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vom 22.08.2024, aktuelle Version,

Burg Geiersberg (Lebing)

Geiersberg (Geyersberg)
Notgeld. Phantasiebild der Burg

Notgeld. Phantasiebild der Burg

Staat Österreich
Ort Allerheiligen, Oberlebing
Entstehungszeit 12. Jh.
Burgentyp Höhenburg
Erhaltungszustand Burgstall
Ständische Stellung Edelmannsitz
Geographische Lage 48° 17′ N, 14° 38′ O
Höhenlage 453 m ü. A.
Burg Geiersberg (Oberösterreich)
Burg Geiersberg (Oberösterreich)

Die Burg Geiersberg (Geyersberg) war eine kleine Höhenburg oberhalb des Naarntals in der Ortschaft Oberlebing in Allerheiligen im Mühlkreis in Oberösterreich. Der Burgstall erhielt sich im Mischwald 250 m östlich von Gehöft Reifegger (Raffecker), Oberlebing Nr. 9.

Geschichte

Oederwappen

Im 12. Jahrhundert nannten sich Gefolgsleute der Herren von Lengenbach und später der Herren von Kuenring von der Burg Windegg schon als 'Öder von Geiersberg'. Sie hatten ihren Stammsitz auf der kleinen Burg Geiersberg in Oberlebing in der Nähe des heutigen Gehöftes Reifegger. 1265 scheint mit Miles nomine hertwicus dictus de Oede ein Angehöriger der Öder urkundlich auf. Hertwig und Ehefrau Diemuth ihr Sohn war Heinrich I. Öder zu Geiersberg (* 1267; † 1301).

Die Nachkommen der Öder begründeten später drei Linien: Die 'Öder von Siegenhofen' mit Ansitz Siegenhofen, nun Gehöft Singhofer, Kriechbaum Nr. 6. Die 'Öder von Kriechbaum' mit Ansitz Kriechbaum, auch Schloss Kriechbaum, nun Mayergut, Kriechbaum Nr. 1. Die 'Öder von Windegg und Schwertberg'.

Um 1417 war Geiersberg im Besitz des Stephan von Ludmannsdorf, der mit seiner Frau Margarete, Tochter des Grafen von Falkenstein, dort wohnte. Die Burg wurde im Jahr 1418 überfallen und niedergebrannt.[1] Die Quadersteine der Burg sollen zum Aufbau der Kirche in Allerheiligen verwendet worden sein.[1]

Beschreibung

Die Kleinburg Geiersberg lag 140 Höhenmeter über dem Naarntal auf einem Geländesporn zwischen Auersbach und Naarnfluss. Erhalten blieb der Burgstall. Er liegt im Mischwald 250 m östlich des Gehöftes Reifegger (Raffecker), dem ehemaligen Meierhof Gut am Vordern Geiersberg (1300 Hub auf dem Geiersberg). Der bäuerliche Zufahrtsweg führt leicht bergab zum Burgstall. Erkennbar sind ein stark verschliffener äußerer Halsgraben, ein kleines Vorburgplateau, ein weniger verschliffener innerer Halsgraben, ein rechteckiges kleines Burgplateau, dahinter Steilabfälle. Bodenfunde und Mauerreste kamen bei Grabungen von Leopold Josef Mayböck zutage.[2] Privatbesitz. Kein Denkmalschutz.

Sage zu Judenleiten

Zufolge einer Sage, die immer wieder auftaucht, soll der Besitzer von Geiersberg ein Jude gewesen sein, weshalb die nahe Ortschaft als Judenleiten bezeichnet wurde, wo es auch eine Judenschule im Berghäusl Nr. 7 gegeben haben soll.

Die Sage tradiert hier das falsche volksetymologische Verständnis Judenleute für Judenleiten. Richtigerweise beinhaltet der Begriff Judenleiten die Umformung vom mittelhochdeutschen Jugent = Abhang bei/mit einem Jungwald.[3]

Literatur

  • Leopold Josef Mayböck: Burgstall Geiersberg. In: Gemeindeamt Allerheiligen (Hrsg.): Allerheiligen im Mühlkreis 1492 bis 1992. Heimatbuch für Pfarre und Gemeinde Allerheiligen im Mühlkreis. Plöchl-Druck, Freistadt 1992, S. 93–95.
  • Oskar Hille: Burgen und Schlösser in Oberösterreich einst und jetzt. Verlag Ferdinand Berger & Söhne, Horn 1975, ISBN 3-85028-023-3.
  • Georg Grüll: Geiersberg. In: Burgen und Schlösser im Mühlviertel. Birken-Verlag, Wien 1968, S. 139.
  • Land Oberösterreich, Doris-Onlinedaten zu Geschichte, Burgen und Schlössern: Geyersberg (Details auf doris.ooe.gv.at, abgerufen am 30. Januar 2021).
  • Alois Weiß von Starkenfels, Johann Kirnbauer von Erzstätt: Oberoesterreichischer Adel. J. Siebmachers grosses und allgemeines Wappenbuch, Verlag Bauer & Raspe, Nürnberg 1885, S. 224–225 (Oeder im Machland; Digitalisat auf sub.uni-goettingen.de).
Commons: Burgruine Geiersberg  – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. 1 2 Karl Hohensinner: Etymologie und Volksetymologie an Hand des Ortsnamenbuches des Landes Oberösterreich, Bezirke Freistadt und Perg. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Museumsvereines. Band 148/1, Linz 2003, S. 102 (zobodat.at [PDF]).
  2. Der Grenzstein in der Naarn. In: perg.at, Perger Gemeindezeitung. Heimatverein Perg, März 2015, S. 26, ehemals im Original (nicht mehr online verfügbar); abgerufen am 15. Juni 2021 (mit Bericht über die Grabungen am Burgstall Geiersberg und einem Rekonstruktionsversuch der Burg).@1@2Vorlage:Toter Link/www.perg.at (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven)
  3. Karl Hohensinner op. cit. 2003, S. 101 (Judenleiten).

