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vom 01.06.2020, aktuelle Version,

Anna Schoen-René

Anna Eugénie Schoen-René (* 1864 in Koblenz; † 1942) war eine deutschamerikanische Opernsängerin (Sopran) und Gesangspädagogin.

Schoen-René studierte an der Königlich Akademischen Hochschule für ausübende Tonkunst in Berlin und wurde auf Empfehlung ihres dortigen Lehrers Gesangsschülerin von Pauline Viardot-García und debütierte als Cherubino in der Hochzeit des Figaro, Zerlina in Don Giovanni und Marcelline in Fidelio an der Fürstlichen Oper von Sachsen-Altenburg. In Paris trat sie in Konzerten unter Leitung von Charles Gounod auf und erhielt 1892 ein Angebot für ein Engagement an der Metropolitan Opera.

Eine schwere Tuberkuloseinfektion beendete jedoch ihre Laufbahn als Sängerin. Sie verbrachte drei Jahre bei ihrer Schwester in Minneapolis, wo sie an der University of Minnesota zwei Gleeclubs gründete, die sie zu einer Choral Union erweiterte, die bei Opern- und Oratorienaufführungen mitwirkte. Sie gab Vorlesungen in Musikgeschichte an der Universität und war an der Gründung der Fakultät für Musik beteiligt. Ermutigt von Walter Damrosch gründete sie ein kleines Orchester, aus dem später das Minneapolis Symphony Orchestra und das North Western Symphony Orchestra of St. Paul hervorgingen. Sie war damit vermutliche die erste Frau, die ein Orchester in den USA dirigierte.

In den Sommern reiste sie jeweils nach Paris, um ihre eigene Ausbildung bei Pauline Viardot-Garcia fortzusetzen. Nach einer Ausbildung als Gesangslehrerin bei deren Bruder Manuel García kehrte sie 1909 als Gesangslehrerin nach Berlin zurück. Nach Ausbruch des Ersten Weltkrieges kehrte sie in die USA zurück, deren Staatsbürgerschaft sie seit 1906 besaß. Ab 1925 unterrichtete sie an der Juilliard School of Music. 1941 veröffentlichte sie ihre Memoiren unter dem Titel America’s Musical Inheritance: Memories and Reminiscences.

Schoen-René galt in den 1920er und 1930er Jahre als eine der bedeutendsten Gesangslehrerin der westlichen Welt. Ihr striktes Beharren auf Disziplin brachte ihr unter ihren Schülern den Spitznamen "der preußische General". Zu diesen zählten Sänger wie Lucie Manén, Florenzio Constantino, Risé Stevens, Mack Harrell, Kitty Carlisle, Judith Doniger, Lanny Ross, Marshall Bartholomew, George Meader, Sonia Essen, Paul Robeson, Thelma Votipka, Lillian Blauvelt, Florence Easton, Karin Branzell, Florence Austral, Charles Kullman, Marie Tiffany, Maria von Maximovitch, Julius Huehn, Eva Gauthier, George Britton, Kitty Carlisle und Margaret Harshaw.

Quellen