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vom 28.03.2021, aktuelle Version,

Berg-Haarstrang

Berg-Haarstrang

Berg-Haarstrang (Peucedanum oreoselinum)

Systematik
Euasteriden II
Ordnung: Doldenblütlerartige (Apiales)
Familie: Doldenblütler (Apiaceae)
Unterfamilie: Apioideae
Gattung: Haarstrang
Art: Berg-Haarstrang
Wissenschaftlicher Name
Peucedanum oreoselinum
(L.) Moench

Der Berg-Haarstrang (Peucedanum oreoselinum (L.) Moench, Syn.: Oreoselinum nigrum Delarbre) ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Doldenblütler (Apiaceae).

Beschreibung

Laubblatt: die Laubblattspindel ist bei jedem Fiederansatz leicht nach unten geknickt.
Döldchen mit Früchten
Frucht

Der Berg-Haarstrang wächst als ausdauernde krautige Pflanze (Hemikryptophyt) und erreicht Wuchshöhen von bis zu 1 Meter. Der verzweigte Stängel ist mindestens an den Knoten (Nodien) etwas gerötet. Die Laubblätter sind zwei- bis dreifach gefiedert. Die Fiedern wie die Fiederblättchen gehen rechtwinklig ab, die Blattachse und die Fiedern liegen nicht in einer Ebene. Die Blattachse ist an den Knoten winklig gebogen. Die Fiederabschnitte sind eiförmig-keilförmig und stehen locker, die Endfiedern sind drei- bis fünfzipflig.

Es werden doppeldoldige Blütenstände gebildet. Die Kronblätter sind weiß (selten auch rosa). Die Frucht ist rundlich-eiförmig, meist 4,5 bis 5,5 mm lang und etwa 4 mm breit. Die Randrippe ist etwa halb so breit wie das „Fruchtgehäuse“.

Die Blütezeit reicht von Juli bis August.

Die Chromosomenzahl der Art ist 2n = 22.[1]

Verbreitung

Allgemeine Verbreitung

Der Berg-Haarstrang kommt in Süd- und Mitteleuropa, in Spanien und Portugal selten und nordwärts bis Südschweden und zu den baltischen Gebieten vor. Ostwärts reicht sein Areal bis Russland (Wolga). Der Berg-Haarstrang ist ein temperat-submediterran-kontinentales Florenelement. Er kommt vor in den Ländern Portugal, Spanien, Andorra, Frankreich, Deutschland, Dänemark, Schweden, Tschechien, Polen, Litauen, Lettland, Estland, das europäische Russland, der Kaukasusraum, Weißrussland, Ukraine, Moldawien, Rumänien, Österreich, Italien, Schweiz, Liechtenstein, Slowenien, Kroatien, Ungarn, Serbien, Bosnien-Herzegowina und Montenegro.[2] Der Berg-Haarstrang ist in Mitteleuropa nur stellenweise verbreitet.

Verbreitung in Deutschland

Peucedanum oreoselinum ( Herbarbeleg)
Peucedanum oreoselinum (Herbarbeleg eines Stängelblattes)

Peucedanum oreoselinum ist im Osten Deutschlands sowie in Bayern relativ verbreitet zu finden. In den meisten anderen Gegenden fehlt er.

Standortansprüche

Peucedanum oreoselinum wächst an lichtreichen, kalkreichen, trockenen bis mäßig trockenen Stellen. Der Berg-Haarstrang bevorzugt Lockerböden (Sand, Löß u. ä.), kaum einmal auf festem Kalkstein oder skelettreichem Kalkverwitterungsboden. Er kommt in niederwüchsigen Staudenfluren an Waldrändern, an Böschungen, auch an Dämmen und im Halbschatten von Kiefernbeständen vor. Der Berg-Haarstrang ist in Mitteleuropa eine Charakterart des Geranio-Anemonetum silvestris aus dem Geranion sanguinei-Verband. Er kommt aber auch in Gesellschaften des Verbands Erico-Pinion, des Cytiso-Pinion oder des Potentillo albae-Quercion petraeae vor.[1]

Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt & al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 1+w (trocken aber mäßig wechselnd), Lichtzahl L = 3 (halbschattig), Reaktionszahl R = 3 (schwach sauer bis neutral), Temperaturzahl T = 4+ (warm-kollin), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffarm), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).[3]

Ökologie

Der Berg-Haarstrang wird vom Schwalbenschwanz-Schmetterling zur Eiablage und als Futterpflanze der Raupen genutzt.

Literatur

  • Henning Haeupler, Thomas Muer: Bildatlas der Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Hrsg.: Bundesamt für Naturschutz (= Die Farn- und Blütenpflanzen Deutschlands. Band 2). Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2000, ISBN 3-8001-3364-4.
  • Wolfgang Adler, Karl Oswald, Raimund Fischer: Exkursionsflora von Österreich. Hrsg.: Manfred A. Fischer. Eugen Ulmer, Stuttgart/Wien 1994, ISBN 3-8001-3461-6.
  • Christian Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz. Mit Berücksichtigung der Grenzgebiete. Bestimmungsbuch für die wildwachsenden Gefässpflanzen. Begründet von August Binz. 18. vollständig überarbeitete und erweiterte Auflage. Schwabe & Co., Basel 1986, ISBN 3-7965-0832-4.
  • Konrad von Weihe (Hrsg.): Illustrierte Flora. Deutschland und angrenzende Gebiete. Gefäßkryptogamen und Blütenpflanzen. Begründet von August Garcke. 23. Auflage. Paul Parey, Berlin/Hamburg 1972, ISBN 3-489-68034-0.

Einzelnachweise

  1. 1 2 Erich Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora für Deutschland und angrenzende Gebiete. Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Müller. 8., stark überarbeitete und ergänzte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2001, ISBN 3-8001-3131-5, S. 720.
  2. R. Hand (2011): Apiaceae. – In: Euro+Med Plantbase - the information resource for Euro-Mediterranean plant diversity. Datenblatt Peucedanum
  3. Peucedanum oreoselinum (L.) Moench In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 28. März 2021.
Commons: Berg-Haarstrang (Peucedanum oreoselinum)  – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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Peucedanum oreoselinum , eigener Herbarbeleg von 1982, Unterfranken Eigenes Werk Fornax
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Peucedanum oreoselinum Stängelblatt, eigener Herbarbeleg von 1982, Unterfranken Eigenes Werk Fornax
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Peucedanum oreoselinum in Unterfranken Selbst fotografiert Fornax
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Döldchen Taxonym: Peucedanum oreoselinum ss Fischer et al. EfÖLS 2008 ISBN 978-3-85474-187-9 Fundort: Eichleiten nördlich Enzersfeld, Bezirk Korneuburg, Niederösterreich - ca. 240 m ü. A. Standort: Halbtrockenrasen Eigenes Werk Stefan.lefnaer
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Frucht Taxonym: Peucedanum oreoselinum ss Fischer et al. EfÖLS 2008 ISBN 978-3-85474-187-9 Fundort: Eichleiten nördlich Enzersfeld, Bezirk Korneuburg, Niederösterreich - ca. 240 m ü. A. Standort: Halbtrockenrasen Eigenes Werk Stefan.lefnaer
CC BY-SA 4.0
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Laubblatt Taxonym: Peucedanum oreoselinum ss Fischer et al. EfÖLS 2008 ISBN 978-3-85474-187-9 Fundort: Eichleiten nördlich Enzersfeld, Bezirk Korneuburg, Niederösterreich - ca. 250 m ü. A. Standort: Halbtrockenrasen Eigenes Werk Stefan.lefnaer
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