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vom 05.08.2021, aktuelle Version,

Bürgerspital (Wien)

Das ab dem 16. Jahrhundert entstandene Wiener Bürgerspital am Schweinemarkt war ein großer Gebäudekomplex, der sich vom heutigen Lobkowitzplatz (früher: Schweinemarkt) bis zur Kärntner Straße erstreckte.

Geschichte

Das mittelalterliche Bürgerspital vor dem Kärntner Tor, das im Laufe der Jahrhunderte durch Schenkungen und Vermächtnisse zu einem stattlichen Gebäudekomplex herangewachsen war, musste 1529 angesichts der drohenden Türkenbelagerung aus strategischen Gründen abgerissen werden. Die Insassen wurden in das praktisch leer stehende Clara-Kloster der Klarissen am Schweinemarkt verlegt, dessen Bewohnerinnen zumeist vor der drohenden Kriegsgefahr geflohen waren. 1530, nach erfolgreich überstandener Belagerung, schenkte Erzherzog Ferdinand der Stadt Wien das Nonnenkloster, die es zu Spitalszwecken und als Versorgungsheim widmete. Der Komplex wurde schrittweise erweitert und aufgestockt. Er beherbergte bis zu 3000 Personen.

Zwischen 1783 und 1790 wurde aus dem Komplex ein Zinshaus mit 10 Höfen, 20 Stiegen und 220 Wohnungen, in denen dann u. a. auch zahlreiche Künstler des Kärntnertortheaters wohnten. Die früheren Bewohner wurden ins Versorgungshaus Sankt Marx, die Waisenkinder in das Waisenhaus am Rennweg abgesiedelt. Die bedeutenden Erträgnisse des Bürgerspital-Zinshauses kamen dem Bürgerspitalfonds zugute.

Lage gemäß Orientirungs-Plan aus 1867

Im Dezember 1873 begann der mit Abrissarbeiten verbundene Umbau des Bürgerspitals, in dessen Rahmen die Cäciliengasse aufgelassen, das 1861 (durch die am 24. Juli 1861 verstorbene Cäcilia Kunz) an die Stadt Wien gekommene Maria und Cäcilia Kunz’s Stiftungshaus (alt: 1040 Komödiengasse, neu: Cäciliengasse 4)[1] eingelöst und die Maysedergasse (als Verlängerung der Krugerstraße) angelegt wurde.[2]

Bis 1883 wurde der gesamte Komplex samt Kirche durch die Allgemeine österreichische Baugesellschaft (heute Porr) abgetragen und durch gründerzeitliche Neubauten wie den Kärntner Hof, den Philipphof und das Gebäude der Riunione Adriatica ersetzt.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Nachtrag. Plenarversammlung des Gemeinderathes am 30. Juli. In: Wiener Zeitung, Nr. 176/1861, 31. Juli 1861, S. 2773, unten links (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/wrz
  2. Communal-Zeitung. Der Umbau des Bürgerspitals. In: Neue Freie Presse, Morgenblatt, Nr. 3340/1873, 12. Dezember 1873, S. 5 Mitte (Online bei ANNO).Vorlage:ANNO/Wartung/nfp

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Demolition of Buergerspital, Vienna at Albrechtsplatz Old photograph of around 1885 in SPOE-Calendar of 2002 Autor/-in unbekannt Unknown author
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Old Burgerspital Vienna. At the bottom: Albertinaplatz , right bottom: Theater am Kärntnertor Wien seit 60 Jahren. Zur Erinnerung an die Feier der 60jährigen Regierung Seiner Majestät des Kaisers Franz Josef I. der Jugend Wiens gewidmet von dem Gemeinderate ihrer Heimatstadt. Gerlach & Wiedling, Wien 1908, S.18. Emil Hütter (1835–1886)
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Modell der Stadt Wien um 1845, ausgestellt in der Sammlung Alter Musikinstrumente (des Kunsthistorischen Museums) in der Neuen Burg. Leihgabe von Helmut Czakler, Wien. Altes Kärntnertor (rechts) mit Theater am Kärntnertor und Umgebung. Die lange quer verlaufende Straße ist die Kärntner Straße. An Stelle der Stadtmauer (Augustinerbastei) und der Gebäude rechts im Vordergrund entstand später die Wiener Staatsoper . Ganz vorne mittig sieht man noch die heutige Albertina und die Turmspitze der Augustinerkirche. Der große Gebäudekomplex in der Mitte ist das vormalige Bürgerspital . Selbst fotografiert Anonym Unknown author
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Datei:Stadtmodell Wien 04.jpg
Wien, Innere Stadt, Lage des Bürgerspitals am Schweinemarkt Orientirungs Plan der Haupt- und Residenz-Stadt Wien, Artaria, Wien 1867 Autor/-in unbekannt Unknown author
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