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vom 26.01.2020, aktuelle Version,

Bernd Posselt

Bernd Posselt (* 4. Juni 1956 in Pforzheim) ist ein deutscher Politiker (CSU) und Vertriebenenfunktionär. Er war von 1994 bis 2014 Mitglied des Europäischen Parlamentes und von 2000 bis 2008 Bundesvorsitzender der Sudetendeutschen Landsmannschaft. Dieses Amt hat er seit 2014 wieder inne. Seit 2008 ist er Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe.

Bernd Posselt (2013)

Leben

Posselt ist Katholik. Sein Vater stammt aus Gablonz in Nordböhmen und seine Mutter aus Graz.

Posselt war jahrelang Pressesprecher und engster Vertrauter von Otto von Habsburg. In diesem Zusammenhang war Posselt im Sommer 1989 Mitorganisator des Paneuropäischen Picknicks, bei dem zahlreiche DDR-Bewohner die kurzzeitig, vorübergehend geöffnete ungarisch-österreichische Grenze passieren konnten.[1]

1975 gründete Posselt die Paneuropa-Jugend Deutschland, deren Bundesvorsitzender er bis 1990 war. Er ist Mitinitiator des 1976 gegründeten Brüsewitz-Zentrums. In dieser Zeit war er auch Mitarbeiter der Internationalen Gesellschaft für Menschenrechte. Von 1978 bis 1994 war er enger politischer Mitarbeiter und Pressesprecher Otto von Habsburgs, des damaligen Präsidenten der internationalen Paneuropa-Union. Seit 1986 ist er Mitglied des Vorstandes der Paneuropa-Union Deutschland, zunächst als Vizepräsident, dann von 1989 bis 1998 als Geschäftsführender Vizepräsident, und schließlich seit 1998 als Präsident. Als Präsidiumsmitglied der internationalen Paneuropa-Union koordinierte er seit Anfang der achtziger Jahre die Untergrund-Gruppen der Paneuropa-Union in den sozialistischen Staaten. Seit 1993 ist er Leiter eines Paneuropa-Arbeitskreises, der sich mit den Balkan-Staaten des ehemaligen Jugoslawiens sowie Albanien beschäftigt.

Posselt war von 1994 bis 2014 Mitglied des Europäischen Parlamentes, seit 1997 Landesvorsitzender der Union der Vertriebenen (UdV) in der CSU, seit 1998 Präsident der Paneuropa-Union Deutschland und seit 2008 Sprecher der Sudetendeutschen Volksgruppe. Von 2000 bis 2008 war er Bundesvorsitzender der Sudetendeutschen Landsmannschaft, dieses Amt hat er seit 2014 wieder inne. Seit 1993 gehört er dem Vorstand des CSU-Bezirksverbandes München an, seit 2000 auch dem (Landes-)Vorstand der CSU. Er ist einer der Hauptorganisatoren der Sudetendeutschen Tage.

Posselt hält sich oft in Tschechien auf. Im November 2011 war er Mitglied einer offiziellen Delegation der Bayerischen Staatsregierung unter der Leitung des Ministerpräsidenten Horst Seehofer. Diese Delegation führte in Prag Gespräche mit dem tschechischen Ministerpräsidenten Petr Nečas. Posselt setzt sich für die Verbesserung der Beziehungen zwischen den Sudetendeutschen und den Tschechen ein. Er war Gründungsmitglied des Studienzentrums Weikersheim und ist Stiftungsrat des Instituts für Ost- und Südosteuropaforschung in Regensburg. Ferner ist er im Kuratorium Forum Deutscher Katholiken.

Posselt kandidierte bei der Europawahl 2014 auf Platz sechs der CSU-Landesliste[1][2], verfehlte jedoch knapp den Wiedereinzug. Er bezieht seitdem Pension bzw. Übergangsgeld und nimmt auf eigene Kosten mit finanzieller Unterstützung durch die Paneuropa-Union, jedoch ohne Mandat und Stimmrecht, am Politikbetrieb des Europäischen Parlaments teil.[3][4]

Bei der Europawahl 2019 kandidierte Posselt auf Listenplatz sieben,[5] zog jedoch wieder nicht ins Europäische Parlament ein.[6]

Er gehört zu den 89 Personen aus der Europäischen Union, gegen die Russland – wie Ende Mai 2015 bekannt wurde – ein Einreiseverbot verhängt hat.[7][8]

Schriften

Ehrungen und Auszeichnungen

Commons: Bernd Posselt  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Ulrike Nimz: CSU-Politiker Bernd Posselt – Seehofers bester Mann. In: Süddeutsche Zeitung. 1. Mai 2014, abgerufen am 16. Juni 2015.
  2. Stefan Mayr: Zukunft von Bernd Posselt – Weiter wie bisher. In: Süddeutsche Zeitung. 7. Juni 2014, abgerufen am 16. Juni 2015.
  3. Christian Deutschländer: Bernd Posselt: Warum er trotz Abwahl weiter ins Parlament geht. In: Merkur. 12. Juni 2015, abgerufen am 16. Juni 2015.
  4. Ansgar Graw: Abgewählt, aber aus dem EU-Parlament nicht wegzukriegen. In: welt.de. Die Welt, 1. Februar 2019, abgerufen am 1. Februar 2019 (Paywall).
  5. Veröffentlichung des Bundeswahlleiters vom 15. März 2019.
  6. https://bundeswahlleiter.de/europawahlen/2019/gewaehlte/bund-99.html#c6f2f74d-2301-4780-a2d3-72f058ee9e62
  7. Andreas Borcholte: Einreise-Verbote: Russland wirft EU-Politikern Show-Gehabe vor. In: Spiegel Online. 31. Mai 2015.
  8. Mathias Arnold Theodor Roth: Russische Visasperrliste. (PDF; 23 KB) In: yle.fi. Yleisradio, 27. Mai 2015, abgerufen am 5. Juni 2015.