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vom 17.07.2019, aktuelle Version,

Anton Friedl

Anton Friedl, 2019

Anton Friedl (* 14. März 1958 in Sieggraben) ist ein österreichischer Verfahrenstechniker und Hochschullehrer.

Leben

Anton Friedl wurde am 14. März 1958 in Sieggraben geboren. Er besuchte die HTBLA Eisenstadt mit der Fachrichtung Maschinenbau, an der er 1978 maturierte. Es folgte das Studium Technische Chemie an der Technischen Universität Wien, das er 1984 als Diplomingenieur abschloss. Das anschließende Doktoratsstudium an der Technischen Universität Wien zum Thema Produktabtrennung bei Alkoholfermentationen rundete Anton Friedl 1989/90 mit einem Forschungsaufenthalt an der Massey University in Neuseeland ab. 1990 wurde er zum Dr. techn. promoviert. Von April 1990 bis Dezember 1990 besuchte Friedl den Universitätslehrgang „Projektmanagement im Export“ an der Wirtschaftsuniversität Wien.[1]

Als Auszeichnung für seine Dissertation erkannte ihm die „Akademisch-soziale Arbeitsgemeinschaft Österreichs“ 1991 ein Mobilitätsstudium zu, wodurch ihm ein Post-Doc-Aufenthalt an der University of California in Berkeley im Bereich Chemical Engineering ermöglicht wurde. Dort lernte Friedl die Möglichkeiten der Prozess-Simulation kennen, woraufhin er nach seiner Rückkehr an die Technische Universität Wien eine gegenständliche Vorlesung und Übung einführte. Ende 1991 wurde ihm am damaligen Institut für Verfahrens-, Brennstoff- und Umwelttechnik der Technischen Universität Wien der Aufbau der Arbeitsgruppe „Bioverfahrenstechnik und Membrantechnik“ angeboten.[1]

Im Jahr 1995 habilitierte sich Friedl an der Technischen Universität Wien auf dem Gebiet der Verfahrenstechnik mit der Schrift Ausgewählte Membrantrennverfahren in der Biotechnologie und in der Umwelttechnik und übernahm zeitgleich die Lehrveranstaltungen im Bereich der „Thermischen Verfahrenstechnik“. Zudem erfolgte der weitere Ausbau seines Arbeitsbereichs im Fachgebiet „Thermische Verfahrenstechnik und Simulation“. In den Jahren 1996 bis 1999 sammelte Anton Friedl als Projektleiter beim damaligen österreichischen Unternehmen Austrian Energy and Environment-SGP/Waagner Biro des VA-Tech-Konzerns Erfahrungen in der Industrie. Das von ihm geleitete Projekt umfasste die Errichtung der ersten Hühnermist-Verbrennungsanlage auf Basis einer Wirbelschicht. Der Projektumfang beinhaltete auch die Rauchgasreinigung, den Dampfkreislauf mit Turbine und den Kondensator.[1]

Ab dem Wintersemester 1993 lehrte er an der Technischen Universität Wien auf dem Gebiet der „Thermischen Verfahrenstechnik“ und der „Prozess-Simulation“. Im Rahmen seiner Forschungsprojekte befasste er sich unter anderem mit Gewinnung von Biotreibstoffen und Bioenergie aus erneuerbaren Rohstoffen sowie mit Energieeffizienz. Infolge seiner Forschungen wurde ihm am 23. Dezember 2010 der Berufstitel „Universitätsprofessor“ verliehen. Am 1. November 2013 wurde er am Institut für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und Technische Biowissenschaften der Technischen Universität Wien zum Professor für Verfahrenstechnik ernannt.[1]

Sein Forschungsfokus im Bereich „Energy and Environment“ sind Nachhaltige Technologien, Produkte und Produktion sowie Effiziente Nutzung von stofflichen Ressourcennutzung. Im Bereich „Computational Science and Engineering“ befasst er sich mit den Forschungsfeldern Modelling und Simulation.[2]

Von 2014 bis 2018 war Anton Friedl Vorstand des Instituts für Verfahrenstechnik, Umwelttechnik und Technische Biowissenschaften der Technischen Universität Wien. Er hat bislang mehr als 220 wissenschaftliche Schriften verfasst und eine Reihe von Patenten angemeldet.[3][4]

Ehrungen und Auszeichnungen

  • 1991: Auszeichnung der Dissertation Produktabtrennung bei der Ethanol-Fermentation und bei der Aceton-Butanol-Fermentation mit dem Mobilitätsstipendium der Akademisch-sozialen Arbeitsgemeinschaft Österreichs[2]
  • 1997: VA Tech – Sonderpreis für die Technologische Innovation „CO2-Prozesse mit dem Ziel der Energieerzeugung unter der Vermeidung des Treibhauseffektes“[2]
  • 2008: Ehrendoktorat der Technischen Universität „Gheorghe Asachi“ Iaşi, Rumänien[5]

