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vom 04.05.2020, aktuelle Version,

Anton Gostner

Anton Gostner (* 21. Januar 1920 in St. Andrä bei Brixen; † 7. Januar 1962 in Bozen) war Mitglied des Befreiungsausschusses Südtirol.

Leben

Gostner war an den Sprengstoffanschlägen auf Strommasten in Südtirol beteiligt und wurde von den Carabinieri festgenommen. Während der Inhaftierung wurde der herzkranke Vater von fünf Kindern in den Kasernen Brixen und Eppan von Seiten der Carabinieri gefoltert. So wurde sein Kopf über einen Behälter mit ätzender Säure gehalten.[1] Außerdem war er physischer Gewalt durch Schläge ausgesetzt.[2] Gostner erlitt am 7. Jänner 1962 im Bozner Gefängnis einen Herzanfall. Die Mitgefangenen, darunter der Ultner Gemeindearzt Josef Sullmann, forderten die nötigen Medikamente und eine Einlieferung ins Krankenhaus. Dieser Forderung wurde nicht Folge geleistet; der 42-Jährige verstarb.[3] Der Vorfall verursachte sowohl in Südtirol als auch international Aufsehen. Die Exekutive wies alle Anschuldigungen von sich.[4]

Eine Obduktion des Toten wurde am 10. Januar 1962 im Bozner Krankenhaus vorgenommen.[1]

Sieben Tage nach seinem Tod begannen die Südtiroler Häftlinge in Bozen und Trient einen Hungerstreik und forderten die Einsetzung einer internationalen Untersuchungskommission. Auch die Südtiroler Abgeordneten erhoben diese Forderung, der allerdings nicht entsprochen wurde.[5][6] Deshalb wurden einige Häftlinge nach Verona und Vicenza strafverlegt.

Literatur

  • Elisabeth Baumgartner, Hans Mayr und Gerhard Mumelter: Feuernacht. Südtirols Bombenjahre. Edition Raetia, 1992, ISBN 8872830109

Einzelnachweise

  1. 1 2 Eduard Widmoser: Südtirol A-Z: G-Ko, S. 99 Online
  2. Peter Kienesberger, Alois M. Euler: Sie nannten uns Terroristen. Südtirol-Informations-Zentrum, Wien 1971, S. 112Online
  3. Sepp Mitterhofer, Günther Obwegs: -- es blieb kein anderer Weg: Zeitzeugenberichte und Dokumente aus dem südtiroler Freiheitskampf Online
  4. Christian Dejori: Terrorismus und die Südtirolfrage, ISBN 978-3640737109, S. 18 Online
  5. Rolf Steininger: Südtirol im 20. Jahrhundert: vom Leben und Überleben einer Minderheit, Band 1, S. 493Online
  6. Rolf Steininger: Südtirol 1918-1999, Studienverlag, 1999, Online