Arthur F. Utz
Arthur Fridolin Utz (* 15. April 1908 in Basel; † 18. Oktober 2001 in Villars-sur-Glâne) war ein Schweizer Dominikaner und Sozialphilosoph, der als Nestor der katholischen Soziallehre galt.
Leben
1928 trat Utz in den Dominikanerorden ein. Vor dem Krieg begann seine philosophische Lehrtätigkeit an der philosophisch-theologischen Hochschule der Dominikaner in Walberberg bei Bonn. 1937 promovierte er mit einer moraltheologischen Arbeit bei dem spanischen Thomisten Santiago María Ramírez de Dulanto (1891–1967). Utz war aktives Mitglied der katholischen Studentenverbindung Carolingia-Fribourg im KV.
Später kam er an die Albertus-Magnus-Akademie nach Walberberg zurück, wo er Philosophie lehrte und daneben Wirtschaftswissenschaft studierte.
1945 erfolgte die Berufung auf den Lehrstuhl für Ethik und Sozialphilosophie in der philosophischen Fakultät der Universität Freiburg (Schweiz). Utz beteiligte sich an der Gründung des Internationalen Instituts für Sozialwissenschaften und Politik. Ab 1949 gab er die Zeitschrift Politeia heraus, die sich zu einer Plattform der internationalen Sozialwissenschaft entwickelte. Gründungsintention und Zielsetzung des Instituts war es, die katholische Soziallehre auf aktuelle politische und soziale Probleme anzuwenden.
Utz war Präsident der Internationalen Stiftung Humanum und leitete in dieser Eigenschaft das Scientia Humana Institut in Bonn. Diese Stiftung war die Erfüllung des Auftrages der Pastoralkonstitution des Zweiten Vatikanischen Konzils Gaudium et spes, also den Dialog zwischen Welt und Kirche zu fördern und zu diesem Zweck ein wirksames Forum zur Verfügung zu stellen.
Utz war auch Vorsitzender des Instituts für Gesellschaftswissenschaften Walberberg. Nach dem Tode Oswald von Nell-Breunings galt er als der Nestor der katholischen Sozialethik.
Ehrungen
- 1985 Utz wurde die Ehrendoktorwürde der Philosophischen Fakultät seiner Vaterstadt Basel verliehen
- 1968 Großes Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland
- 1991 Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich
Veröffentlichungen (Auswahl)
- Freiheit und Bindung des Eigentums, Kerle, Heidelberg 1975
- Ethik und Politik. Aktuelle Grundfragen der Gesellschafts-, Wirtschafts- und Rechtsphilosophie. Gesammelte Aufsätze, Seewald, Stuttgart 1970
- Zwischen Neoliberalismus und Neomarxismus. Die Philosophie d. 3. Weges, Hanstein, Köln 1975, ISBN 3-7756-7557-4
- Die soziale Ordnung, Bonn 1986, ISBN 3-922183-14-X
Literatur
- Heinrich Bortis, Grzegorz W. Sienkiewicz: Utz, Arthur Fridolin. In: Historisches Lexikon der Schweiz., 2013
- Bernd Kettern: Arthur F. Utz. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 22, Bautz, Nordhausen 2003, ISBN 3-88309-133-2, Sp. 1396–1412.
- Giovanni Franchi: Arthur F. Utz als Interpret der pluralistischen Demokratie. In: Die Neue Ordnung, 2/2013, Institut für Gesellschaftswissenschaften Walberberg, S. 84–97, ISSN 0932-7665
Weblinks
- Literatur von und über Arthur F. Utz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Utz, Arthur F. |
ALTERNATIVNAMEN | Utz, Arthur Fridolin |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer katholischer Theologe und Sozialphilosoph |
GEBURTSDATUM | 15. April 1908 |
GEBURTSORT | Basel |
STERBEDATUM | 18. Oktober 2001 |
STERBEORT | Villars-sur-Glâne |