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vom 15.01.2020, aktuelle Version,

Bergwaldprojekt

Bergwaldprojekt
Zweck Schutz, Erhaltung und Pflege des Waldes durch Freiwilligenarbeit
Vorsitz: Martin Kreilinger (Geschäftsführer Schweiz) und Stephen Wehner (Vorstand Deutschland)
Gründungsdatum: 1987
Mitgliederzahl: ca. 2.500 Förderer
Sitz: Trin GR (Sitz der Schweizer Stiftung) und Würzburg[1]
Website: https://www.bergwaldprojekt.de

https://www.bergwaldprojekt.ch

Zaunbau gegen Wildverbiss

Das Bergwaldprojekt ist eine multinationale Umwelt- und Naturschutzorganisation, die mit Freiwilligen in Waldökosystemen arbeitet.

Geschichte

Das Bergwaldprojekt wurde 1987 vom Schweizer Förster Renato Ruf und dem deutschen Greenpeace-Mitarbeiter Wolfgang Lohbeck in der Schweiz gegründet. Der erste Einsatz fand in Malans im Kanton Graubünden statt. Zunächst erhielt das Projekt organisatorische und finanzielle Unterstützung durch den WWF und Greenpeace. Bereits 1990 entließen die beiden Organisationen die Initiative in die Selbstständigkeit. Die Organisation hat in der Schweiz die Form einer gemeinnützigen Stiftung, die unter Aufsicht des eidgenössischen Departements des Innern steht. 1993 wurde der deutsche Verein gegründet, um die seit 1991 in Deutschland laufenden Projekte selbstständig zu finanzieren und durchzuführen. 1994 fand der erste Einsatz in Österreich statt und 2004 im Fürstentum Liechtenstein. Seit 2007 gibt es auch in Katalonien mehrere Einsatzwochen im Jahr. Von 2006 bis 2015 fanden zudem in den Karpaten der Ukraine jeweils mehrere einwöchige Projekte statt.

Arbeitsweise

Die Organisation führt von Januar bis Dezember einwöchige Arbeitseinsätze für forstliche Laien in der Schweiz, Österreich, Liechtenstein, Deutschland und Katalonien durch. Die Einsatzorte reichen vom Bergwald der Alpen und Pyrenäen und über Mittelgebirge wie Schwarzwald, Rhön und Harz bis zum Inselwald von Amrum und Küstenwäldern an der Ostsee. Die Organisation arbeitet hierbei nur in öffentlichen Wäldern bzw. auf Flächen, die gemeinnützigen Organisationen gehören oder wie in Deutschland zum Nationalen Naturerbe gehören.

Die vielfältigen Arbeiten während einer Projektwoche können beispielsweise umfassen: Waldpflege, Jungwuchspflege, Bau von Begehungswegen (Steigbau), Aufforsten von Schutzwald, Maßnahmen zum Schutz vor Wildverbiss, Zaunbau, Bau von Dreibeinböcken, Erosionsverbauungen, Landschafts- und Biotop-Pflege und Moorrenaturierung. In den letzten Jahren widmen sich die Projekteinsätze in Deutschland auch verstärkt dem Waldumbau. Die durchgeführten Arbeiten sind in der Regel für Forstdienstleister aufgrund der geografischen Lage oder der Art der Arbeit (hoher Anteil Handarbeit) wirtschaftlich unrentabel, so dass die Arbeit zu keinem Verdrängungseffekt führt.

Neben der Arbeit wird Wissenswertes über das Ökosystem Wald vermittelt. Zu jeder Projektwoche gehört eine forstkundliche Exkursion.

Seit 1987 haben mehr als 50.000 Freiwillige bei Projekten mitgearbeitet (Stand Ende 2017). Die teilnehmenden Frauen und Männer aus allen Alters- (ab 18 Jahren) und Berufsgruppen zahlen die An- und Abreise zum Projektort sowie Versicherung selber. Die Organisation sorgt für Unterkunft, Verpflegung sowie professionelle Betreuung und Anleitung während der Einsatzwoche.

Zunehmend wird das Bergwaldprojekt auch als Partner für Gemeinnütziges Arbeitnehmerengagement (Corporate Volunteering) von Unternehmen genutzt, die beispielsweise ihre Mitarbeitenden durch zusätzliche Freitage für ein soziales Engagement gewinnen wollen oder einen sinnvollen Team-Einsatz suchen.

Sowohl in Deutschland als auch in der Schweiz bietet das Bergwaldprojekt auch Waldschulwochen für Schulklassen an, die mit ihren Lehrern eine Woche zusammen im Wald arbeiten – auch hier unter Anweisung und Aufsicht der beim Bergwaldprojekt angestellten Förster. Zudem wird in Deutschland mit speziellen Projektwochen die Forderung nach Inklusion durch die gemeinsame Arbeit mit Menschen mit Behinderungen verwirklicht. In der Schweiz und in Deutschland wird als Teil des Integrationsprozesses auch mit Geflüchteten zusammengearbeitet.

Organisation

Das Projekt ist in der Schweiz als Stiftung, in Deutschland und Spanien als unabhängiger Verein und in Österreich unter dem Dach des Österreichischen Alpenvereins organisiert. Finanziert wird das Projekt einerseits durch private Spenden (2018 in Deutschland: 5 %) als auch in Deutschland durch Fördermitglieder (2018: 7 %). 2018 wurden beim deutschen Verein 62 % der Umsatzerlöse durch die Einnahmen der Projekteinsätze selber erzeugt. Zudem wird der deutsche Verein von der Deutschen Bahn und ihrem bahn.bonus-Programm unterstützt (2018: 3,4 % bzw. 55.170 Euro).[2][3]

Commons: Bergwaldprojekt  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. https://www.bergwaldprojekt.de/ueber-uns/transparenz
  2. http://www.bahn.de/p/view/bahncard/bahnbonus/bergwaldprojekt.shtml
  3. Bergwaldprojekt Jahresbericht 2018. Bergwaldprojekt e.V., abgerufen am 2. Januar 2020.