BORG Wiener Neustadt
BORG Wiener Neustadt | |
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Hauptfront des Neubaus des BORG an der Herzog-Leopold-Straße |
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Schulform | Oberstufenrealgymnasium |
Schulnummer | 304036 |
Adresse | Herzog-Leopold-Straße 32 |
Ort | Wiener Neustadt |
Bundesland | Niederösterreich |
Staat | Österreich |
Koordinaten | 47° 48′ 51″ N, 16° 14′ 22″ O |
Träger | Bund |
Leitung | Reinhard Pilz |
Website | www.borgwn.at |
Das Bundes-Oberstufenrealgymnasium (BORG) ist ein Oberstufenrealgymnasium in Wiener Neustadt.
Landes-Lehrerseminar Wiener Neustadt
Der Niederösterreichische Landtag stimmte am 7. Dezember 1872 für die Errichtung von zwei Landes-Proseminaren für die Lehrerausbildung in St. Pölten und Wiener Neustadt. Am 25. Februar 1873 schenkte Stadtrat Pöck der Stadt den Baugrund. Die Architekten Zandra und Rossmann machten die Pläne für einen Neubau und bereits im Mai wurde mit der Errichtung begonnen. Nach knapp einem Jahr am 11. November 1873 wurde der Unterricht mit zwei Klassen in Wiener Neustadt begonnen. Die Eröffnung machte der Landmarschall Abt Helferstorffer. Der Schulbau wurde als prunkvolles Gebäude in Reiseführern erwähnt und am 29. Mai 1880 von Kaiser Franz Joseph I. und seiner Gemahlin Elisabeth besucht. Die Innenausstattung wechselte von Gaslampen auf elektrisches Licht. 1926 wurde die Schule für Mädchen geöffnet und dafür adaptiert. Bei einem Bombenangriff im Zweiten Weltkrieg am 14. März 1945 wurde der Westtrakt völlig zerstört und der Rest des Gebäudes erlitt schwere Schäden. Nach notdürftigen Reparaturen wurde der Unterricht am 10. Jänner 1946 wieder aufgenommen. Der weitere Ausbau der Schule von 1946 bis 1949 mit einer Erhöhung um ein drittes und viertes Geschoss war statisch unberücksichtigt und bewirkte ein langsames Absinken des Ostflügels im ehemaligen Stadtgraben der ehemaligen Stadtbefestigung. Das Gebäude der ehemaligen Lehrerbildungsanstalt mit der Hauptfront in der Herrengasse steht unter Denkmalschutz (Listeneintrag)
Bundes-Oberstufenrealgymnasium
1962 wurden Pädagogische Akademien eingerichtet und die Lehrerbildungsanstalten geschlossen. Aufgrund der Veränderung der Schulorganisation entschied man sich letztlich dafür, die Schule als Oberstufenform weiterzuführen. Für den neuen Schultyp eines Sportrealgymnasiums wurde 1971 ein weiteres Gebäude mit einer Sporthalle und einem Schwimmbad errichtet. Pläne für einen Neubau und die gleichzeitige Renovierung des Altbaus wurden 1996 von Ministerialrat Sciruczek veranlasst. Auf eine neu gebaute Tiefgarage wurde in der Herzog-Leopold-Straße am Standort der demolierten Realschule Wiener Neustadt von 1999 bis 2001 der Schulneubau aufgesetzt. Die Renovierung des Altbaus dauerte bis März 2003. Die Erneuerung und Umgestaltung des Turnhallentraktes wurde 2008 abgeschlossen.
Kunst am Bau
- Skulptur Der Zwerg aus Untersberger Marmor vom Bildhauer Josef Frank
- Bildtafeln Die Jahreszeiten an der großen Wand zum Musiksaal des Zubaues vom Maler Michael Haas
Direktoren und Leiter
- 1873–1881 Emanuel Hannak (1841–1899)
- ab 1881 Leiter des Wiener Pädagogiums
- 1881 provisorischer Direktur August Hofer (1845–?)
- 1881–1893 Josef Lukas (1835–1917)
- Grundzüge der österreichischen Verfassung und Verwaltung. 1874.
- Leitfaden der Geschichte der Pädagogik. Aufsatzsammlung.
- Karls des Großen Tätigkeit in der Volksbildung.
- Die Deutsche Sprache als Glied der indogermanischen Sprachfamilie.
- Johann Ignaz von Felbiger als Schulreformer.
- Diesterweg.
- Geschichte der Erziehung und des Unterrichts.
- 1893–1899 Josef Mayer (1844–1929)
- Geschichte von Wiener Neustadt. Vier Bände, 1924.
- 1899–1908 Franz Rimmer (1857–1925)
- ab 1908 Landesschulinspektor für Oberösterreich
- 1908–1918 Julius Benez (1863–?)
- vorher Direktor im BORG Baden bei Wien
- 1918–1936 Karl Hauschild (1880–1937)
- vorher Professor an der deutschen Lehrerbildungsanstalt in Prag, nachher am Wiener Pädagogium
- Versailles. 1924.