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Positionskarte von Oberösterreich Quadratische Plattkarte. Geographische Begrenzung der Karte: N: 48.78063° N S: 47.44388° N W: 12.73041° O O: 15.00183° O Own work, based on Austria Upper Austria location map.svg SRTM30 v.2 data Tschubby
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Notgeldschein der Gemeinde Lebing in Oberösterreich (ca. 1920). Phantasiebild der Burg Geiersberg (Geyersberg) von Norden gesehen. Standort auf Rückfallkuppe ~200 m entfernt vom Gehöft Reifegger (Raffecker) in Oberlebing Nr. 9. Original Notgeldschein gescannt Pfeifferfranz
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Die Burg Geiersberg (Geyersberg) war eine Höhenburg oberhalb des Naarntals in der Ortschaft Oberlebing in Allerheiligen im Mühlkreis in Oberösterreich. Der kleine Burgstall erhielt sich im Mischwald 250 m östlich von Gehöft Reifegger, Oberlebing N° 9. Vorne Vorburgbereich. Hinten Burgplateau. Zugeschütteter Halsgraben zwischen Vorburg und Burgplateau, nun Traktorpiste auf das Plateau führend. Begehung 31. Januar 2021 Eigenes Werk TREM-RRRR
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Die Burg Geiersberg (Geyersberg) war eine Höhenburg oberhalb des Naarntals in der Ortschaft Oberlebing in Allerheiligen im Mühlkreis in Oberösterreich. Der kleine Burgstall erhielt sich im Mischwald 250 m östlich von Gehöft Reifegger, Oberlebing N° 9. Rechts hinter den Bäumen der Zugangsweg. Hinten Burgplateau. Begehung 31. Januar 2021 Eigenes Werk TREM-RRRR
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Die Burg Geiersberg (Geyersberg) war eine Höhenburg oberhalb des Naarntals in der Ortschaft Oberlebing in Allerheiligen im Mühlkreis in Oberösterreich. Der kleine Burgstall erhielt sich im Mischwald 250 m östlich von Gehöft Reifegger, Oberlebing N° 9. Vorne der bäuerliche Zugangsweg. Hinten hinter den Bäumen das Burgplateau. Begehung 31. Januar 2021 Eigenes Werk TREM-RRRR
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Datei:Geiersberg-Oberlebing-1040113-Oberoesterreich.JPG
Die Burg Geiersberg (Geyersberg) war eine Höhenburg oberhalb des Naarntals in der Ortschaft Oberlebing in Allerheiligen im Mühlkreis in Oberösterreich. Der kleine Burgstall erhielt sich im Mischwald 250 m östlich von Gehöft Reifegger, Oberlebing N° 9. Lageskizze der Burg, angefertigt von Leopold Josef Mayböck nach Grabungsbefunden von 1986 und 1991. Skizze ist hier eingenordet. Wiedergabe in Wikipedia-Artikel mit Zustimmung des Autors vom 31. Januar 2021 per Mail. Leopold Josef Mayböck, Historiker Leopold Josef Mayböck, Historiker
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Die Burg Geiersberg (Geyersberg) war eine Höhenburg oberhalb des Naarntals in der Ortschaft Oberlebing in Allerheiligen im Mühlkreis in Oberösterreich. Der kleine Burgstall erhielt sich im Mischwald 250 m östlich von Gehöft Reifegger, Oberlebing N° 9. Bodenfunde und Mauerreste kamen bei Grabungen von Leopold Josef Mayböck zutage. Am Foto der niedere Mauerrest der südlichen Ecke des Festen Hauses. Ansicht von Westen. Begehung 21. Januar 2022. Eigenes Werk TREM-RRRR
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Wappen der Oeder in Oberoesterreich, Burg Geiersberg in Oberlebing im Mühlviertel. Tafel 63 in: Oberösterreichischer Adel, J. Siebmachers grosses und allgemeines Wappenbuch 1885, Nürnberg, Verlag Bauer & Raspe. Weiss von Starkenfels, Alois Kirnbauer von Erzstätt, Johann Evang.
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