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vom 17.12.2019, aktuelle Version,

Assicurazioni Generali

Assicurazioni Generali S.p.A.

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Rechtsform Società per azioni
ISIN IT0000062072
Gründung 1831
Sitz Triest, Italien  Italien
Leitung
  • Philippe Donnet, CEO
Mitarbeiterzahl 71.000[2]
Umsatz 74,70 Mrd. EUR[2]
Branche Versicherungswesen,
Finanzdienstleistungen
Website www.generali.com
Stand: 31. Dezember 2018

Die Assicurazioni Generali S.p.A. mit Sitz in Triest ist der größte italienische Versicherungskonzern. In Deutschland firmiert die Assicurazioni Generali als Generali Deutschland. Die Assicurazioni Generali ist in 50 Ländern tätig und war bezogen auf den Umsatz im Jahr 2016 auf Platz 58 der Liste der größten Unternehmen der Welt.

Geschichte

Gründeraktie der Assicurazioni Generali Austro-Italiche vom 30. Juni 1832, unterschrieben vom Unternehmensgründer Joseph Lazarus Morpurgo
Hauptsitz der Assicurazioni Generali auf dem Corso Cavour in Triest
Torre Generali in Mailand
Die Assicurazioni Generali weltweit

Am 26. Dezember 1831 wurde die 47 Artikel umfassende Gründungsnote unterzeichnet, die auf einer Generalversammlung im damals österreichischen Triest, wo sich nach einigen Umzügen in der Unternehmensgeschichte heute wieder der Unternehmenssitz befindet, am 16. Februar des folgenden Jahres verabschiedet wurde. Die Gesellschaft hieß ursprünglich Assicurazioni Generali Austro-Italiche, Gründer waren der Kaufmann Joseph Lazarus Morpurgo (1759–1834) und der Rechtsanwalt Giambattista Rosmini. Morpurgo war damit Wegbereiter des Versicherungswesens für ganz Österreich-Ungarn. Bereits im Juli des Jahres expandierte die Gesellschaft nach Venedig, als dort in der Procuratie Vecchie am Markusplatz Büros angemietet wurden. Das Unternehmen entwickelte sich rasch und konnte bereits in den ersten Jahren eine Schadenssumme von mehreren Millionen Gulden abwickeln.

Werbung der k.k. privileg. Assicurazioni Generali (1901)

In den folgenden Jahren gründete die Gesellschaft Dependancen in den verschiedenen Ländern des seinerzeit noch nicht vereinten Italiens. Bereits 1832 war die Versicherung im Kirchenstaat, wenngleich erst 1836 die Römer Niederlassung gegründet wurde, im Großherzogtum Toskana und im Königreich Sardinien vertreten, es folgten 1833 mit einer Niederlassung in Neapel das Königreich beider Sizilien sowie 1837 das Herzogtum Parma und 1839 das Herzogtum Modena. Parallel wurden in den Anfangsjahren auch Niederlassungen in bedeutenden Städten wie Wien, Prag, München und Leipzig aber auch in bedeutenden Hafenstädten wie Hamburg, Bordeaux und Marseille etabliert.

Im Zuge des Risorgimento, der Bestrebungen Italien von der österreichischen Vorherrschaft zu befreien und zu vereinigen, kam es zu Auseinandersetzungen, in deren Folge auch Gebäude der Versicherung von Verwüstungen betroffen waren – nicht zuletzt die Bezeichnung „Austro-Italiche“ war ein Dorn im Auge. Im April 1848 strich die Gesellschaft diese Bezeichnung aus dem Namen und firmierte fortan als Assicurazioni Generali. Zudem waren auch führende Persönlichkeiten des Unternehmens in den politischen Auseinandersetzungen aktiv, Teile der Führung des venezianischen Büros unterstützten Daniele Manin und die von ihm proklamierte Repubblica di San Marco und flohen nach der Rückeroberung der Stadt durch österreichische Truppen ins Exil. Kurzzeitig durch die Turbulenzen in der Entwicklung gestoppt, erholte sich die Generali jedoch schnell und profitierte vom wirtschaftlichen Aufschwung der 1850er Jahre, der sie zur größten Versicherungsgesellschaft der Habsburger-Monarchie machte. Damit ging auch die Investition insbesondere in Immobilien einher, insbesondere wurden Farmen und Weinberge als Kapitalanlage erworben. 1857 wurden Aktien der Generali erstmals an der Triester Börse gehandelt.

