 12,27 km² | |
Koordinaten: | 46° 52′ N, 14° 28′ O | |
Höhe: | 718 m ü. A. | |
Einwohner: | 4.678 (1. Jän. 2019) | |
Bevölkerungsdichte: | 381 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 9330 | |
Vorwahl: | 0 42 62 | |
Gemeindekennziffer: | 2 05 01 | |
NUTS-Region | AT213 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Hauptplatz 8 9330 Althofen |
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Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Alexander Benedikt (LFA – Liste für Alle) | |
Gemeinderat: (2015) (23 Mitglieder) |
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Lage von Althofen im Bezirk Sankt Veit an der Glan | ||
Rathaus |
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Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Althofen (slowenisch: Stari Dvor[1]) ist eine Stadtgemeinde mit 4678 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2019) im Norden Kärntens, Österreich. Es ist eine der ältesten noch heute bewohnten Bergsiedlungen in Österreich und eine Kurstadt.
Geographie
Althofen liegt 30 km nördlich der Landeshauptstadt Klagenfurt am Wörthersee und 15 km nördlich der Bezirkshauptstadt Sankt Veit an der Glan, im nördlichen Teil des Krappfelds.
Gemeindegliederung
Die Gemeinde ist in die drei Katastralgemeinden Treibach, Althofen und Töscheldorf gegliedert. Das Gemeindegebiet umfasst folgende 10 Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2019[2]):
- Aich (13)
- Althofen (3531) samt Dachberg, Oberer Markt, Undsdorf und Unterer Markt
- Eberdorf (26)
- Epritz (2)
- Krumfelden (1)
- Muraniberg (11)
- Rabenstein (2)
- Rain (2)
- Töscheldorf (5)
- Treibach (1085)
Geschichte
Zwei Steinbeile aus der Jungsteinzeit und Keramik der späten Bronzezeit zeugen von früher menschlicher Anwesenheit in Althofen. Bemerkenswert ist ein Hügelgrab aus der Hallstattzeit, das im Jahr 1900 in der Nähe des Bahnhofs gefunden wurde. Die römerzeitliche Besiedelung Althofens zeigt sich an zahlreichen Kleinfunden und einigen Inschriftensteinen.[3]
Um 600 siedelten sich Alpenslawen an. 1041 wurde der Ort erstmals urkundlich als Altanhouun erwähnt. Um 1230 erhielt der Ort Althofen das Marktrecht und war zu diesem Zeitpunkt ein bedeutender Handelsplatz in Kärnten: Er diente als Hauptumschlagplatz für das Eisen aus der Region um Hüttenberg. Historische Bedeutung in Althofen wird den Grafen von Egger und der Familie Dickmann-Secherau zugesprochen, die vor allem im 19. Jahrhundert von Treibach-Althofen aus den Eisenabbau in den umliegenden Orten beherrschte. Die Grafen von Egger waren Besitzer der „Treibacher Werke“, dem Vorläufer der heutigen Treibacher Industrie AG.
Althofen gehörte – wie auch das benachbarte Friesach und das umliegende Krappfeld – bis zum Jahr 1803 zu den „ausländischen Herrschaften“ des Erzstiftes Salzburg.
Im 16. Jahrhundert bauten die Grafen von Egger nahe der Gurk einen eisenverarbeitenden Industriebetrieb, das Hammerwerk an der Gurk (in Treibach, zeitweise eigene Gemeinde, heute Ortsteil) auf, der im 17. Jahrhundert seine Blütezeit erlebte und einige Jahre nach den bis 1815 dauernden Franzosenkriegen geschlossen wurde.[4] 1897 kaufte Carl Auer von Welsbach das Eisenwerk und wandelte es zu einem elektro-chemischen Versuchsbetrieb um, was der Grundstein für die 1907 gegründeten „Treibacher Chemischen Werke“ (TCW) war, welche heute unter dem Namen „Treibacher Industrie AG“ (TIAG) bekannt sind, die nur wenig Zündsteine, doch viel Katalysatoren etwa für die Erdölraffination produzieren.
Die Wohnbauten im Ortsteil Treibach, insbesondere jene an der Ringstraße um das Chemische Werk, wurden lange Zeit im Wesentlichen vom Industriebetrieb errichtet. Erst um 1980 erfolgte nennenswerter Wohnbau durch andere Eigentümer.[5]
Am 24. Juni 1993 erhielt die Marktgemeinde das Stadtrecht verliehen.[6]
Bevölkerung
Zum Zeitpunkt der Volkszählung 2001 hatte Althofen 4.732 Einwohner, davon besaßen 96,4 % die österreichische Staatsbürgerschaft. 84,6 % der Bevölkerung bekannten sich zur römisch-katholischen Kirche, 3,5 % zur evangelischen Kirche und 1,4 % zum Islam. 8,0 % waren ohne religiöses Bekenntnis.
