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vom 09.04.2020, aktuelle Version,

Amalie Joachim

Joseph und Amalie Joachim“;
Holzstich von Adolf Neumann. In: Die Gartenlaube. 1873

Amalie Maria Joachim, geb. Schneeweiss (* 10. Mai 1839 in Marburg an der Drau, Kaisertum Österreich; † 3. Februar 1899 in Berlin) war eine österreichisch-deutsche Opernsängerin (Alt).

Leben

Amalie Schneeweiss war die Tochter des Bezirksgerichtsassessors Franz Max Schneeweiss aus dessen Ehe mit Eleonore Schneeweiss geb. Lindes. Ihr Bruder war der Musiker und Theologe Franz Schneeweiss, der im Winter 1850/51 in die USA emigrierte.

Zu Beginn der 1850er Jahre übersiedelte sie mit ihrer Familie nach Graz. Erste Auftritte bestritt sie bereits im Alter von 14 Jahren und nannte sich fortan „Amalie Weiss“. Von Ende 1854 bis zum Frühjahr 1862 war sie am Kärntnertortheater in Wien engagiert.[1]

Im April 1862 erhielt sich durch die Vermittlung von Bernhard Scholz ein Engagement am Theater in Hannover, wo sie zuvor bereits mehrfach gastiert hatte.[2] Dort lernte sie den Konzertmeister Joseph Joachim kennen, den sie am 10. Juni 1863 in der städtischen Kreuzkirche heiratete. Mit ihm hatte sie sechs Kinder.

Amalie Joachim

Wenngleich sie mit der Eheschließung ihre Bühnenkarriere beendete, so trat sie doch in den folgenden Jahren weiterhin als Konzertsängerin auf, teilweise gemeinsam mit ihrem Mann sowie mit der befreundeten Clara Schumann. Mit beiden unternahm sie auch längere Tourneen, darunter bis nach London. Bis in die 1870er Jahre nahm sie auch noch regelmäßig an Aufführungen der Sing-Akademie zu Berlin teil, deren Ehrenmitglied sie später wurde.

Nach 21 Jahren wurde die Ehe nach zermürbenden, mehrjährigen Streitigkeiten geschieden: Der krankhaft eifersüchtige Ehemann hatte seine Frau des Ehebruchs beschuldigt. Selbst Brahms ergriff im Ehekonflikt Partei für Amalie.

Nach der Ehescheidung war sie gezwungen, wieder als Konzertsängerin zu arbeiten. Ihr Schwerpunkt lag dabei auf dem Lied- und Oratoriengesang. In diesem Bereich setzte sie Maßstäbe. Sie wurde oft von Hans Schmidt auf dem Klavier begleitet. 1885 und 1886 unternahm sie Konzertreisen mit Laura Rappoldi aus Dresden.

Sie beförderte auch den Werdegang anderer Künstler. So vermittelte sie z. B. Monika Hunnius, Sängerin, später auch Gesangslehrerin und Schriftstellerin an Julius Stockhausen und gab ihr regelmäßig Ratschläge. Auch die später berühmte Altistin und Mezzosopranistin Mme. Charles Cahier soll bei ihr in Berlin Unterricht genommen haben.

Amalie Joachim starb 1899 an den Folgen einer Gallenoperation und wurde auf dem Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Friedhof in Berlin beerdigt. Ihr Grab war bis 2015 als Ehrengrab der Stadt Berlin gewidmet.

Eine ihrer Töchter, Marie Joachim (* 31. Januar 1868 in Hannover; † 1918), wurde Sängerin und arbeitete in späteren Jahren mit dem langjährigen Wegbegleiter von Amalie, Raimund von Zur Mühlen zusammen.

Widmungen

Mehrere Komponisten widmeten Amalie Joachim ihre Werke, darunter

  • Johannes Brahms, Vier Duette op. 28 (1863); Zwei Gesänge für eine Altstimme mit Bratsche und Klavier op. 91 (1884).
  • Heinrich von Sahr, Sechs Lieder für Alt und Klavier op. 11 (1878)

Literatur

Commons: Amalie Joachim  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Borchard (2007), S. 171–216.
  2. Georg Fischer: Musik in Hannover. Hannover/Leipzig 1903, S. 201 f. (Textarchiv – Internet Archive)

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Artist: E. bieber Date/place: Unknown date/Hamburg Subject: Amalie Joachim Medium: Photographic posetive Notes: Austrian singer. Born in Maribor 10.05. 1839 - dead in berlin 03.02. 1899 Original belongs to the Archives at #//bergenbibliotek.no/digitale-samlinger” Bergen Public Library Amalie Joachim portrait Bergen Public Library Norway from Bergen, Norway Datei:Amalie Joachim portrait (10941053925).jpg
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Ehrengrab, Joseph Joachim und Amalie Joachim , Fürstenbrunner Weg 69, Berlin-Westend , Deutschland Eigenes Werk OTFW , Berlin
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Blick vom Spitalplatz (heute Albertinaplatz) nach Osten, links die Komödiengasse (heute ungefähr die Maysedergasse), rechts die Sattlergasse (heute ungefähr die Philharmonikerstraße), ganz rechts das 1802 wiedereröffnete Neue Kärntnertor unter dem Ostende der Augustinerbastei (heute Staatsoper) dorotheum.com Carl Wenzel Zajicek
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