- Österreichs entscheidender Anteil an den Kämpfen und Erfolgen des Jahres 1813.
- Der Wiener Kongreß.
- Kriegserlebnisse eines Schulmeisters.
- Böhmens Burgen und Schlösser.
- 1936–1937 Friedrich Radel (1878–1951)
- Komponist vieler Lieder
- 1937 provisorisch Josef Gottsbachner (1898–1959)
- vorher Professor an der Bundes-Lehrerbildungsanstalt in Krems
- 1937–1938 Franz Palfinger (1898–1959)
- von 1953 bis 1964 Landesschulinspektor für Niederösterreich (realistische Fächer)
- 1938–1945 Lambert Eisenhut (1881–1959)
- 1945–1949 Hermann Käfer (1898–1993)
- von 1949 bis 1964 Landesschulinspektor für Niederösterreich (humanistische Fächer)
- 1949–1958 Friedrich Wetzelberger (1898–1989)
- Akademischer Maler und Graphiker
- 1958–1960 Josef Kilga (1895–1984)
- 1960 Karl Haberler (1896–1977)
- Abriss der Englischen Grammatik. Baschiera und Haberler, Wien 1934
- Round the Anglo-Saxon World. Baschiera und Haberler, Englischlehrbuch in 2 Bänden, 1940.
- 1960–1976/1980 Emanuel Bialonczyk (* 1916)
- Begegnungen. Bialonczyk und Krobatsch, Lesebuch für die Oberstufe der AHS in 4 Bänden, Wien 1966.
- Lesezeichen. Donnenberg, Bauer, Bialonczyk, Haselberger, Salomon, Lesebuch für die Oberstufe der AHS in 4 Bänden, Wien 1984.
- 1976/1980–1999, ab 1979 freigestellt Johann Stippel
- Politologie. Politische Bildung für Erwachsene. Eisenstadt 1975.
- 1979–2004 Klaus Wiesbauer (* 1942)
- 2004–2020 Herbert Jantscher (* 1957)
- seit 2020 Reinhard Pilz (interimistisch)[1]
Absolventen
- Otto Glöckel (1874–1935), Sozialdemokratischer Schulreformer
- Josef Matthias Hauer (1883–1959), Komponist und Musiktheoretiker
- Michael Haas (1910–2012), Maler, Lehrer und Direktor der Hauptschule Ebenfurth
- Albert Janetschek (1925–1997), Schriftsteller, Lehrer und Direktor der Pestalozzischule Wiener Neustadt
- Rudolf Buczolich (1934–2015), Schauspieler
- Viktor Gernot (* 1965), Kabarettist und Sänger
Absolventenverband
Der Verein der einstigen Lehramts-Candidaten aus Wiener Neustadt wurde mit Otto Glöckel am 6. Oktober 1894 zur Pflege der Gemeinschaft und der Weiterbildung im Hotel Zur goldenen Birne in der Mariahilfer Straße 30 in Wien gegründet. Wissenschaftler, Künstler und Standesvertreter wurden eingeladen, Vorträge zu halten, welche dann in den Mitteilungen abgedruckt wurden. Um die Jahrhundertwende wurde der Brankfond und der Hinterbliebenenfond begonnen, um in Not geratenen Lehrern und deren Familien Hilfe geben zu können.
Literatur
- Harald Makl: 100 Jahre Absolventenverband Allzeit getreu. BORG Wiener Neustadt, INFORM Nr. 1 im Februar 1994, 70 Seiten.
- Klaus Wiesbauer (Redaktion, Hrsg.): Festschrift anlässlich der feierlichen Eröffnung des Bundes-Oberstufenrealgymnasiums Wiener Neustadt mit Zubau und generalsaniertem Hauptgebäude. Bundes-Oberstufenrealgymnasiums Wiener Neustadt, Wiener Neustadt, Herzog-Leopold-Straße 32, März 2004. Vorworte von Bundesministerin Elisabeth Gehrer, Landeshauptmann Erwin Pröll, Präsident des Landesschulrates Adolf Stricker, Bürgermeisterin Traude Dierdorf, Obfrau des Elternvereins Elisabeth Krischke, Obmann des Absolventenverbandes Abgeordneter zum Nationalrat Johann Stippel und vom Direktor der Schule Klaus Wiesbauer; Die Geschichte der Schule. Vom Reichsvolksschulgesetz 1869 bis zur heutigen Schulautonomie. von Robert Gerstl; Die wechselhafte Baugeschichte des Schulgebäudes. von Joachim Wlezcek; 128 Seiten.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Bildungsdirektor HR Mag. Johann Heuras zu Besuch im BORG Wiener Neustadt. In: borgwn.at. Abgerufen am 12. September 2020.
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Altbau-Trakt des Bundes-Oberstufenrealgymnasiums Wiener Neustadt, Niederösterreich | Eigenes Werk | Wolfgang Glock | Datei:WrNeustadt BORG Altbau Herrengasse.JPG |