Patente

  • mit A. Schmidt und A. Windsperger: Process for Separating Oxygenous Organic Compounds from Aqueous Media; Patent: USA, Nr. A 289/86; eingereicht: 1985, erteilt: 6. Februar 1986.
  • mit A. Schmidt und A. Windsperger: Verfahren zur Abtrennung von sauerstoffhältigen organischen Verbindungen aus wässrigen Medien; Patent: Österreich, Nr. 384 239 B; eingereicht: 1987, erteilt: 12. Oktober 1987.
  • mit A. Schmidt und A. Windsperger: Verfahren zur Abtrennung von sauerstoffhältigen organischen Verbindungen aus wässrigen Medien; Patent: Europa, Nr. 0 235 117 A1; eingereicht: 29. Jänner 1987, erteilt: 12. Oktober 1987.
  • mit T. Ters, A. Fuqaha, E. Srebotnik, F. Zikeli und K. Messner: Method for production of lignin; Patent: USA, Nr. US201113882485; eingereicht: 28. Jänner 2011.
  • mit T. Ters, A. Fuqaha, E. Srebotnik, F. Zikeli und K. Messner: Method for production of lignin; Patent: International, Nr. Wo 2012/054947 A2; eingereicht: 28. Oktober 2011.
  • mit A. Fuqaha, F. Weinwurm und T. Ters: Method for working up an aqueous lignin containing solution; Patent: USA, Nr. US201214358590; eingereicht: 6. November 2014.
  • mit T. Ters, A. Fuqaha, E. Srebotnik, F. Zikeli und K. Messner: Method for production of lignin; Patent: Europa, Nr. Ep 2 632 930 B1; eingereicht: 29. Oktober 2010, erteilt: 9. März 2016.
  • mit F. Weinwurm und S. Beisl: Produktion von schwefelfreien Lignin Nanopartikeln; Patent: Österreich, Nr. A 51180/2016; eingereicht: 23. Dezember 2016.

Schriften (Auswahl)

  • Extraktion von Ethanol aus wässrigen Lösungen, Diplomarbeit, Technische Universität Wien, Wien 1984.
  • Produktabtrennung bei der Ethanol-Fermentation und bei der Aceton-Butanol-Fermentation, Dissertation, Technische Universität Wien, Wien 1990.
  • Ausgewählte Membrantrennverfahren in der Biotechnologie und in der Umwelttechnik, Habilitationsschrift, Technische Universität Wien, Fakultät für Technische Chemie, Wien 1995.
  • mit A. Windsperger und S. Minkov: Inertgasstrippen als Produktabtrennung bei der Aceton-Butanolgärung und der Ethanolgärung; Zuckerindustrie 114, 3, 1989, S. 216–221.
  • mit N. Qureshi und I. S. Maddox: Continuous Acetone-Butanol-Ethanol (ABE) Fermentation Using Immobilized Cells of Clostridium Acetobutylicum in a Packed Bed Reactor and Integration with Product Removal by Pervaporation; Biotechnology and Bioengineering, Vol. 38, 1991, S. 518–527.
  • mit A. Schmidt: Produktabtrennung bei Alkohol-Fermentationen; Chemie Ingenieur Technik, 9, 1992, S. 871–872.
  • mit M. Harasek und A. Schmidt: Recycling und Abfallreduzierung durch den Einsatz der Pervaporation; Entsorgungs Praxis, März 1993, S. 150–154.
  • Membrantrennverfahren in der Biotechnologie; GÖCH Sonderband (ISBN 3-900554-14-5), 1993, S. 91–98.
  • mit E. Kübel: Einsatz von Prozeß-Simulation bei Membrantrennverfahren; GÖCH Sonderband (ISBN 3-900554-14-5), 1993, S. 99–108.
  • mit F. Pröll, R. Reitzig und T. Zich: Pellets zur biologischen Abluftreinigung – die Lösung vieler Probleme durch ein neuartiges Füllmaterial; VDI-Bericht Nr. 1241, 1996, S. 511–529.
  • mit W. Strobl und A. Schmidt: Einsatz von Membrantrennverfahren zur Abtrennung von Schwefelkohlenstoff und Schwefelwasserstoff aus Abluftströmen; Gefahrenstoffe-Reinhaltung der Luft 56, 1996, S. 333–336.
  • „Lignocellulosic Biorefinery“ ; Environmental Engineering and Management Journal, Vol 11, No 1, 2012, S. 75–79.
  • mit N. Qureshi und I. Maddox: Butanol production from concentrated lactose/whey permeate: Use of pervaporation membrane to recover and concentrate product; Applied Microbiology and Biotechnology, 98, 2014, S. 9859–9867.
  • Biogene Ressourcen; Papier aus Österreich, 51, 2014, 1; S. 28–29.
  • Downstream process options for the ABE fermentation; FEMS Microbiology Letters, 363, 2016.
  • mit S. Beisl und A. Miltner: Lignin from Micro- to Nanosize: Production Methods; International Journal of Molecular Sciences, 18, 1244, 2017.
  • mit S. Beisl und A. Miltner: Lignin from Micro- to Nanosize: Applications; International Journal of Molecular Sciences, 18, 2367, 2017.
  • mit S. Riepl und A. Miltner: Auf Schatzjagd: Die Suche nach dem Königsweg – oder die Evaluierung von unterschiedlichen innovativen Alternativen unter Risiko; Controller Magazin, 43, 5, 2018, S. 12–17.

Einzelnachweise

  1. 1 2 3 4 Anton Friedl: Vom Maschinenbau bis zur Bioraffinerie. In: Der Reaktor 104, Nr. 4/2013, S. 15.
  2. 1 2 3 TU Wien, Institut für Verfahrenstechnik – Personenprofil
  3. Prof.dr.eng, dr.h.c. Anton Friedl Artikel auf iceem.ro
  4. Publikationen, Webseite der TU Wien
  5. Ehrendoktorat für Anton Friedl Artikel auf tuwien.ac.at