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vom 04.04.2020, aktuelle Version,

Anna von Österreich (1549–1580)

Alonso Sánchez Coello: Anna von Österreich, Königin von Spanien (1549–1580), Öl auf Leinwand, 1571, Kunsthistorisches Museum, Wien
Erzherzogin Anna von Österreich, Königin von Spanien

Anna von Österreich (Spanisch Ana de Austria) (* 2. November 1549 in Cigales bei Valladolid; † 26. Oktober 1580 in Talavera la Real bei Badajoz) war Erzherzogin von Österreich. Durch Heirat mit König Philipp II. war sie ab 4. Mai 1570 bis zu ihrem Tod Königin von Spanien, Neapel, Sardinien und Sizilien etc. sowie kurzzeitig ab 12. September 1580 auch Königin von Portugal.

Leben

Anna war die älteste Tochter des römisch-deutschen Kaisers Maximilian II. (1527–1576) aus dessen Ehe mit Maria (1528–1603), Tochter des Kaisers Karl V. Anna wurde in Spanien geboren, als ihre Eltern dort als Regenten Kaiser Karls V. fungierten. Anna, die später in Wien aufwuchs, sprach deutsch nur sehr rudimentär. Ihre Mutter zog sie in kastilischer Sprache auf.

Ursprünglich war Anna als Ehefrau des Don Carlos vorgesehen. Die Ehe wurde bereits 1556 bei Familiengesprächen in Brüssel ins Auge gefasst, doch Philipp II. zögerte die Entscheidung immer wieder heraus, da er seinen Sohn zu jung oder zu krank befand. 1568 starb Don Carlos.

Danach warb Katharina von Medici vergeblich für ihren Sohn, König Karl IX. von Frankreich, um Annas Hand.

Der Vater von Annas Verlobten, Philipp II., König von Spanien, verlor zu dieser Zeit seine dritte Gemahlin Elisabeth. So heiratete Anna am 12. September 1570 in Segovia als dessen vierte Frau ihren leiblichen Onkel. Der Dispens für die Ehe war von Papst Pius V. erst nach längerem Widerstand ergangen. Auf ihrer Brautfahrt wurde sie von ihren jüngeren Brüdern Albrecht und Wenzel begleitet, die nie wieder nach Österreich zurückkehrten.[1]

Sie hatte ein fröhliches Naturell und das Temperament ihrer ungarischen Großmutter Anna geerbt. Sofort gewann sie die Zuneigung ihrer beiden kleinen Stieftöchter. Anna beschäftigte sich am liebsten mit Handarbeiten und es gelang ihr, das starre Hofzeremoniell etwas zu durchbrechen. Ihre wenigen Deutschkenntnisse vergaß sie schon bald nach ihrer Ankunft in Madrid. Deutschsprachige Briefe an ihren Vater musste ein Sekretär verfassen. Als Hofdame der Königin fungierte die Renaissancemalerin Sofonisba Anguissola, die Anna sehr schätzte[2] und die bis 1574 am Hof blieb.

Während der Reise nach Portugal um dort Philipps Thronanspruch, nach dem Tod des kinderlosen König Henrique zu konsolidieren, erkrankte der König schwer an Grippe. Anna steckte sich bei der Pflege Philipps damit an.[3] Die neuerlich schwangere Anna überlebte die Krankheit nicht. Die Ärzte, die sie retten wollten, ließen sie bis zur Blutleere zur Ader. Nachdem sie nach tagelangen Qualen eine lebensunfähige Frühgeburt hatte, starb sie an Herzschwäche. Sie hatte fünf Kinder geboren, doch nur der spätere König Philipp III. erreichte das Erwachsenenalter.

Philipp traf der Tod seiner Gemahlin schwer, zwei Jahre später schrieb er über die Todesnacht an seine Tochter: Ich werde mich immer an diese Nacht erinnern, auch wenn ich tausend Jahre leben sollte.[4] Er ließ Anna später im Pantheon der Könige des Klosters El Escorial bestatten.

Nachkommen

Aus ihrer Ehe hatte Anna folgende Kinder:

⚭ 1599 Erzherzogin Margarete von Österreich (1584–1611)
  • Maria (1580–1583)

Literatur

Commons: Anna von Österreich  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Christopher F. Laferl: Die Kultur der Spanier in Österreich unter Ferdinand I. 1522–1564, Böhlau, Wien 1997, S. 121.
  2. Ernst Probst: Superfrauen 9. Malerei und Fotografie, Grin, 2008, S. 15.
  3. Wolfgang Behringer, Hartmut Lehmann, Christian Pfister: Kulturelle Konsequenzen der "kleinen Eiszeit", Vandenhoeck & Ruprecht, 2005, S. 8.
  4. Friedrich Edelmayer: Philipp II. (1527–1598). Die Biografie eines Weltherrschers, Kohlhammer, 2009, S. 180.
Vorgängerinnen Amt Nachfolgerin
Elisabeth von Valois Königin von Spanien
1570–1580
Margarete von Österreich
Katharina von Kastilien Königin von Portugal
1580
Margarete von Österreich

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Kunsthistorisches Museum Wien, Bilddatenbank . Alonso Sánchez Coello
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