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vom 05.02.2021, aktuelle Version,

Bonifaz Wimmer

Erzabt Bonifaz Wimmer, zeitgenössischer Stahlstich

Bonifaz Wimmer OSB (* 14. Januar 1809 in Thalmassing als Sebastian Wimmer; † 8. Dezember 1887 in Latrobe, Pennsylvania, USA) war ein bayerischer Benediktiner und Begründer des benediktinischen Mönchtums in den USA. Dort war er Gründer und erster Abt der Abtei St. Vincent in Latrobe sowie Präses der Amerikanisch-Cassinensischen Benediktinerkongregation und schließlich Erzabt.

Leben

Schulzeit und Studium

Sebastian Wimmer wurde in Thalmassing bei Regensburg als Sohn des Gastwirtes Peter Wimmer und seiner Frau Elizabeth Lang geboren. Nach seiner Gymnasialzeit in Regensburg studierte er zunächst in Regensburg (1826), dann in München (1827–1830) Katholische Theologie. Zwar spielte er eine Zeitlang mit dem Gedanken, zur Rechtswissenschaft zu wechseln, blieb aber dann doch seinem Wunsch, Priester zu werden, treu, zumal er wider Erwarten ein Stipendium am herzoglichen Georgianum erhielt. Während seiner Studienzeit versuchte Wimmer zweimal, als freiwilliger Soldat am griechischen Befreiungskrieg teilzunehmen. Weil aber die Annahmestelle schon geschlossen war, wurde nichts daraus und so ließ er es schließlich bleiben. Nach einer einjährigen Seminarzeit in Regensburg empfing Wimmer dort am 1. August 1831 die Priesterweihe. Da die Diözese zu dieser Zeit einen Priesterüberschuss hatte, schickte ihn der Regensburger Bischof Sailer als Wallfahrtsseelsorger nach Altötting im Bistum Passau.

Eintritt in den Orden

Als Bischof Sailer unter seinen Diözesanpriestern um Kandidaten für das 1830 von König Ludwig I. als selbständiges Priorat wiederbegründete Benediktinerkloster St. Michael in Metten warb, war Wimmer, der sich schon während seiner Studienzeit für den Benediktinerorden begeistert hatte, einer der ersten, der sich meldete. Er trat 1832 in Metten ein, erhielt den Ordensnamen Bonifaz und legte am 29. Dezember 1833 die feierliche Profess ab. Von seinen vier priesterlichen Mitnovizen wurden alle später ebenfalls Klostervorsteher und einer, Gregor Scherr, 1856 Erzbischof von München und Freising.

P. Bonifaz wurde zunächst in der Pfarrseelsorge eingesetzt. Von 1833 bis 1835 und noch einmal 1836/37 war er Kaplan in Edenstetten, bis er 1837 für ein Jahr die Pfarrei in Stephansposching übernahm, die die Benediktiner schon seit 1615 betreuten.

Die Neugründung in Amerika

1846 erhielt Wimmer schließlich die Erlaubnis, mit vier Postulanten und 14 Laienbrüdern eine benediktinische Niederlassung in den Vereinigten Staaten zu gründen. Wimmer und seine Begleiter kamen am 16. September 1846 in New York an und machten sich auf den Weg nach Carroltown in der Diözese Pittsburgh, Pennsylvania, wo ihnen Lemke ein Stück Land zur Verfügung stellte. Da dieses für eine Klostergründung aber nicht geeignet war, zog die Gruppe kurz darauf nach Latrobe, Westmoreland County, Pennsylvania, etwa 60 Kilometer südöstlich von Pittsburgh, um und gründete dort die Erzabtei St. Vincent.

Abt Bonifaz nahm als Haupt der neuen Benediktinerkongregation 1869/70 am I. Vaticanum teil. Als er 1887 starb, war seine Gründung auf vier Abteien, zwei Priorate und 152 Gemeinden und Niederlassungen angewachsen. Zu den Mitgliedern der Kongregation gehörten zwei Bischöfe, vier Äbte, zwei Prioren, 220 Ordenspriester und noch einmal so viele Laien. Er förderte zudem das Entstehen der Benediktinischen Konföderation.

Literatur

Monographien

  • Willibald Mathäser (Hrsg.): Bonifaz Wimmer O.S.B. und König Ludwig I. von Bayern (= Jahrbuchfolge 1937 des Priester-Missionsbundes in Bayern). München 1937.
  • Jerome Oetgen: An American Abbot: Boniface Wimmer, O.S.B., 1809–1887. The Archabbey Press, Latrobe, PA 1976; Revidierte Neuauflage, Catholic University of America Press, Washington D.C. 1997, ISBN 0-8132-0893-9.
  • Jerome Oetgen: Mission to America. A History of Saint Vincent Archabbey, The First Benedictine Monastery in the United States. Washington D.C. 2000.

Artikel

Commons: Bonifaz Wimmer  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien