August Wilhelm Hupel
August Wilhelm Hupel (* 25. Februar 1737 in Buttelstedt; † 6. Januarjul./ 18. Januar 1819greg. in Weißenstein) war deutschbaltischer Pastor in Oberpahlen, Publizist, Regionalhistoriker, Sprachforscher, Geistlicher und bedeutender Literat im Livland des Zeitalters der Aufklärung.
Leben
Hupel wurde in eine Pastorenfamilie geboren. Er besuchte zunächst das Wilhelm-Ernst-Gymnasium in Weimar und anschließend die Universität Jena. Ab 1757 lebte er in Livland, wo er 1764 Pastor in Oberpahlen wurde; ab 1804 wohnte er in Weißenstein.
1766/67 übersetzte er für Lühhike öppetus, die erste regelmäßige Veröffentlichung estnischer Sprache, herausgegeben von Peter Ernst Wilde. 1771 veröffentlichte er das Medizinbuch Arsti ramat nende juhhatamisseks kes tahtvad többed ärra-arvada ning parrandada (Handbuch Medizinischer Diagnostik …). 1780 hat Hupel die Ehstnische Sprachlehre für beide Hauptdialekte, den revalschen und den dörptschen, nebst einem vollständigen Wörterbuch veröffentlicht; der Erstdruck beinhaltete etwa 17000 Worte mit Beschreibung und Angaben zur Herkunft, die zweite Auflange 1820 umfasste bereits etwa 20000 Worte.
Veröffentlichungen (Auswahl)
Die wichtigsten Schriften Hupels sind
- 1766–1767, Lühhike öppetus, 41 Stück
- 1774–1777, Topograpische Nachrichten von Lief- und Ehstland (3. Bände), Band 1, Band 2, Band 3
- 1781–1791, Nordische Miscellaneen, 21 Stück
- 1792–1798, Neue nordische Miscellaneen. 18 Stück
- 1795, Idiotikon der deutschen Sprache in Lief- und Ehstland, Digitalisat
- 1796, Oekonomische Handbuch für liv- und estländische Gutsherren
Literatur
- Eine Übersicht Hupelscher Werke und zugehöriger Sekundärliteratur findet sich in der Digitalen Textsammlung älterer Literatur Estlands.
- Indrek Jürjo: Aufklärung im Baltikum. Leben und Werk des livländischen Gelehrten August Wilhelm Hupel (1737–1819). Böhlau, Köln 2006.
- Julius von Eckardt: Hupel, August Wilhelm. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 13, Duncker & Humblot, Leipzig 1881, S. 422 f.
- August Wilhelm Hupel. In: John Rosén, Theodor Westrin (Hrsg.): Nordisk familjebok konversationslexikon och realencyklopedi. 1. Auflage. Band 7: Hufvudskål–Kaffraria. Gernandts boktryckeri, Stockholm 1894, Sp. 87–88 (schwedisch, runeberg.org).
Weblinks
- Literatur von und über August Wilhelm Hupel im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Baltische Historische Kommission (Hrsg.): Eintrag zu August Wilhelm Hupel. In: BBLD – Baltisches biografisches Lexikon digital
- Umfangreicher detaillierter Lebenslauf August Wilhelm Hupels in der Digitalen Textsammlung älterer Literatur Estlands
Personendaten | |
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NAME | Hupel, August Wilhelm |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-baltischer Pastor und Literat in Livland |
GEBURTSDATUM | 25. Februar 1737 |
GEBURTSORT | Buttelstedt |
STERBEDATUM | 18. Januar 1819 |
STERBEORT | Paide (Weißenstein) |
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