Ab Beginn des zweiten Unabhängigkeitskrieges 1859 trübte sich das ökonomische Umfeld, auch die Generali schrieb Verluste und zog mit ihrem Hauptsitz innerhalb weniger Jahre zweimal in jeweils einfachere Gebäude um. Nach erfolgreicher Eroberung Roms durch die Truppen unter der Führung von Giuseppe Garibaldi 1870 fokussierte sich die Generali auf den italienischen Markt, wo sie unter dem Namen La Venezia Marktführer war, und entging damit den insbesondere in Deutschland und Österreich massiven Auswirkungen des sogenannten Gründerkrachs. Im Zuge nationalistischer Tendenzen in den meisten europäischen Staaten sah sich die Generali einerseits in Italien dem Vorwurf ausgesetzt, eigentlich ein ausländisches Unternehmen – Triest war seinerzeit weiterhin eine österreichische Stadt – zu sein, andererseits wurde die Gesellschaft im Ausland teilweise ebenfalls kritisch gesehen. Daher wurde zum einen in Italien das Netzwerk an Niederlassungen verstärkt und zum anderen begann die Generali Versicherungstöchter in den Schlüsselmärkten zu gründen, erste Tochter war die im Januar 1882 zum Geschäftsbetrieb zugelassene Erste Allgemeine Schaden- und Unfallversicherung mit Sitz in Wien. Zudem wurden einige Spezialversicherer gegründet, damit wurde der Grundstein für die Generali-Gruppe gelegt.

Versicherungspolice der Assicurazioni Generali von 1919 [3]

Mit der staatlichen Bestrebung seitens der italienischen Regierung, das Versicherungsgeschäft in italienische Hände zu legen, insbesondere durch die 1912 gegründete Instituto Nazionale delle Assicurazioni (INA) war die Generali bereits kurz vor dem Ersten Weltkrieg einer für die Geschäftstätigkeit nachteiligen Politik unterworfen, die während des Krieges in einer Aufteilung des Unternehmens kulminierte. Während die bis dato über Triest laufenden Geschäfte auf Anordnung der österreichischen Regierung nach Wien verlegt wurden, verlegte der italienische Teil seinen Sitz nach Padua. Erst 1919 wurden die beiden Teile wieder vereint und im Dezember des Jahres die erste Aktionärsversammlung im nun italienischen Triest abgehalten. Mit dem Zusammenbruch des Habsburgerreiches musste die Generali insbesondere auch in den neu entstandenen Staaten sich organisatorisch neu aufstellen, parallel führten wirtschaftliche Engpässe und ökonomische Krisen in den 1920er Jahren zu Problemen. Während die Generali in den 1930er Jahren ein stetiges Wachstum verzeichnen konnte, bedeutete erneut der Eintritt in den Krieg 1940 eine Zäsur für das Auslandsgeschäft. 1948 expandierte sie wieder ins Ausland, zunächst nach Argentinien und zwei Jahre später in die Vereinigten Staaten; Mitte der 1950er Jahre war die Generali wieder in knapp 60 Ländern auf fünf Kontinenten tätig. Dabei war die Unternehmensleitung der Generali zeitweise aufgrund des nach dem Zweiten Weltkrieg unklaren Status von Triest in Rom bzw. Mailand beheimatet gewesen, kehrte aber später wieder zurück.

Heute ist der Generali-Konzern in 68 Ländern der Welt aktiv und rangiert unter den 100 größten Unternehmen weltweit auf der Forbes-Liste. In der globalen Versicherungsbranche steht Generali nach Allianz, AXA, ING Groep und American International Group an fünfter Stelle. Bis 2006 waren sämtliche Tochtergesellschaften in Mittel- und Osteuropa unter dem Dach der Generali Holding Vienna AG zusammengefasst, die ihren Sitz in Wien hat. Nach dem Kauf der größten tschechischen Versicherung, der Česká pojišt’ovna, wird die neu gegründete Osteuropa-Holding ihren Sitz jedoch nach Amsterdam verlegen, die operative Führung wird in Prag liegen. An dieser Holding wird die Generali 51 Prozent und die tschechische Finanzgruppe PPF 49 Prozent halten. Die Wiener Generali-Niederlassung, der bisher die Osteuropa-Aktivitäten unterstanden, wird ihre Osteuropa-Beteiligungen an die Muttergesellschaft Assicurazioni Generali verkaufen, die diese dann in die Ost-Holding einbringt.

In der Schweiz hat Generali in den 1990er-Jahren die vorher voneinander unabhängigen Versicherungen Schweizer Union (Genf), Familia (St. Gallen), Fortuna (Tages-Anzeiger) und Secura (Migros) übernommen und zur Generali Schweiz zusammengeschlossen. Der Hauptsitz der Generali Schweiz ist in Adliswil (Nähe Zürich) mit über 2.000 Mitarbeitern. Seit 1998 gehört auch die Schweizer Privatbank BSI SA vollständig zum Generali-Konzern.

Aktionärsstruktur

(Stand: März 2019)[4]

Die Assicurazioni Generali S.p.A. befindet sich gemessen am Grundkapital zu 60,67 % in Hand von italienischen Investoren.

  • 25,96 % Haupteigentümer davon:
  • 41,23 % Institutionelle Anleger
  • 24,04 % Private Anleger

Tochtergesellschaften

Im März 2019 umfasste die Assicurazioni Generali folgende Tochterunternehmen:[5]

Sonstiges

Der Schriftsteller Franz Kafka arbeitete von Oktober 1907 bis Juli 1908 als Jurist bei der Generali-Niederlassung in Prag.

Originalschild aus getriebenem Blech mit erhabener vergoldeter Schrift und Markuslöwen, ca. 1924–1940

Zu Beginn der Geschäftstätigkeit firmierte die Generali unter einem Logo mit Adler mit Doppelkopf. Im Zuge des Risorgimento und der von führenden Köpfen der Gesellschaft unterstützen Repubblica di San Marco übernahm die Gesellschaft den venezianischen Markuslöwen im Logo, den Schutzpatron und Wappentier der Seerepublik Venedig. Dieser wurde in den folgenden Jahren mehrfach stilistisch überarbeitet.

Die lateinische Inschrift des Konzernlogos pax tibi marce evangelista meus lässt sich mit Friede sei mit Dir, Markus, mein Evangelist übersetzen und bezieht sich ebenfalls auf den Markuslöwen.

Hinweis

Es ist zwischen den folgenden drei Unternehmungen zu unterscheiden:

  • Assicurazioni Generali (Triest) – ist der italienische Mutterkonzern
  • Generali Deutschland (München) – ist die deutsche Holdinggesellschaft, unter der mehrere Versicherungsgesellschaften gebündelt sind
  • Generali Versicherungen (München) – sind die unter dem Namen Generali auf dem Markt auftretenden Lebens- und Sachversicherung

Siehe auch

Commons: Assicurazioni Generali  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. generali.com - Our Management
  2. 1 2 generali.com - Consolidated Results as of 31 December 2018
  3. Alex Witula: Le Più Belle Azioni D'Epoca, S. 41; ISBN 978-88-95848-10-5
  4. Ownership structure. Abgerufen am 25. März 2019.
  5. Generali - Global positioning