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vom 15.12.2019, aktuelle Version,

Anselm Bilgri

Anselm Bilgri (* 4. November 1953 in Unterhaching) war Benediktiner und Cellerar der Abtei St. Bonifaz sowie Prior im Kloster Andechs und arbeitet seit seinem Ordensaustritt als Vortragender, Ratgeber und Buchautor.

Leben

1975 trat der Wirtssohn in die Benediktinerabtei Sankt Bonifaz in München ein und studierte Philosophie und katholische Theologie. Im Juni 1980 wurde er von Erzbischof Joseph Kardinal Ratzinger zum Priester geweiht. Nach der Tätigkeit als Jugendseelsorger war er von 1986 bis 2004 Cellerar der Abtei St. Bonifaz. 1994 wurde er Prior im der Abtei St. Bonifaz angeschlossenen Kloster Andechs. Die ca. 200 Mitarbeiter des Wirtschaftsbetriebes in Andechs führte er recht erfolgreich, zudem war er ein beliebter Gesprächspartner für Presse und Fernsehen.

Bei der Wahl um die Nachfolge von Abt Odilo Lechner im Jahr 2003 erkor der Konvent – entgegen den Erwartungen vieler Außenstehender – nicht Bilgri, sondern den 34 Jahre alten Pater Johannes Eckert zum neuen Prälaten der Abtei St. Bonifaz in München. Nach Differenzen mit dem neuen Abt legte Bilgri ein Sabbatjahr ein. Am 1. Juli 2004 erklärte er Abt Johannes Eckert gegenüber, dass er wegen „einer zunehmenden Entfremdung vom Gemeinschaftsleben unseres Klosters“ nicht in die klösterliche Gemeinschaft zurückkehren werde.[1] Von 2004 bis 2008 war er Gesellschafter der Unternehmensberatung Anselm Bilgri – Zentrum für Unternehmenskultur.[2]

Auch nach dem Ordensaustritt bleibt Bilgri Priester. Seine Aufnahme in die Erzdiözese München und Freising, um weiterhin als katholischer Priester wirken, dabei jedoch seine Haupttätigkeit als Redner, Ratgeber und Autor ausüben zu können, lehnte der Münchner Erzbischof, Friedrich Kardinal Wetter, vorläufig ab. Innerhalb einer von Kardinal Wetter gewährten dreijährigen Bedenkzeit sollte das weitere Vorgehen entschieden werden.

Am 2. Juni 1997 erhielt er das Bundesverdienstkreuz am Bande.[3]

Werke

  • mit Florian Werner: Andechs. Die Geheimnisse des heiligen Berges. Stürtz, Würzburg 1989
  • mit Klaus-Wilhelm Gérard: Kochen für Leib & Seele. Das Kloster-Andechs-Kochbuch. Sankt-Ulrich-Verlag, Augsburg 1995, ISBN 3-929-24608-2
  • mit Florian Werner: Kloster Andechs. Rosenheimer, Rosenheim 1995
  • mit Franz Henrich: Kreuz und Kreatur – Zum Gesamtkunstwerk von Christine Stadler: Skulpturen in Holz, Stein und Bronze, Mosaiken, Schnell & Steiner, München 1996, ISBN 978-3795411015
  • mit Odilo Lechner und Hans-Günther Kaufmann: Wie Mönche leben. Zu Gast im Kloster Andechs. Pattloch, Augsburg 1997
  • als Hrsg. mit Bernhard Kirchgessner: Liturgia semper reformanda. Für Karl Schlemmer. Herder, Freiburg im Breisgau u. a. 1997
  • Bischof Simpert. Heiliger zwischen Legende und Geschichte. Sankt-Ulrich-Verlag, Augsburg 1997, ISBN 3-929-24618-X
  • mit Peter K. Köhler und Birgit Adam: Geheimnisse der Klosterbrauerei. Bierige Koch- und Heilrezepte aus dem Kloster Andechs. Sankt-Ulrich-Verlag, Augsburg 1998
  • mit Klaus-Wilhelm Gérard: Das Kloster-Andechs-Restl-Kochbuch. Nachhaltiges Kochen in einer neuen Dimension. Sankt-Ulrich-Verlag, Augsburg 1999
  • Wiederkehr der Heiligen. 1999, ISBN 3-880-96769-5
  • mit Birgit Adam: Das Kloster-Andechs-Kräuterbuch. Wie Mönche heilen und würzen. Sankt-Ulrich-Verlag, Augsburg 2000, ISBN 3-929-24658-9
  • mit Klaus-Wilhelm Gérard: Das Kloster-Andechs-Fastenbuch. Auf der Suche nach dem Wesentlichen. Sankt-Ulrich-Verlag, Augsburg 2001
  • als Hrsg. mit Willibrord Godel: Mönche und Nonnen. Dialogpartner für solche, die Gott ahnen und ihn suchen. EOS Verlag, St. Ottilien 2001, ISBN 3-830-67098-2
  • mit Konrad Stadler: Finde das rechte Maß. Benediktinische Ordensregeln für Arbeit und Leben heute. Piper Verlag, 2004, ISBN 3-492-04592-8
  • Stundenbuch eines weltlichen Mönchs. Piper Verlag, 2006, ISBN 3-492-04732-7
  • Entrümple deinen Geist. Wie man zum Wesentlichen vordringt. Knaur, München 2007, ISBN 978-3-426-66279-3
  • Herzensbildung. Ein Plädoyer für das Kapital in uns. Piper, München 2009, ISBN 978-3492052863
  • Herzensbildung. In: Lilo Göttermann (Hrsg.): Denkanstöße 2011. Ein Lesebuch aus Philosophie, Kultur und Wissenschaft. Piper, München 2010, ISBN 978-3-492-25824-1, S. 75–86.

Stiftung München

Anselm Bilgri ist seit 2013 Vorstandsvorsitzender der Stiftung München. Die Stiftung München hat es sich zur Aufgabe gemacht, bürgerschaftliches Engagement in der Stadt zu fördern. Auf diese Weise sollen Münchner Bürger sowie Unternehmen zur aktiven Beteiligung an gesellschaftlichen Aufgaben ermuntert und damit der Entwicklung zum „Wutbürger“ entgegen gewirkt werden. Die Stiftung München möchte daher die Akzeptanz des Andersseins eines Jeden fördern, das Verständnis und das Bewusstsein für politische und soziale Verantwortung entwickeln und dadurch den persönlichen Einsatz für den freiheitlichen demokratischen Rechtsstaat stärken.

Einzelnachweise

  1. Anselm Bilgri auf orden-online.de
  2. Anselm Bilgri: Biografie
  3. Auskunft des Bundespräsidialamtes