Wir freuen uns über jede Rückmeldung. Ihre Botschaft geht vollkommen anonym nur an das Administrator Team. Danke fürs Mitmachen, das zur Verbesserung des Systems oder der Inhalte beitragen kann. ACHTUNG: Wir können an Sie nur eine Antwort senden, wenn Sie ihre Mail Adresse mitschicken, die wir sonst nicht kennen!
unbekannter Gast
vom 07.10.2019, aktuelle Version,

Angelika Hurwicz

Von links nach rechts: Inge von Wangenheim, Mary Schneider-Braillard, Annemarie Hasse, Angelika Hurwicz, Helene Weigel und Else Reuss (1949)

Angelika Hurwicz (* 22. April 1922 in Berlin; † 26. November 1999 in Bergen, Nordholland) war eine deutsche Theaterschauspielerin und Regisseurin.

Leben

Angelika Hurwicz war die Tochter des Schriftstellers Elias Hurwicz. Aufgrund dessen jüdischer Abstammung konnte sie keine Theaterschule besuchen, stattdessen erteilte ihr die Schauspielerin Lucie Höflich von 1939 bis 1941 Privatunterricht. Von 1942 bis 1943 war sie bei einem privaten Wandertheater engagiert. Nach der Schließung aller Theater durch die totale Mobilmachung 1944 arbeitete sie in einer Autowerkstatt. Auch ihr Vater überlebte den Holocaust dank der Ehe mit einer Nichtjüdin.

1945 kehrte sie nach Berlin zurück und wurde am Theater am Schiffbauerdamm und am Deutschen Theater engagiert. Bertolt Brecht holte sie 1948 für die Rolle der stummen Kattrin im Stück Mutter Courage und ihre Kinder an das Berliner Ensemble. Hurwicz erhielt im Folgejahr den Nationalpreis der DDR. 1954 übertrug Brecht ihr die Rolle der Grusche im Kaukasischen Kreidekreis und sie spielte u. a. die Frau Sarti im Leben des Galilei, bis sie 1958 das Ensemble verließ und nach Westdeutschland ging.

Später war sie in Hannover, Frankfurt am Main, Wuppertal, Köln, Zürich und London sowie am Wiener Burgtheater (dort die erste Frau) als Regisseurin tätig.

Filmografie

Theater

Regie

Schauspieler

Hörspiele

Schriften

  • Windflüchter. Volk und Welt, Berlin 1957.
  • Brecht inszeniert: Der kaukasische Kreidekreis. Friedrich, Velber b. Hannover 1964.
  • Wir heißen euch hoffen In: Renate Seydel (Hrsg.): … gelebt für alle Zeiten. Schauspieler über sich und andere. Henschel, Berlin 1978.
  • Legenden der Zeit. Variationen über eine ausweglose Situation. Merlin, Berlin 1998.
  • Die Nische des Insekts. Fouqué-Literaturverlag, Egelsbach 1999.

Literatur

  • Gerda Goedhart, Wolfgang Pintzka: Die Schauspielerin Angelika Hurwicz: Ein Fotobuch. Henschel, Berlin 1960.
  • Peter Roessler: Das Wissen der alten Meisterinnen. Pionierinnen und Antipodinnen heutigen Theaters. Mit einem besonderen Augenmerk auf Angelika Hurwicz. In: Andrea Ellmeier, Doris Ingrisch, Claudia Walkensteiner-Preschl (Hrsg.): Ratio und Intuition. Wissen/s/Kulturen in Musik. Theater. Film. Böhlau, Wien 2013, S. 131–158.
  • Hans-Dieter Roser: Leben ist außerhalb der Bühne. In memoriam Angelika Hurwicz (1922–1999). In: Gloria Withalm, Anna Spohn, Gerald Bast (Hrsg.): Kunst, Kontext, Kultur. Manfred Wagner – 38 Jahre Kultur und Geistesgeschichte an der Angewandten. Wien 2012, S. 237–251.
  • Angelika Hurwicz. In: Berliner Zeitung, 5. Februar 2000; Nachruf
  Commons: Angelika Hurwicz  – Sammlung von Bildern