Bevölkerungsentwicklung
Kultur und Sehenswürdigkeiten
- Pfarrkirche Hl. Thomas von Canterbury: urkundlich erstmals 1307 erwähnt, spätgotischer Bau aus dem 14. Jahrhundert mit mächtigem gotischen Turm
- Filial- und ehemalige Bürgerspitalkirche Hl. Cäcilia am unteren Markt: ursprünglich romanischer Bau, urkundlich 1434 erwähnt, im 16. und 19. Jahrhundert verändert
- Kalvarierienbergkapelle Hl. Kreuz
- Schloss Althofen mit Schlossplatz
- Salzburger Platz mit Pestsäule und Gnomenbrunnen
- Riederhaus
- Annenturm
- Fronfeste Althofen
- Auer-von-Welsbach-Museum
- Schloss Töscheldorf
- Burgruine Pöckstein
Erhaltene Römersteine
- Am Strebepfeiler der Pfarrkirche ist ein gut erhaltener römischer Grabstein mit meisterhaftem Bildschmuck eingemauert. Der Text lautet: „Publius Aelius Tertullus machte dies bei Lebzeiten für sich und für seine Gemahlin Secunda“. Die Bilder an den Schmalseiten zeigen eine tanzende Mänade mit einem Vogel und einem Messer, gegenüber eine nackte Mänade mit einem Fruchtkorb auf der Schulter und einem Lorbeerzweig.
- An der Nordseite der Kirche befindet sich eine gut erhaltene Grabinschrift: „Den Totengöttern des Bruders Commodus und des Enkels Commodinus machte dies Finitus, Sklave des Claudius Priscus“.
- An der Nordseite der Filialkirche St. Cäcilia befindet sich die Grabinschrift für Atticus, Quarta, Tiberius Claudius Uppius, Muso und Belatulla.
- Über der Haustür des Hauses „Unterer Markt Nr. 65“ steht eine Grabinschrift für Vibena, ihren Gatten Ursus und ihren mit 25 Jahren verstorbenen Sohn Vibenus.
Wirtschaft und Infrastruktur
Die Stadt ist ein wichtiger Wirtschaftsstandort für die gesamte Region, insbesondere für die umliegenden Täler Gurktal, Metnitztal und Görtschitztal mit folgenden Branchen:
- Chemische Industrie mit der Treibacher Industrie AG
- Elektronikindustrie mit dem international tätigen Konzern Flex International
- Holzindustrie mit der Tilly Holzindustrie GmbH.
- Automobilzulieferer mit Bifrangi.
Darüber hinaus ist das Kurzentrum österreichweit bekannt und jedes Jahr Ziel von 160.000 Kurtouristen. Althofen bietet seinen Gästen zahlreiche Cafés und Gasthäuser sowie bekannte Restaurants. Ergänzt wird das kulinarische Angebot mit vielfältigen Übernachtungsmöglichkeiten. Angeboten werden neben zwei Hotels auch Frühstückspensionen (B&Bs) und Privatzimmer.
Das Zentrum (Hauptstraße, Kreuzstraße, 10. Oktober-Straße) verfügt über Supermärkte sowie einen vielfältigen Einzelhandel.
Der Bahnhof Treibach-Althofen ist Haltepunkt des Railjetverkehrs Wien–Bruck–Klagenfurt–Villach der ÖBB.[7] Hier zweigte 1898 bis 1972 die schmalspurige Gurktalbahn ab; heute ist ein 3,3 km langes Teilstück als Museumsbahn erhalten.
Politik
Der Gemeinderat hat 23 Mitglieder.
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Kärnten 2003 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 14 LFA, 6 SPÖ, 2 FPÖ und 1 Sonstige.
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Kärnten 2009 hatte der Gemeinderat folgende Verteilung: 10 LFA, 8 SPÖ und 5 BZÖ.
- Mit den Gemeinderats- und Bürgermeisterwahlen in Kärnten 2015 hat der Gemeinderat folgende Verteilung: 12 LFA–Liste für Alle, 5 SPÖ, 4 Grüne seit 2017 F.A.I.R. in Althofen[8] und 2 LA–Liste Wilma Warmuth–Lebenswertes Althofen.
Bürgermeister
- bis 2015 Manfred Mitterdorfer (LFA)[9]
- seit 2015 Alexander Benedikt (LFA – Liste für Alle)
Wappen
Blasonierung: „In Blau auf goldenem Dreiberg ein Bündel natürlich gefärbter Eisenstangen, das mit zwei goldenen Bändern gebunden und von einer goldenen Lilie überhöht ist.“[10]
Die durch Erzbischof Bernhard von Salzburg ausgestellte ursprüngliche Wappenurkunde vom 11. Dezember 1479 ist das älteste erhaltene Kärntner Original mit Wappenbild. Das Bündel Eisenstangen symbolisiert den Aufstieg des Marktes als Zentrum des salzburgischen Eisenhandels aus dem Görtschitztal bzw. vom Hüttenberger Erzberg. Für die beiden anderen Motive gibt es keine zeitgenössischen Quellen, der Dreiberg könnte auf die Berglage des Hauptortes, die Lilie für die Herrschaft des Erzbistums Salzburg stehen.
Die Flagge von Althofen ist Blau-Gelb mit eingearbeitetem Wappen.
Städtepartnerschaften
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Gustava Aloisia Gorton (1863–1920), geborene Gräfin von Egger, Herrschaftsbesitzerin zu Rottenstein
- Johannes Schauer-Schoberlechner (1884–1955), Politiker
- Michael Guttenbrunner (1919–2004), Dichter und Schriftsteller
- Claudia Fräss-Ehrfeld (* 1944), Historikerin und Autorin
Mit Althofen verbunden
- Graf Maximilian Thaddäus von Egger (1734–1805), österreichischer Eisenindustrieller und Begründer der Gewerkendynastie Egger in Kärnten
- Eugen Dickmann von Secherau (1793–1863), österreichischer Eisenindustrieller und Besitzer des Bergbaues Lölling, Herrschaft Althofen und Erbauer der Klippitztörl-Straße von Lölling ins Lavanttal
- Anna Grobecker (1829–1908), Operettensängerin
- Carl Auer von Welsbach (1858–1929), österreichischer Chemiker, Erfinder und Unternehmer, Gründer der Treibacher Chemischen Werke, der heutigen Treibacher Industrie AG
- Sebastian Weberitsch (1870–1946), österreichischer Mediziner und Autor
Weblinks
- Stadtgemeinde Althofen
- 20501 – Althofen. Gemeindedaten, Statistik Austria.
Einzelnachweise
- ↑ Ortsnamenverzeichnis (PDF; 146 kB), abgerufen 27. Februar 2014.
- ↑ Statistik Austria: Bevölkerung am 1.1.2019 nach Ortschaften (Gebietsstand 1.1.2019), (CSV)
- ↑ Günther Jannach: Das Antike Althofen. In: Gemeindechronik Althofen. Stadtgemeinde Althofen, 30. Juli 2018, abgerufen am 11. November 2018.
- ↑ althofen.at Website des Vereins Stadtarchiv Althofen > Geschichte > Neuzeit, abgerufen am 26. November 2014
- ↑ Information aus der Stadtgemeinde Althofen, 26. November 2014
- ↑ Fakten der Stadt lt. Eigenangaben abgerufen am 31. Juli 2019
- ↑ fahrplan.oebb.at Linienplan railjet Wien-Villach, abgerufen am 26. November 2014
- ↑ Internetpräsenz von F.A.I.R. in Kärnten, 15. August 2017, abgerufen am 28. September 2018.
- ↑ Manfred Mitterdorfer: Seit 20 Jahren Bürgermeister der Stadt Althofen (Memento des Originals vom 10. Juni 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. Liste für alle, Archivseite, ohne Datum
- ↑ gemäß Bescheinigung von 1968, zitiert nach Wilhelm Deuer: Die Kärntner Gemeindewappen. Verlag des Kärntner Landesarchivs, Klagenfurt 2006, ISBN 3-900531-64-1, S. 256
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Kalvarienbergkirche in Althofen | Eigenes Werk | Neithan90 | Datei:Althofen, Kalvarienbergkirche.JPG | |
Auer-von-Welsbach-Museum in Althofen | Eigenes Werk | Neithan90 | Datei:Althofen - Auer-von-Welsbach-Museum.JPG | |
Gnomenbrunnen in Althofen | Eigenes Werk | Neithan90 | Datei:Althofen - Gnomenbrunnen.JPG | |
Rathaus in Althofen | Eigenes Werk | Neithan90 | Datei:Althofen - Rathaus.JPG | |
(Neues) Schloss in Althofen | Eigenes Werk | Neithan90 | Datei:Althofen - Schlossplatz 2.JPG | |
Tower of the castle Althofen in Althofen, district Saint Veit on the Glan, Carinthia, Austria Dieses Bild zeigt das in Österreich unter der Nummer 34155 denkmalgeschützte Objekt. ( Commons , de , Wikidata ) | Eigenes Werk | Johann Jaritz | Datei:Althofen Altstadt Turm 21092007 47.jpg | |
Bezirk Sankt Veit an der Glan | Eigenes Werk ( Originaltext: selbst erstellt ) | Joschi Täubler in der Wikipedia auf Deutsch | Datei:Althofen im Bezirk SV.png | |
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