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vom 29.05.2020, aktuelle Version,

Bernd Schmidbauer

Bernd Schmidbauer (Bildmitte) 1989 in Bonn; rechts: Wolfgang Gröbl

Bernd Schmidbauer (* 29. Mai 1939 in Pforzheim) ist ein ehemaliger deutscher Politiker (CDU).

Er war von Januar bis Dezember 1991 Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit und von 1991 bis 1998 Staatsminister beim Bundeskanzler.

Leben und Beruf

Nach dem Abitur 1959 absolvierte Schmidbauer ein Lehramtsstudium der Fächer Physik, Chemie und Biologie an der Technischen Hochschule Karlsruhe, welches er 1967 mit der wissenschaftlichen und 1969 mit der pädagogischen Prüfung beendete. Anschließend war er als Lehrer am Boxberg-Gymnasium in Heidelberg, zuletzt als Studiendirektor, tätig.

Bernd Schmidbauer ist verheiratet und hat drei Kinder.

Partei

Schmidbauer war von 1981 bis Juli 2003 Vorsitzender des CDU-Kreisverbandes Rhein-Neckar. Er wurde in diesem Amt durch Georg Wacker abgelöst.

Abgeordneter

Von 1971 bis 1989 gehörte Schmidbauer dem Kreistag des Rhein-Neckar-Kreises an und war hier seit 1976 Vorsitzender der CDU-Fraktion.

Von 1983 bis 2009 war er Mitglied des Deutschen Bundestages. Hier war er von 1987 bis 1990 Vorsitzender der Enquête-Kommission Vorsorge zum Schutz der Erdatmosphäre. Daneben leitete er von 1988 bis 1990 die Arbeitsgruppe Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Er gehörte ab Dezember 2002 dem Parlamentarischen Kontrollgremium (PKG) an und war ab Januar 2006 Beisitzer im Vorstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.

Bernd Schmidbauer ist stets als direkt gewählter Abgeordneter des Wahlkreises Rhein-Neckar in den Bundestag eingezogen. Bei der Bundestagswahl 2005 erreichte er hier 47,4 % der Erststimmen. Am 28. April 2008 gab Schmidbauer bekannt,[1] bei der kommenden Bundestagswahl nicht mehr zu kandidieren.

Öffentliche Ämter

Am 24. Januar 1991 wurde Schmidbauer als Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesminister für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit in die von Bundeskanzler Helmut Kohl geführte Bundesregierung berufen. Schon am 18. Dezember 1991 wechselte er als Staatsminister beim Bundeskanzler in das Bundeskanzleramt. Hier war er Beauftragter für die Nachrichtendienste des Bundes, den Bundesnachrichtendienst, das Bundesamt für Verfassungsschutz und den Militärischen Abschirmdienst.

Wegen seiner Neigung, selber auf dem Aufgabengebiet der Geheimdienste tätig zu werden, bekam Schmidbauer den Spitznamen „008“ – eine Anspielung auf James Bond alias 007.[2] So wurden 1992 zwei deutsche Geiseln im Libanon freigelassen; an den zähen Verhandlungen war Schmidbauer beteiligt. 1994 erreichte er die Freilassung des im Iran zum Tode verurteilten Deutschen Szimkus. Für Schlagzeilen sorgte Schmidbauers Rolle in der Plutonium-Affäre im Dezember 1995.[3] Den Einsatz von Werner Mauss, der im Auftrag der Bundesregierung in Kolumbien die Freilassung von Geiseln der ELN-Guerilla verhandelte, rechtfertigte Schmidbauer als „humanitäre Notmaßnahme“.[4] Schmidbauer „machte nie einen Hehl daraus, dass er die Titulierung ‚Agent 008‘ nicht ungern hörte“,[5] berichtete die Presse im Jahr 2000.

Nach der Bundestagswahl 1998 schied er am 26. Oktober 1998 aus dem Amt. Am 16. Mai 2006 teilte Schmidbauer mit, er lasse seine Mitarbeit im Parlamentarischen Kontrollgremium ruhen, bis die Vorwürfe gegen den BND in der so genannten Journalisten-Affäre aufgeklärt seien.[6] Als Begründung führte Schmidbauer an, zum Teil falle die Bespitzelung von Journalisten in seine Zeit als Geheimdienstkoordinator. Zugleich erklärte Schmidbauer, er habe „keine Kenntnisse von den Vorgängen, die Gegenstand heutiger Erörterungen sind“.[7]

Kabinette

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. bernd-schmidbauer.de (nicht mehr abrufbar)
  2. Mission auf eigene Faust? CDU-Politiker verhandelte mit Gaddafi-Regime In: Financial Times Deutschland, 19. Mai 2006
  3. Dietmar Seher: Schmidbauer muß zittern, Berliner Zeitung, 14. Dezember 1995
  4. Rupert Neudeck: Verdienen die Aktionen des Privatdetektivs Mauss in Kolumbien das Wort humanitär? In: Die Zeit, 13. Dezember 1996
  5. Agent 008: Bernd Schmidbauer. In: Tagesspiegel, 21. September 2000
  6. BND-Affäre: Schmidbauer läßt Tätigkeit im Kontrollgremium ruhen. In: Die Welt, 16. Mai 2006
  7. Bericht über BND-Spitzel wird veröffentlicht. In: Tagesspiegel, 17. Mai 2006
  8. Aufstellung aller durch den Bundespräsidenten verliehenen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ab 1952 (PDF-Datei; 6,59 MB)

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Emblem des Bundesadlers als Logo der deutschen Bundesorgane BRD BRD
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Es folgt die historische Originalbeschreibung , die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein. Der "Deutsche Kulturpreis 1988" wurde am 11. März 1989 in München an Adalberto Eberhard (Brasilien) verliehen. Eberhard war stellvertetender Umweltminister des Staates Mato Grosso und Mitbegründer der FEMA, einer staatlichen Institution zum Schutz der Regenwälder. 17.3.1989 Besuch im Büro des Mitgliedes des Bundestages, Bernd Schmidbauer, CDU, im Bundeshaus in Bonn. Schmidbauer ist Vorsitzender der Enquete-Kommission des Bundestages zum Schutz der Erdatmosphäre. Dieses Bild wurde im Rahmen einer Kooperation zwischen dem deutschen Bundesarchiv und Wikimedia Deutschland aus dem deutschen Bundesarchiv für Wikimedia Commons zur Verfügung gestellt. Das deutsche Bundesarchiv gewährleistet eine authentische Bildüberlieferung nur durch die Originale (Negative und/oder Positive), bzw. die Digitalisate der Originale im Rahmen des Digitalen Bildarchivs . Ludwig Wegmann
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